Salz der Erde

 

„Ihr seid das Salz der Erde“,
hast du gesagt und willst nicht,
dass wir uns der Welt verweigern,
uns ängstlich für das Jenseits aufspeichern.

 

Hier in der Welt brauchst du uns.
Mittendrin sollen wir unsere Wirkung entfalten,
allem, was uns begegnet,
aufgeschlossen und freimütig zuwenden,
jederzeit bereit sein,
die Welt zu durchdringen,
mit deiner Botschaft zu würzen,
bis man Deine Liebe herausschmeckt.

 

Salz sollen wir sein,
nicht gefällige Süße,
nicht fade und anbiedernd,
sondern kraftvoll und klar,
herzhaft und anregend.

 

Lass uns Hoffnungszeichen setzen.
Schenke uns den wohlmeinenden Blick,
der das richtige Maß erkennt,
damit wir niemandem das Leben versalzen.

 

„Ihr seid das Salz der Erde“,
hast du gesagt.

Und damit meinst du uns alle.

Und obwohl ich das oft vergesse –
auch mich

 

Gisela Baltes, www.impulstexte.de, In: Pfarrbriefservice.de

Wenn ich etwas will, hat dies Konsequenzen für mein Handeln. Dann verändert sich mein Leben. Aber bin ich dazu bereit? Oft scheint es einfacher, alles beim Alten zu lassen. Ich vermeide eine Antwort auf die Frage, was ich will. Aber so lähme ich mich selbst.

 

Der Kranke spürt, was es bedeutet, wenn er Jesu Frage mit „Ja" beantwortet ... und zieht es vor, das Problem von sich wegzuschieben: „Es liegt an den andern. Sie stehen mir nicht bei!“ 

 

Der Gelähmte braucht Hilfe, aber es geht nicht ohne sein eigenes Tun. Deshalb unterstützt ihn Jesus, indem er ihn ermutigt, aktiv zu werden: „Nimm deine Bahre und geh!“ (Joh 5,8). Der Kranke könnte erwidern: „Du verlangst von mir genau das, was ich nicht kann. Erst musst du mich heilen, danach kann ich losgehen." Stattdessen macht er sofort, was Jesus sagt – und gerade so tritt die Heilung ein. 

 

Oft meine ich, ich müsse zunächst meine Ängste loswerden, negative Gedanken austilgen, mehr Selbstvertrauen gewinnen. Erst danach könne ich meiner Sehnsucht folgen und besser leben. Ich kann aber sofort anfangen, Schritt für Schritt mein Leben zu verbessern. Dabei komme ich nicht umhin, mich meinem Unbehagen zu stellen. Es gilt, unangenehme Gedanken und Gefühle anzunehmen – so wie der Gelähmte seine Bahre auf sich nimmt. Die Bahre gehört zu ihm, aber sie kann ihn nicht am Losgehen hindern. Alles, was ich denke und fühle, gehört zu mir, aber es kann mich nicht daran hindern, zu tun, was ich im Innersten will. 

 

Wenn wir immer mehr so leben, wie wir eigentlich wollen, werden wir uns nach und nach besser fühlen und positiver denken. Wir werden heil. 

 

Wollen Sie besser leben? Dann fangen Sie gleich damit an! 


Jan Korditschke SJ

Quelle: Jesuiten.org: Newsletter – Ignatianische Nachbarschaftshilfe, In: Pfarrbriefservice.de