Komm, geh mit auf den Weg der Kontemplation!

Teil 5

Der Weg einer Gebetszeit

Mich einfinden. Ich bereite meinen Ort vor (Kerze und/oder Bild). Ich wähle einen Schrifttext.
 

Mir Raum schaffen  (ca. 5 Min.)

Ich nehme die Körperhaltung ein, die mir jetzt hilft, wach da zu sein.
Ich werde mir bewusst, dass ich ungestört Zeit habe für mich, vor Gott. Ich brauche nichts zu leisten. Ich darf einfach da sein, mit allem, was mich beschäftigt - in Seiner Gegenwart.
 

Mich aufmachen  (ca. 10 Min.)

Mit einem Vorbereitungsgebet: Ich bitte, dass ich jetzt ganz ausgerichtet bin auf Gott, dass sein Geist in mir betet. Ich lese den Schrifttext und vergegenwärtige mir den "Schauplatz", die Atmosphäre. Ich erbitte, was ich jetzt ersehne/begehre: Zum Beispiel, dass ich Ihm begegnen darf, dass Er mir Er­kenntnis schenkt, was mir die Schriftstelle für mein Leben zei­gen will  ...

Verweilen (ca. 15 Min.)

Ich bleibe bei der ausgewählten Fragestellung, bedenke, er­wäge, sinne nach ... Oder: ich gehe den Schrifttext ganz langsam durch, Wort für Wort, oder: ich lasse das Geschehen auf mich wirken, nehme in­nerlich daran teil. Ich bleibe bei dem, was mich bewegt oder wo ich Wider­stände erfahre. Falls mich nichts betrifft oder berührt, halte ich aus, wartend und hoffend bis sich was zeigt.
 

Ich komme ins Gespräch  (ca. 10 Min.)

Ich knüpfe an das an, was ich zu Beginn als Wunsch oder Sehnsucht ausgesprochen habe.
Ich versuche mit Ihm – wie er spricht, handelt, sich zeigt, ins Gespräch zu kommen: Ich danke, lobe, frage, klage, bitte…..

 

Rückschauen  (ca. 10 Min.)

Nach der Gebetszeit bedenke ich, wie es mir ergangen ist, was in mir nachklingt. dass ich schriftlich festhalte, was sich an Bemerkenswertem, an Kostba­rem, an Begegnung und Verstehen ereignet hat.
Wenn ich möchte kann ich einen Brief an mich selbst schreiben und nach einem Jahr öffnen.       Staunen???
Gerade sehr eindrucksvolle geistliche Erfahrungen können schnell verblassen, sogar nach einiger Zeit geradezu unver­ständlich erscheinen. Oft atmen diese Eintragungen auch Jahre später noch die Atmosphäre von damals. Solche Notizen kön­nen ein Schatz sein, der mich reich macht für mein ganzes Le­ben.
 
 

 

Ich wünsche Ihnen viel Freude in der Begegnung mit Ihrem Gott, in IHM liegt das Heil und die Erfüllung deiner Sehnsucht.

Ihr Diakon Jürgen Wies