Baugeschichte St. Engelbert VI

 

Immer wieder ist nachzulesen, dass die große Feuchtigkeit der Außenmauern Schäden verursachte und somit große Probleme bereitete. Nach den damaligen technischen Erkenntnissen schien es 1968 sinnvoll, einen Feuchtigkeit isolierenden Außenanstrich in weißer Mineralfarbe aufzutragen. Dieser Anstrich sollte Schutz für das Mauerwerk sein und zu gleich einen höhere Aufnahme und Abgabe an Feuchtigkeit gewährleisten, was sich später leider als wenig wirkungsvoll erwies. 

 

Seit 1965 wird in unserer Kirche die Hl. Messe zum Volk hin gefeiert. Als provisorischer Übergang wurde auf die vorhandene Treppe im unteren Bereich ein Podest gezimmert, das bis 1972 Untergrund für einen ebenfalls als Provisorium gedachten Holzaltar war, der noch viel Jahre als „mobiler Altar“ bei Fronleichnam im Außenbereich oder bei Seniorenmessen im Pfarrheim genutzt wurde. 

1971 / 1972 entschloss man sich, das Provisorium im Chorraum zu einer endgültigen Lösung zu führen. Der Hochaltar, der Altarberg und die Kommunionbänke wurden demontiert: die Altarstufen wurden vorgezogen, um den neuen Holzaltar möglichst nahe zu den Gläubigen hin aufzustellen. In die Rückwände des Chorraums wurde eine Chorbank fest eingebaut; die Wände wurden neu gestrichen.

Rechtzeitig zur Primiz von H.J. Frisch im Februar 1972 erstrahlte der Chorraum in neuem Glanz.

 

Nachdem nun der Chorraum umgestaltet war, sollte eigentlich ein Anstrich im Mittelschiff und in den Seitenschiffen die Renovierungsarbeiten beenden. Auf Grund statischer Bedenken mussten dann aber die Wände und die Stützpfeiler geöffnet werde, um genaue Gutachten erstellen zu können.

Man beschloss danach, die Substanz des Gebäudes langfristig zu sichern und Windversteifungen einzubauen sowie die Dächer neu zu decken.

Nach eingehender Diskussion wurden auch die Fenster im Obergaden wieder geöffnet und mit einer Bleiverglasung versehene, die von dem Künstler Rexhausen entworfen wurde. Sie sollten ein gute Lichtquelle und möglichst schlicht sein, angepasst an die Holzdecke. Die Wände wurden nach der Sanierung wieder verputzt.
 
Dachreiter, Glockenstuhl und Klöppel mussten dann ebenfalls noch renoviert werden, so dass nur die Bronzeglocke erhalten blieb, die bis dahin übrigens noch nicht per Knopfdruck, sondern richtig per Hand, mit einem Strick, betätigt wurde.