Ambo

Unser Ambo ist ein Werk des Solinger Künstlers Hendryk Dywan und besteht aus gegossener Bronze.

Man kann ihn als Baum der Verkündigung deuten, der aus dem Boden nach oben wächst. Wie es schon im Mittelalter geschah, wollte der Künstler den Ort der Verkündigung auch durch reichen plastischen Schmuck hervorheben. Er hat deshalb ausschließlich für unseren Ambo 35 Bronzeplaketten geschaffen. Diese Plaketten stellen Gestalten des AT und NT sowie bedeutende Persönlichkeiten der Kirchengeschichte dar.

Diese Plaketten stellen Gestalten des AT und NT sowie bedeutende Perönlichkeiten der Kirchengeschichte dar. Manche haben Bücher der Hl. Schrift verfaßt, aus denen am Ambo gelesen wird, andere haben in herausragender Weise Gottes Wort in Predigt oder Schrift verkündet oder in vorbildlicher Weise - in der Nachfolge des Herrn - gemäß der Schrift gelebt.

 

In der unteren Reihe umgeben die vier großen Propheten des Alten Bundes - Jesaja, Jeremias, Ezechiel und Daniel - zusammen mit Mose und Elija den Siebenarmigen Leuchter. Sie sollen gleichsam - in der fortschreitenden Offenbarung des Wortes Gottes - das Fundament des Glaubensgebäudes sein.

 

In den nächsten beiden Reihen sind die 12 Apostel und die Evangelisten dargestellt: Die Säulen der Kirche und Künder der Botschaft Christi in Wort und Schrift.

 

In den beiden oberen Reihen schließlich flankieren die drei ökumenisch großen Lehrer der Griechen mit dem vom  Abendland hinzugefügten Athanasius sowie die vier großen Kirchenlehrer des Abendlandes fünf Ordensleute:

 

Den hl.Benedikt - Gründer der Benediktiner -, den hl.Franziskus - Gründer der Franziskaner -, den hl. Albert den Großen - mit Köln besoners verbundener Dominikaner-Bischof -, den hl. Vinzenz Palotti - Gründer der Gesellschaft vom Katholischen Apostolat (Pallotiner*).

 

Die geschichtlich ältesten und jüngsten der dargestellten Personen trennt zwart ein Zeitraum von über 3000 Jahren; sie alle sind aber Künder oder Vollbringer des Wortes Gottes.

Was ist ein Ambo?

In altchristlichen und mittelalterlichen Kirchen finden wir den Ambo, einen erhöhten Platz, von dem aus im Gottesdienst die Lesungen vorgetragen und die Worte der Hl. Schrift in Predigt oder Katechese gedeutet werden. Zunächst befand sich der Ambo - oder auch zwei Amben - an den Chorschranken oder Marmorschranken, die der Sängerchor (schola cantorum) - zunächst im vorderen Teil der Kirche - vom Mittelschiff abgrenzen. (...)

 

Später wurde der Ambo mit dem Lettner (von lat. lectorium = Lesepult) verbunden pder in diesen eingebaut. 

Der Lettner wurde in mittelalterlichen Kirchen als Scheidewand zwischen Chor- und Gemeinderaum anstelle der früheren Chorschranken errichtet. Er trug in der Regel eine Empore und war mit Durchlässen versehen. Häufig diente der Lettner als Sängertribüne. Auch wurde von seiner Empore aus die Hl. Schrift verlesen und gepredigt. Ein figürlich reich geschmückter Lettner der Zeit 1250 befindet sich im Naumburger Dom in der DDR. Aber auch ganz in der Nähe in der Kirche St. Maria im Kapitol in Köln - einer Kirche, die wir bereits von unserer Pfarrgemeinde aus besichtigt haben - finden wir einen prachtvollen Lettner aus der Renaissancezeit (1517-1525).

 

In der Zeit der Gotik finden wir dann als Ort der Wortverkündigung die ersten freistehenden Kanzeln (von lat. cancellus = Schranke).

Sie sind meist erhöht und zuweilen säulenartig ausgebildet und schon im 13. Jh. plastisch reich ausgestaltet. Bis in unsere Zeit war die Kanzel meist an einen Kirchenpfeiler angelehnt und mit einem baldachinartigen Schalldeckel bekrönt.

 

In der Folge des 2. Vatikanischen Konzils erfolgte dann für den Ort der Wortverkündigung und Predigt eine Rückbesinnung auf die altchristliche Praxis. In den meisten Kirchen wurde ein Ambo eingebaut. So ist es auch in unserer Kirche geschehen."

 

aus der Serie: "Lernen Sie Ihre Pfarrkirche kennen" von Pater Willi Mertens

Deshalb sind ihre Darstellungen geeignet, den Ambo als Ort der Verkündigung gesonders hervorzuheben.

 

Heute kann ich nicht näher aus einzelne Propheten und Heilige eingehen, deren Bildnis wir am Ambo finden. Das mag vielleicht später geschehen. Eines darf man jedoch abschließend feststellen:

 

Unser Ambo ist von der inhaltlichen Assage und künstlerischen Gestaltung her ein angemessener und würdiger Ort für die Verkündigung Gottes.

- von Pater Willi Mertens in der Serie " Lernen Sie unsere Pfarrkirche kennen" -

* Pater W. Mertens ist Mitglied der Pallotiner