Das Gnadenbild "Maria, Mutter von der immerwährenden Hilfe"
Nach der Übergabe der Ikone an die Redemptoristen 1867 durch Papst Pius IX begann eine weltweite Verbreitung dieses Gnadenbildes. Man findet Nachbildungen in allen Erdteilen. Überall beten die Gläubigen vor diesem Marienbild und zünden Kerzen an. Bischof Ketteler stellte 1870 eine Nachbildung des Gnadenbildes im Dom zu Mainz auf und wollte in der Nähe des Bildes begraben sein.
Wahrscheinlich ist es im ausgehenden 14. Jahrhundert auf der Insel Kreta entstanden. Im 15. Jahrhundert kam es nach Rom. Der Weg des Bildnisses von Kreta nach Rom, wo es am 27. März 1499 in der Kirche St. Matthaeo feierlich aufgestellt wurde, ist möglicherweise legendär ausgeschmückt. In der Kirche St. Matthaeo wurde das Bild dreihundert Jahre lang hoch verehrt, bis die Revolutionsheere Napoleons in Rom eindrangen und die Stadt plünderten. 30 Kirchen - auch St. Matthaeo - wurden zerstört. Das Gnadenbild wurde in eine kleine Kapelle der Augustiner gebracht, bis es fast 70 Jahre später in dem zu Ehren des Hl. Alfons an der Stelle der zerstörten Kirche St. Matthaeo - errichteten Gotteshauses feierlich aufgestellt wurde.
Das Gnadenbild ist eine Ikone. In der Ostkirche sind Ikonen sehr verbreitet und hoch verehrt.
Neben der bildlichen Darstellung haben bei östlichen Ikonen die Farben eine große Bedeutung. Die Farbgebung einer Ikone, die ja nach östlichem Verständnis nicht gemalt sondern geschrieben wird, (vielleicht deshalb die oft filigrane Ausführung) folgt einer eigenen Symbolsprache.
Das Bild zeigt eine Mutter mit dem Kind auf dem Arm. Während die Mutter den Betrachter anschaut, hält das Kind mit beiden Händen an der rechten Hand der Mutter fest und schaut vom Betrachter weg. Es blickt auf einen Engel, der durch die griechischen Buchstaben als Erzengel Gabriel gekennzeichnet ist.
Gabriel trägt in seinen - von einem Tuch umhüllten - Händen ein Kreuz. Das Kind scheint erschrocken beim Anblick des Kreuzes. In seiner Aufregung hat es vom rechten Fuß die Sandale verloren, die am unteren Bildrand zu erkennen ist.
Dem Erzengel Gabriel entspricht auf der anderen Seite des Bildes ein zweiter Engel. Die Inschrift sagt uns, dass es der Erzengel Michael ist. Michael hält- ebenfalls in verhüllten Händen - weitere Leidenswerkzeuge. Wir erkennen das Essiggefäß, den Schwamm und die Lanze.
Die Griechischen Schriftzeichen rechts neben dem Haupt des Kindes bedeuten: Jesus Christus. Die Zeichen rechts und links vom Haupt Mariens: Mutter Gottes. Im Anblick des Leidens hält sich das Gotteskind an der Hand seiner Mutter fest; Maria aber schaut den Beter an.
So könnte man sagen: Maria ist Mutter des Sohnes Gottes, aber auch unsere Mutter.