Gottesdienste und Veranstaltungen in unseren Kirchen

Freitag, 22. November 2024
18:30 Hl. Messe
Samstag, 23. November 2024
17:00 Sonntagvorabendmesse

unter Mitwikung des Cäcilienchores Heidkamp-Sand

Sonntag, 24. November 2024
09:30 Hl. Messe

mit Kirchenchor St. Cäcilia Herkenrath/Herrenstrunden

Wer wir sind

 

Wir, die Alten- und Familienhilfe Bensberg e.V., arbeiten nach dem Leitgedanken:
„In einer Zeit, in der die familiäre Gemeinschaft auseinanderbricht, die Nachbarn unbekannt bleiben und der Mensch mehr der Vereinsamung und Isolierung ausgeliefert ist, müssen wir uns darauf besinnen, dass wir aufeinander angewiesen sind.“

 

Seit 1984 schaut unser Verein auf erfolgreiche Arbeit zurück. Als Nachbarschaftshilfe kümmern wir uns in den Stadtteilen Bensberg, Sand, Herkenrath, Bärbroich, Heidkamp und Moitzfeld um alte, kranke oder behinderte Menschen und deren Familien.

 

Die Trägerschaft haben die örtlichen katholischen und evangelischen Kirchengemeinden sowie das Rote Kreuz übernommen.

 

Wir freuen uns, dass unser Verein von derzeit ca. 150 Mitgliedern mitgetragen und unterstützt wird. Durch deren jährliche Mitgliedsbeiträge und durch Spenden bei persönlichen Anlässen (Geburtstagen, Jubiläen, Trauerfällen) sowie regelmäßigen Zuwendungen der Bensberger Bank und der KSK Bensberg wird die Einsatzvermittlung im Wesentlichen getragen. Die Hilfesuchenden leisten einen Beitrag in Form von Aufwandsentschädigung für die Helferinnen und Helfer. 

Was wir tun

Die Angebote der AFH sind vielfältig. Wir vermitteln stundenweise Hilfe, schnell und unbürokratisch – soweit es uns möglich ist.

 

  • Wir helfen kranken, alten, behinderten und oft einsamen Menschen, damit sie länger selbständig bleiben können und/oder ihre Familien entlastet werden
  • Wir unterstützen im Haushalt und bei der Gartenarbeit.
  • Wir begleiten bei Arztbesuchen, Behördengängen und Einkäufen oder bei sonstigen Unternehmungen - wenn erforderlich, mit Auto
  • Wir suchen gemeinsam mit Ihnen nach Wegen der weiteren Unterstützung, wenn Hilfe über einen längeren Zeitraum nötig wird
  • Wir betreuen Menschen mit einer leichten Demenzerkrankung – eine Hilfe, die mit den Kassen abgerechnet werden kann. Dazu haben einige unserer Helferinnen und Helfer Qualifizierungskurse besucht und werden darüber hinaus regelmäßig durch eine Fachkraft geschult, um dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden zu können.


In begründeten Fällen helfen wir auch unentgeltlich.

Wie organisiert sich die AFH?

Der Vorstand und das Büroteam engagieren sich ehrenamtlich.

 

Unsere vertrauenswürdigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer erhalten ein Entgelt, sind über uns versichert und erhalten regelmäßige Fortbildungsangebote.

 

In Einzelfällen ermöglichen wir auch Bewegungs- und Begegnungsangebote für ältere Menschen, die finanziell knapp gestellt sind und sich einen Ausflug o.ä. nicht leisten können.

 

Wenn Sie Hilfe brauchen …
rufen Sie uns bitte an! Wir können Sie auch gerne besuchen, um zu klären, wie wir Ihnen helfen können.
(02204) 5 65 65

 

Sprechzeiten:
montags         10 Uhr – 12 Uhr
mittwochs      10 Uhr – 12 Uhr
donnerstags    10 Uhr – 12 Uhr
freitags           10 Uhr – 12 Uhr

 

Am 1. Dienstag im Monat 16 Uhr – 18 Uhr
In der übrigen Zeit nimmt ein Anrufbeantworter Wünsche und Nachrichten auf.

