Das Marienbildnis

Das Marienbildnis in unserer Kirche wurde von der Koblenzer Künsterlerin Lilo Grinzoff-Assemacher in Keramik geschaffen und im Juni 1961 in unserem Gotteshaus angebracht.
 

Unsere Darstellung ist der Ikone `Maria, Mutter von der immerwährenden Hilfe` nachempfunden, das den Redemptoristen in Rom von Papst Pius IX am 23. Juni 1867 anvertraut wurde. An diesem Tag schmückte der Papst das Bild, das schon einige Monate vorher in der Redemptoristen-Kirche St. Alfons feierlich aufgestellt worden war, eigenhändig mit einer kostbaren Krone. Dabei sagte er zum Ordensgeneral der Redemptoristen: „Ein wunderschönes Bild! Sorgen Sie dafür, daß es überall bekannt wird!“

Wenden wir uns nun dem Keramikrelief in unserer Kirche zu:

Die Künstlerin hat es - dem Werkstoff Keramik ensprechend - nicht so filigran gestaltet wie die Ikone. So trägt unser Marienbild durchaus die werkgerechte besondere Handschrift dieser Künstlerin, die fast zur gleichen Zeit noch andere Keramikfiguren für unsere Pfarrkirche geschaffen hat. Dennoch hat sie - freilich elastisch herausmodelliert - alle wesentlichen Aussagen der Ikone `Maria, Mutter von der immerwährenden Hilfe´ ihrem Werk zugrunde gelegt.

 

Die Mutter schaut den Betrachter und Beter an. 

Das Kind blickt auf den Erzengel Gabriel, der das Kreuz trägt. Es hat auch seine Sandale verloren.Dem Erzengel Gabriel gegenüber ist auch auf unserem Relief der Erzengel Michael dargestellt, der die übrigen Leidenswerkzeuge in den Händen hält.

Auch die griechischen Schriftzeichen für "Erzengel Gabriel", "Erzengel Michael", "Mutter Gottes", und "Jesus Christus" fehlen auf unserem Keramikrelief nicht.

Weil die Künstlerin ihr Werk auch in der Farbgebung der Ur-Ikone angenähert hat, haben wir  uns zuvor mit der Symbolsprache bei östlichen Ikonen befasst.

Und da Papst Pius IX das Gnadenbild in der Kirche St. Alfons in Rom mit einer Krone schmückte, hat die Künstlerin Maria als gekrönte Mutter Gottes dargestellt.

In einem Gespräch über Mariendarstellungen in unseren Kirchen sagte mit einer der Gesprächsteilnehmer: „Sie in St. Engelbert sind da ja gut daran, denn Sie haben ein künstlerisch wertvolles Marienbild in Ihrer Pfarrkirche.“

Das Bild der Mutter Gottes in unserer Kirche ist sicherlich künstlerisch eine gute Lösung. Es ist aber auch ein Bild, vor dem man beten kann.

Die Ur-Ikone wird in Rom seit Jahrhunderten sehr verehrt. Auch vor unserem Marienbild wird seit drei Jahrzehnten gebetet. Wie viele hier in dieser langen Zeit Woche für Woche ihre persönlichen Anliegen der Mutter Gottes anvertraut haben, weiß Gott allein. Ein sichtbares Zeichen sind die brennenden Kerzen vor diesem Bild.

Meditieren Sie, nachdem Sie diese Zeilen gelesen haben, einmal in einer stillen Stunde vor unserem Marienbild. Lassen Sie sich von der Darstellung der Mutter, die Sie anschaut, anregen, auch Ihre Anliegen der Mutter Gottes vorzutragen, der Mutter Christi, der sie uns allen zur Mutter gegeben hat.

 

aus der Serie "Lernen Sie Ihre Pfarrkirche kennen" von Pater W. Mertens