Der ständige Diakon

Im Neuen Testament heißt das grundlegende Wort für das Amt in der Kirche „Diakonia“ (griech. Dienst). Zwar hat jeder einzelne Christ, der durch die Taufe zu Christus und seiner Kirche gehört, teil am Dienst des Herrn. Gleich­wohl beruft und sendet Christus zu jeder Zeit einige der Seinen, seinen Dienst jeweils in der Zeit zu vergegenwärtigen, und zwar nicht aufgrund von persönlichen Fähigkeiten und Gaben, sondern amtlich: „an Christi statt“ (2 Kor 5,20), in der Kraft seines Geistes. Das traditionell gewachsene Amt in der Kirche gliedert sich in drei Grade:

  • Bischof - Priester und - Diakon.

Die Diako­nenweihe ist wie die Bischofs- und Priesterweihe eingebunden in das eine Weihesakrament, in dem Christus einen Mann ganz ergreift und ihn sendet, an seiner Stelle für das Heil der Menschen zu wirken. Der spezifische Dienst des Diakons bezieht sich auf die drei großen Grundaufgaben der Kirche: Nächstenliebe – Glaubensverkün­digung - Gottesdienst, also Dienst der Liebe, des Wortes und des Altares. Der Diakon macht innerhalb des geistlichen Amtes der Gemeinde gegenüber den dienenden Christus sichtbar.

In den ersten Jahrhunderten wurden in der Literatur sehr viele Diakone als Helfer der Bischöfe erwähnt. Im Laufe der Jahrhun­derte verkümmerte der Diakonat als eigenständiges Amt mehr und mehr und wurde ein Durchgangs­diakonat auf die Priesterweihe hin. Der so genannte Ständige Diakonat wurde mit dem II. Vatikanischen Konzil wieder belebt und erstmals wurden weltweit 1968, durch Weihbischof Frotz, die ersten Ständigen Diakone geweiht.

Mit der Wiedereinführung des Ständigen Diakonates können auch verhei­ratete Männer zum Diakon geweiht werden, wenn sie mindestens 35 Jahre alt sind und sich „in Kirche, Ehe und Familie so wie im Beruf bewährt haben“.

Zu den Aufgaben des Diakons (im Hauptamt oder mit Zivilberuf, beides ist möglich) gehören im Dienst des Altares die Assistenz in der Messfeier, die Verwahrung und Austeilung der Eucharistie, das Leiten von Wortgottesdiensten und Andachten, die Spendung der Taufe, die Assistenz und Segnung bei Trauungen, die Leitung des Beerdigungsritus.

Weitere Aufga­ben aus dem Bereich der Verkündigung sind: die Predigt, die Weitergabe des Wortes Gottes und die Katechese. Der Bereich der Nächstenliebe umfasst: die Sorge um die Armen, den Einsatz für Werke der Nächstenliebe und der Hilfestellung, sowie den sozialen Dienst.

 

aus: MiNor SPEKTRUM Advent 2007