 

Auch wir brauchen Hilfe!

  • Machen Sie Menschen in Ihrem Umfeld auf uns aufmerksam!
  • Tragen sie unsere Idee mit, indem Sie Mitglied werden oder uns finanziell unterstützen!
  • Arbeiten Sie einfach bei uns mit!

weitere Informationen

 

Unser Konto:

Bensberger Volksbank eG

IBAN: DE63 3706 2124 0006 7900 11

BIC: GENODED1BGL

 

Kontakt:
Maria Schwellenbach
Vorsitzende

Alten- und Familienhilfe Bensberg e.V.
Im Bungert 3 (im Ev. Gemeindehaus Bensberg)
51429 Bergisch Gladbach
(02204) 5 65 65

www.afh-bensberg.de

 

Alten- und Familienhilfe Bensberg feiert 40-jähriges Bestehen

Sie sind da für die vielen Gefälligkeiten, die das Leben von Menschen, die auf andereangewiesen sind, im Alltag leichter machen und Senioren sogar oft das Heim ersparen: Nachbarn, die offiziell und doch ehrenamtlich einspringen.

 

Als Blessing O. nach drei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wird, hat die 30-jährige Flüchtlingsmutter aus Nigeria noch keine Kraft, ihre drei kleinen Kindern selbst zu versorgen, geschweige denn, sie in den Kindergarten oder die Schule zu bringen. Immer wieder muss siegroße Pausen einplanen und sich zuhause hinlegen. Die Nachwirkungen ihrer schweren Krebs-OP spürt sie jeden Tag, nur allmählich kommt sie wieder auf die Beine. Ohne Hilfe – ihr Lebensgefährte wird nach wochenlangem Sonderurlaub wieder im Betrieb gebraucht – kann sie ihren Alltag nicht mehr bewältigen. Da ist das Angebot der Alten- und FamilienhilfeBensberg e. V. (AFH), vorübergehend die Fahrdienste der Kinder zu Kita und Schuleunentgeltlich zu übernehmen, ein wahrer Segen für die junge Frau. Aufmerksam geworden auf ihre Not war während des Klinikaufenthalts eine Bettnachbarin, die nach ihrer Entlassungumgehend den Kontakt zu der Bensberger Initiative hergestellt hatte.

 

Auch Maria P., 87 Jahre alt und seit vielen Jahren verwitwet, wüsste nicht, was sie ohne Christa Büchel, ihre Helferin machen würde, die die fast vollständig blinde alten Dame regelmäßig besucht, um nach dem Rechten zu sehen, kleine Einkäufe zu erledigen, sie zum Arzt zu begleiten oder ihr manchmal auch nur ein wenig Gesellschaft zu leisten. Denn wenn man nicht mehr fernsehen oder eine Zeitung lesen kann, können die Tage unerträglich lang werden. Eigentlich müsste die betagte Seniorin in ein Altenheim umziehen, aber noch kann sich Maria P. zu diesem Schritt nicht entschließen. In den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können, wo sie jede Nische kennt, jeden Schritt bemessen kann, ist ihr größter Wunsch. „Hier habe ich alles, was ich brauche“, erklärt sie mit fester Stimme. „Außerdem gibt es ja noch meine Kinder und Enkelkinder. Immer kommt jemand vorbei.“ Nur am Vormittag könne sich natürlich niemand kümmern. „Da ist jeder bei der Arbeit oder in der Schule.“

 

Maria P. ist dankbar für die Abwechslung eines Besuchs. Sobald sie hört, dass die Tür geht und sie jetzt für anderthalb oder zwei Stunden eine Gesprächspartnerin hat, blüht sie sichtlich auf. Denn zu erzählen hat die quirlige Frau immer genug und Wünsche für Besorgungen, die erledigt werden müssten, auch, so dass die zwei Frauen die kurzweilig miteinander verbrachteZeit, die Büchel als Dienst am Nächsten versteht, sehr genießen. Am Ende ist es eine Win-win-Situation für beide Seiten.

