Baugeschichte St. Engelbert 1980 - 1985

Inzwischen hatten sich im Chorraum, der 1971/72 zwar umgebaut, aber nicht saniert worden war, immer wieder neue Risse gezeigt, so dass man 1981 zunächst den Putz von den Wänden nehmen ließ, um auch hier genaue Untersuchungen vorzunehmen. Das Ergebnis war erschreckend: die Längswände im Chorraum mussten dringend von Grund auf erneuert werden.

 
In diesem Zusammenhang erschien es dann sinnvoll, die Fenster in den Stirnwänden vom Chor und von den Seitenkapellen wieder zu öffnen, die von außen noch deutlich sichtbar waren.

 

Es bot sich an, die Längswände transparenter zu machen und eine neue Verbindung zu den Seitenkapellen zu schaffen. So wurden die neuen Mauern jeweils mit zwei Rundbogen, als Fortsetzung des Längsschiffs, hochgezogen.

 
Nach wie vor sollte die Sakramentskapelle tagsüber geöffnet werden. Dazu mussten die Bogen mit Gittern geschlossen werden, die den Sicherheitsbestimmungen entsprachen. Henryk Dywan gelang es, trotz sehr enger Bestimmungen, Gitter zu schaffen, die leicht und transparent wirken und durch unterschiedliche Stabdichte eine angenehme Dynamik ausstrahlen.

Nach dieser gründlichen Sanierung und Renovierung des Kirchenschiffs konnte nun die endgültige Chorraumlösung angestrebt werden. Man hatte sich schon lange zum Ziel gesetzt, die Kirche endlich konsekrieren zu lassen. Dazu waren unbedingt ein Steinaltar und zwölf Apostelleuchter notwendig.

Bereits 1978 wurde Henryk Dywan, ein Solinger Künstler, der bei Prof. Gries an den Kölner Werkschulen studierte, beauftragt, einen Gesamtentwurf für den Chorraum und die Seitenkapellen zu schaffen. Man war sich inzwischen einig, dass rechts die Sakramentskapelle und links die Taufkapelle entstehen sollten. Der ehemalige Sakristeieingang ermöglichte es, einen Raum in der Kirche zu schaffen, der ganztägig geöffnet sein konnte, wenn er zur Kirche hin durch Gitter gesichert würde.

Während innen die Entwürfe für den Altar, das Tabernakel, den Ambo und die Fenster konkrete Formen annahmen, sollte die Kirche außen vor der Konsekration noch einen neuen Anstrich erhalten. Aber auch hier zeigte sich, dass es nicht so einfach ging!

 

Die Außenwände, die im Laufe der Jahre immer wieder so viele Schwierigkeiten gemacht haben, wurden auf Feuchtigkeit im Mauerwerk hin untersucht. Die Werte waren auch hier wieder extrem: z.T. zeigten sich höhere Werte als in Venedig!

 

So blieb nichts anderes übrig, als eine gründliche Sanierung auch an den Außenmauern vorzunehmen. Dank der Weiterentwicklung der Technik konnte im Sockelbereich eine Horizontalisolierung eingebracht werde, die das Aufsteigen der Feuchtigkeit verhindert.

Die Verfugung der Wände musste komplett erneuert werden, ein aufwändiges, aber notwendiges Verfahren.

 

Die Außenmauern wurden wieder im alten Ziegelmauerwerk herausgearbeitet. Die Zuwegung rund um die Kirche, die größtenteils nur provisorisch befestigt war und bei Regenschauern z.T. einer Seenplatte glich, konnte bei dieser Gelegenheit einheitlich zu einer sinnvollen, ansprechenden Lösung geführt werden.

 

 

Mit dem Jahr 1985, also dem Jahr der Konsekration, endet unsere kleine Serie über die Geschichte der Pfarrkirche.

 

Natürlich hat sich auch in den letzten Jahren Einiges rund um St. Engelbert zugetragen, aber diese Jahre müssen noch zusammengefasst werden und können deshalb erst später hier veröffentlicht werden.