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kfd St. Martinus Kirchherten
06.05.2023 - Aktuelle Informationen der Kath.Frauengemeinschaft Kirchherten für Mai/Juni 2023
kfd St. Martinus Kirchherten
06.05.2023 - Im Mai und Juni bietet der "Offene Frauentreff" gleich 2 Termine an: Am 24.05.23 eine kleine Fahrradtour mit kulinarischem Ziel. Und bereits am 21.06.2023 um 19 Uhr geht es weiter mit unserem beliebten Cocktailabend.
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Geschichte der Pfarrkirche St. Martinus

Über den Bau der ersten Kirche in Kirchherten gibt es keinerlei Belege. Es ist zumindest möglich, dass sie bereits im 7. Jahrhundert existiert hat. Immerhin waren am Ende jenes Jahrhunderts mehr als 1000 Kirchen im Frankenreich zu Ehren des heiligen Martinus errichtet worden. Aufgrund einer kaiserlichen Urkunde vom Jahre 1288 ist die Existenz einer Kirche im Dorf eindeutig belegt. Am 12 Januar d.J. verzichtete Dietrich Stiftsherr von Xanten, auf die ihm vom Grafen von Jülich übertragene Pfarrei Kirchherten. Ob es sich bei der damaligen Kirche um die erste oder zweite handelte, ist nicht bekannt.

Das alte Gotteshaus, im gotischen Stil erbaut, war eine einschiffige Kirche aus dem 15. Jahrhundert, die spätestens Anfang des 16. Jahrhunderts aus Raummangel vergrößert werden musste. Auf einen stark verwitterten Stein der früheren Kirche, der sich heute über dem Tor des alten Pastoratgartens (mittlerweile abgebrochen) befindet, ist die Jahreszahl 1513 eingehauen. Nach einer im Kirchenarchiv vorgefundenen Notiz soll dieses Datum sich nicht auf den Bau einer neuen Kirche, sondern nur auf den Anbau der beiden „behäncke" (Nebenschiffe) bezogen haben.

Die Bau und Unterhaltspflicht regelte sich nach den Bestimmungen der Bergheimer Cristianität: der Chor wurde vom Kölner Domherrn und den Essener Stiftsdamen errichtet und unterhalten, das Hauptschiff von eben denselben und vom Landesherrn, die Nebenschiffe von den Bewohnern Kirchhertens und Margarethenhertens. Der Pfarrer hatte die Verpflichtung, vor der Kirche eine Halle zu errichten.

Am 8. Juni 1642 wurde die Kirche von Hessisch-Weimarischen Truppen angezündet, so dass nur das bloße Mauerwerk stehen blieb, und selbst das Gewölbe einzustürzen drohte. Kaum in Mitleidenschaft gezogen geriet der spätgotische Turm aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Er trug wie auf einem Kirchhertener Schöffensiegel erkennbar, früher ein viertes Stockwerk. Auf den Ecken des Turmhelms befanden sich vier Ecktürmchen.

Das Ergebnis einer Landeskollekte ermöglichte 1659 den Wiederaufbau der Kirche, die bis zum Jahre 1857 Bestand haben sollte. Neben dem hl. Martinus geweihten Hauptaltar befand sich auf der linken Seite ein Altar zu Ehren von Maria Magdalena, auf der gegenüberlegenden Seite ein Sebastianus-Altar. Den heute wieder in der Kirche befindlichen Taufstein erhielt man 1642 aus St. Alban zu Köln. Er war vorübergehend in Hohenholz als Futtertrog, später in Schloss Harff als Blumenkübel zweckentfremdet worden

Die heutige Pfarrkirche

Als die im Kern mittelalterliche Kirche zu klein und baufällig geworden war, musste sie Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen werden. Zwischen 1857 und 1861 wurde sie bis auf den beibehaltenen alten, spätgotischen Turm aus Backstein durch einen größeren, neugotischen Bau nach Plänen des Baumeisters Faulenbach ersetzt. Diese dreischiffige Gewölbebasilika von 17 x 42 Metern Weite hat sechs Joche und eine Chorjoch. Das Westportal im Turm wurde im gotisierten Stil erneuert und die Seitenschiffe bis zur Hälfte der Turmseiten vorgezogen.

Grundriss der St. Martinus-Kirche

Quelle: Geschichte eines Doppelortes von Heinz-Gert Schmitz

Genehmigung der Stadt Bedburg v. 5.11.2002

Foto: Martin-Kirchen im Erzbistum Köln