 

Christa Büchel arbeitet seit 20 Jahren ehrenamtlich für die Alten- und Familienhilfe, eine als Nachbarschaftshilfe gegründete Hilfseinrichtung in Bensberg, die stundenweise Ehrenamtskräfte schnell und unbürokratisch an kranke, alte, behinderte und oft einsame Menschen für die Unterstützung im Haushalt oder auch bei der Gartenarbeit vermittelt. Bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2012 hat sie als Diätassistentin und Ernährungsberaterin, zuletzt in einer psychosomatischen Klinik gearbeitet, aber zuvor viele Jahre auch in einem Altenheim. Von daher weiß sie, welchen alltäglichen Unterstützungsbedarf alte Menschen haben, wenn sie nicht mehr mobil sind und ihre Selbständigkeit längst eingebüßt haben. Die 72-Jährige steht aus Überzeugung hinter diesem Prinzip der unkomplizierten Hilfe, profitiert – wie sie erklärt – aber auch selbst davon. „Mir imponiert die Grundidee, die dahinter steckt. Wo gibt es sonst so etwas schon! Und ich selbst ziehe aus meinem Engagement die Bestätigung, für andere noch etwas wert zu sein.“

 

Büchel hat auch schon für die Kinder einer Schwangeren, die viel liegen musste, gekocht oder deren Hausaufgabenbetreuung übernommen. Doch besonders am Herzen liege ihr, sagt die Seniorin, für ältere Menschen etwas tun zu können. Dabei habe sie immer auch das Vorbild ihrer Mutter als „Grüne Dame“ vor Augen hat. „Ehrenamt wurde bei uns zu Hause stetshochgeschätzt. Das kenne ich nicht anders. Außerdem bin ich gerne mit Menschen zusammen, die etwas zu erzählen haben, und neugierig auf ihre Lebensgeschichte. Da schaue ich dann auch nicht auf die Uhr.“ Ihr sei wichtig, das Alter wertzuschätzen, gerade wenn jemand gebrechlich werde oder sich bei einer beginnenden Demenz wesentliche Teile der eigenen Biografie allmählich auflösten, was immer schmerzlich mitzuerleben sei. Doch selbst dann blieben immer noch genügend Anknüpfungspunkte für ein Gespräch, zum Beispiel alte Fotoalben, in denen man gemeinsam blättern könnte, Spaziergänge, einfacheGedächtnisspiele oder Gespräche über das, was im Leben des anderen über Jahrzehnte einmaleine wesentliche Bedeutung hatte wie zum Beispiel der Garten oder ein besonderes Hobby.„Meist wird ja gerade eine solche Erinnerung nicht verschüttet.“

 

Büchel gehört bei der Alten- und Familienhilfe zu den Ersten, die eine Qualifikation zur Betreuung von Demenzerkrankten absolviert hat. Denn hier ist der Bedarf – seit Gründung des Vereins vor 40 Jahren mit heute insgesamt 120 Helferinnen und Helfern – zusehends größer geworden. Und darauf mit einer Expertise reagieren zu können, ist dem neunköpfigen Vorstandsteam wichtig. „Das muss man sich ja auch zutrauen, mit einem dementiell Erkrankten angemessen umgehen zu können“, erklärt Maria Klein, ebenfalls als Alltagsbetreuerin nach Paragraf 87 eigens dafür ausgebildet. Auch sie hat einige Jahre vor ihrer Tätigkeit für die AFH in einem Seniorenheim gearbeitet und kennt alle Phasen von Demenz.

