Orgel St. Agnes Lövenich

Obwohl die Kirchengemeinde St. Agnes über ein umfassendes Pfarrarchiv mit Unterlagen des 17., 18. und 19. Jh. verfügt, gibt es keine Aufzeichnungen über eine Orgel. Erst 1902 wurde eine kleine Empore errichtet, die in den Kirchenraum hineinragte. Eine Rechnung der „Piano-Forte-Fabrik" des Rudolf Ibach aus Barmen vom 06. Januar 1902 belegt den Kauf eines Pedalharmoniums, welches auf der neuerrichteten Empore aufgestellt wurde. Am 21. Oktober 1932 beschloss der Kirchenvorstand laut einer Abschrift des Sitzungsprotokolls den Kauf einer gebrauchten Orgel, erbaut im Jahr 1926, von der Firma Seifert aus Kevelaer. Das Instrument verfügte über 13 Register und hatte Membranenladen, die nach einem Patent des Firmengründers gefertigt waren, und pneumatische Trakturen. Die Disposition lautete:

 

1. Manual C-f '''                  2. Manual C-f '''                   Pedal C-d'

Bordun          16'                    Gedackt              8'                Subbaß           16'

Principal          8'                    Aeoline               8'                Octavbaß          8'

Rohrflöte         8'                   Vox coelestis      8'

Dolce               8'                   Flaut travers        4'

Octave             4'

Quinte       2 2/3'

Octave             2'

Als sich im Laufe der Zeit immer mehr Mängel an der Orgel zeigten, wurde die Firma Josef Weimbs Orgelbau in Hellenthal nach der Empfehlung durch einen Sachverständigen im Jahr 1988 mit dem Neubau einer Orgel beauftragt. Für den neuen Standort der Orgel vor dem Turmhaus wurde die kleine Empore nach vorne hin vergrößert. Lediglich Motor, Gebläse und die Pfeifen des Pedals wurden in den Turmraum eingebaut. Das Werk hat Schleifladen, mechanische Trakturen und einen in der Front eingebauten Spieltisch, dessen Registerzüge seitlich der Klaviaturen angeordnet sind. 12 Register (+ 1 Transmission) verteilen sich auf zwei Manuale. Eine Besonderheit der Orgel ist die einzige Zunge, eine spanische Dulzaina 8'. Die Pfeifen sind horizontal auf beiden Seiten des mittleren Prospektfeldes angebracht. Die Disposition lautet:

1. Manual C-g '''

Principal                      8'   C-A Holz offen, Prospekt

Flöte                           8'   C-A Holz ged., B-f° Met. ged.

fis° -f1 –Rohrflöte, ab fis1 offen

Octav                          4'

Flöte                           4'    durchgehend gedeckt

Superoctav                 2'

Mixtur III              1 1/3'

Dulzaina                     8'    horizontal im Prospekt

2. Manual C-g '''

Bourdon                     8'    C-H Holz

Rohrflöte                    4'

Principal                     2'

Sesquialtera II-III  2 2/3'    +1 3/5', ab c'+ 1'

Pedal C-f '

Subbass                      16'

Gedecktbass                 8'    Transmission aus 16'

Koppeln: II/I, I/P, II/P

Quelle:Pfarrarchiv