Aktuelles
kfd St. Martinus Kirchherten
kfd St. Martinus Kirchherten
In seelsorglichen Notfällen
Das Andachtsbild "Pieta" in St. Ursula
Die Düsseldorfer Künstlerin Maria Fuss (05.02.1907 – 26.03.1979) schuf 1946 nach dem Ende des 2. Weltkriegs im Alter von 39 Jahren dieses 220 x 120 cm große Andachtsbild aus Lindenholz. Die Bezahlung dieses Werkes erfolgte nachweislich mit Lebensmittel. Diese Aussage erscheint mir sehr wichtig, weil diese Darstellung nicht dem üblichen Bild einer Pieta entspricht, dort liegt der Leichnam Jesu meist in den Armen seiner Mutter Maria, hier liegt er auf dem Schoß von Maria, die Gottergeben ihre Hände gefaltet hat (Bild 1). Der Leichnam hält den rechten Arm scheinbar stützend herab (Bild 2), und die übrigen dargestellten Personen wirken sehr betroffen, wobei die dargestellte Mutter ihr Kind schützend auf dem Arm hält (Bild 3) und der Mann des Paares tröstend seine Hand auf der Schulter der Frau hält (Bild 4).
Da dieses Andachtsbild kurz nach dem verheerenden Krieg entstand, in einer Zeit, in der an fast allen Enden, besonders in den Großstädten der Mangel an Lebensmitteln sehr groß war, sind sicherlich die Gefühle der Künstlerin beim Schaffen in diesem Werk sichtbar geworden.
Das Bild zeigt die Künstlerin im Alter von 50 Jahren.
In einem Nachruf der „Düsseldorfer Nachrichten" vom 31. März 1979 heißt es:
„Die Düsseldorfer Bildhauerin Maria Fuß ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Sie erlitt einen Herzinfarkt in einer Straßenbahn. Die beliebte Künstlerin, die bis ins hohe Alter hinein in ihrer Geburtsstadt Düsseldorf lebte und arbeitete, hat in Fribourg (Schweiz), Genf, München und schließlich an der Düsseldorfer Akademie bei Prof. Zschokke studiert und sich dann selbständig gemacht. Sie war beliebt als einfühlsame Porträtistin, in zahlreichen Häusern vor allem im Kölner Raum stehen ihre Büsten. Aber auch mit Bauplastik machte sich Maria Fuß einen Namen. So kann man in Düsseldorf eine ihrer Arbeiten in der Karl-Röttger-Schule bewundern, aber auch in vielen anderen Städten. Sakral-Plastik und Kirchentüren stammen ebenfalls aus ihrer Hand. Die zurückhaltende Künstlerin lebte in der 1936 erbauten Golzheimer Künstlersiedlung.
Hermann-Josef Oster