 

„Man sollte in einfachen Sätzen sprechen, viel Empathie mitbringen und sich in der Kommunikation sehr vorsichtig herantasten, sonst lehnen Menschen mit einer Demenzerkrankung Hilfen oft brüsk ab mit der Begründung ‚Ich will hier keinen fremden Menschen’.“ Förderlich dagegen sei, behutsam auf deren Wünsche einzugehen und nicht zu widersprechen, eher zu bestätigen. Auch Singen könne ein sogenannter „Türöffner“ sein, zumal zwar das Kurzzeitgedächtnis kaum noch funktioniere, aber sie oft noch zu altbekanntenMelodien Zugang hätten. „Man muss sich schließlich klar machen, dass solche Menschen in ständiger Angst leben und je nach Stadium auch ein großes Schamgefühl haben, inzwischen vieles zu vergessen“, so die 74-Jährige, die eigentlich gelernte Betriebswirtin ist. Klein spricht nicht nur für sich, als sie betont, dass alle ihre Kolleginnen und Kollegen mit Herzblut bei ihren Einsätzen dabei seien. „Wir tun eben gerne etwas Gutes, das macht die Erfolgsgeschichte der AFH aus.“

 

„Sich mit einer Demenz zu outen ist immer noch ein Tabu“, weiß auch Margret Blazek als Vorstandsmitglied aus ihrer jahrzehntelangen Arbeit bei der AFH. Obwohl sie klar stellt, dass es seitens des Vereins nur Unterstützung für die Betreuung von mit leichter Demenz Erkrankten geben könne und auch grundsätzlich die Helferinnen keine professionelle Pflege kompensieren könnten, gibt es hier einen wachsenden Bedarf. „Im Schnitt erreichen uns fünf Anfragen pro Tag, bei denen vor allem Kinder zur eigenen Entlastung eine vorübergehende Hilfe für ihre alten Eltern brauchen oder auch nur die Unterstützung bei einem punktuellen Ereignis wie bei der Begleitung zum Arzt.“ Dann schauen die Damen im Büro in ihrem Karteikasten – da stehen die gelben Karten für die Helfer und die blauen für die zu Betreuenden – wer spontan verfügbar ist und wer zu wem passen könnte. „Denn natürlich muss die Chemie stimmen“, argumentiert Blazek, die mit dem Vorstand gerade an einer Digitalisierung und damit an einer Professionalisierung des Systems arbeitet.

 

Die pensionierte Oberstudienrätin hat 39 Jahre an einem Gymnasium unterrichtet, 1983 aber dieses Projekt in Trägerschaft der örtlichen katholischen und evangelischen Kirchengemeinden sowie des Roten Kreuzes mit aus der Taufe gehoben und zeitweilig auch den Vorsitz übernommen. „Mir hat die Grundidee dieser Nachbarschaftshilfe von Anbeginn gefallen“, unterstreicht die heute 75-Jährige, „weil ich oft erlebt habe, dass alte Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen und ich als berufstätige Mutter von zwei Kindern damals selbst auch keine Kapazitäten hatte, mich zu kümmern.“ 

 

Sie freut sich, dass dieses Modell, das von Mitgliedsbeiträgen und durch Spenden finanziert wird, selbst nach vier Jahrzehnten noch trägt und – auch angesichts der demografischen Entwicklung – aktueller denn je ist, so dass immer wieder Nachwuchskräfte, die für ihren Einsatz eine begrenzte Aufwandsentschädigung bekommen, gesucht werden. Die pensionierte Lehrerin betont: „In einer Zeit, in der die familiäre Gemeinschaft auseinander bricht, die Nachbarn unbekannt bleiben und Menschen mehr und mehr der Vereinsamung und Isolierung ausgeliefert sind, müssen wir uns verstärkt darauf besinnen, dass wir alle in einem Boot sitzen und aufeinander angewiesen sind.“

 

Beatrice Tomasetti