Maria nahekommen
Liebe Schwestern und Brüder,
Papst Johannes Paul II. hat in seiner Enzyklika Redemptoris Mater („Die Mutter des Erlösers“) die selige Jungfrau Maria in das Herz der Kirche gestellt – als Mutter, Wegbegleiterin und Vorbild im Glauben. Maria ist keine ferne, entrückte Gestalt. Sie ist vielmehr die erste Glaubende, die uns auf unserem Weg mit Christus in der pilgernden Kirche vorausgeht. Sie hat den Ruf Gottes gehört, ihn im Vertrauen angenommen und in ihrem Leben Raum für Gottes Wirken geschaffen. So wird sie für uns zum Vorbild des Hörens, des Vertrauens und des Dienstes.
Ludwig Maria Grignion de Montfort nennt Maria die „Braut des Heiligen Geistes“. In seiner marianischen Spiritualität ist es der Heilige Geist, der durch Maria wirkt. Es bedeutet: Wer sich Maria anvertraut, öffnet sich tiefer für das Wirken des Heiligen Geistes. Maria ist also gleichsam das „offene Tor“, durch das der Geist in unsere Herzen kommt – wie einst zu Pfingsten bei den Jüngern im Abendmahlssaal. (Apg 2,1-13)
Gerade im Marienmonat Mai sind wir eingeladen, Maria im Gebet nahezukommen - sei es beim Rosenkranz, sei es bei einer Marienandacht oder bei einem Mariengebet. In dem wir mit ihr und durch sie beten, öffnen wir unser Leben für ihre Hilfe. Ihre Fürsprache kann uns Halt geben - gerade in einer Zeit, in der vieles unsicher erscheint. Ihr Beispiel ermutigt uns und ihre Liebe führt uns näher zu ihrem Sohn, dem Erlöser der Welt.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit, in der Sie – wie Maria – immer wieder sagen können: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“. (Lk 1,38)
Mit herzlichem Segensgruß
Ihr Kaplan Rafal Liebersbach