Baugeschichte St. Engelbert IV

 

Der kunstverständige Pfarrer Rademacher, der ab 1956 in unserer Gemeinde wirkte, konnte infolge des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs damit beginnen, die Kirche zu erneuern und zu verschönern.

Unter ihm wurde eine Eingangshalle gebaut, 1962 ein Grundstück hinter der Kirche erworben, so dass 1964 die Errichtung eines Pfarrzentrums bestehend aus Sakristei, Pfarrhaus und Pfarrheim ermöglicht wurde und 1972 der Bau eines neuen größeren Kindergartens. Der bisherige Kindergarten wurde zu einer Bücherei und Küsterwohnung umgestaltet. Neben umfangreichen Bauarbeiten rief Pfr. Rademacher auch viele gesellige und soziale Aktionen ins Leben, z.B. die Sternsingeraktion, die Neuerburgfahrt der Ministranten, ein Sommerfest – auch Pfarrkirmes genannt – und den Pfarrkarneval. Er lud die Gemeindemitglieder zu regelmäßigen Filmnachmittagen bzw. -abenden ein, um sie auch außerhalb des Gottesdienstes zu versammeln.

1975 verstarb er erst 62-jährig und fand auf der Priestergrabstätte von St. Clemens auf dem Friedhof Cronenberger Str. seine letzte Ruhestätte. Nach seinem Tod ging die Seelsorge in die Hände der Ordensgemeinschaft der Pallotiner.

Pater W. Mertens wurde Pfarrverweser und neuer Pfarrer an St. Engelbert. Pater Mertens beendete auch die noch von Pfr. Rademacher begonnenen Erhaltungsarbeiten an der Kirche. Er ließ auch die Obergadenfenster des Mittelschiffs sowie die Fenster des Chorraumes und der Seitenkapellen wieder öffnen. Die künstlerische Gestaltung des Chorraumes mit neuem Altar, Tabernakel, der Sakraments- und der Taufkapelle sowie der neuen figürlich gestalteten Kirchenfenster sind auf seine Anregungen zurückzuführen.

 

 

Anlässlich eines Gesprächs zwischen dem damaligen Regionalbischof Dr. Klaus Dick und Pater Mertens wurde unserer Gemeinde eine Reliquie unseres Pfarrpatrons des Hl. Engelbert angeboten, die seinem Schrein entnommen wurde. 

Mit Freude und Stolz kann damit unsere Gemeinde auf die Besonderheit verweisen, einen Reliquie des Pfarrpatron zu besitzen, denn so kehrt - nachdem die ehemals selbständige Gemeinde Burg zu einem Stadtteil Solingens eingemeindet wurde - nun gleichsam symbolhaft ein kleiner Teil der sterblichen Überreste des Hl. Engelbert in seinen Heimat zurück.
In das Reliquiengrab des Hochaltars wurde anlässlich der Konsekration 1985 unserer Pfarrkirche außerdem eine Reliquie des Hl. Vinzenz Palotti eingefügt. Die Pater Mertens für die Konsekration über die Limburger Provinzleitung der Pallotiner aus Rom erhielt.