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kfd St. Martinus Kirchherten
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In seelsorglichen Notfällen
Die Glocken von St. Lambertus in Bedburg
Glocken sind seit ca. 2000 Jahren vor Christi Geburt in China, Indien, Ägypten, Griechenland, Rom, in asiatischen Hochkulturen und in Afrika bekannt. Der Gebrauch von Glocken zu kirchlichen Anlässen bürgerte sich vom 6. bis 11. Jahrhundert in ganz Europa ein. Seit ca. 800 n. Chr. werden die Glocken in bestimmten Stimmungen (Tonhöhen) gegossen.Die Glocken eines Gotteshauses werden in ihren Stimmungen aufeinander angepasst, hierfür sind die Glockensachverständigen kirchlicher und kommunaler Verwaltungen beratende und genehmigende Institutionen. Dadurch wird auf den harmonischen Zusammenklang der unterschiedlichen Geläute eines Ortes geachtet, damit unser Glockengeläut erbauend und nicht zum „ruhestörenden Lärm" wird. Wir müssen bedenken, dass jede Glocke ein Musikinstrument ist, zur Ehre unseres allmächtigen Gottes und zur Erbauung der Gemeinden erklingt. Der Klöppelschlag erzeugt den kräftigen Schlagton. An Teiltönen treten im Prinzipalbereich die vernehmlichsten auf, von denen zumindest die Terz, Prime und Unteroktav gehört werden können: die im Mixturbereich auftretenden geben dem Klangbild die Farbe.
In Notenschrift ließe sich der Klangaufbau so darstellen:
In fast aller Regel sind unsere Glockengeläute mehrstimmig und lassen verschiedene Kombinationen zu, so erkennen wir sogleich den Anlass ihres Rufes. Besonders der volle Klang des Geläutes, beispielsweise bei den kirchlichen Hochfesten wie Weihnachten, Jahreswechsel oder Ostern, aber auch zu unseren persönlichen Anlässen, berühren unsere Herzen und lassen ein hohes Glücksgefühl in uns entstehen.
Zweifelsfrei empfinden wir besonders, wenn wir unserer Heimat, gleichgültig ob freiwillig oder gezwungenermaßen, für eine geraume oder längere Zeit fern waren, ein vertrautes Heimatgefühl wenn wir den heimatlichen Glockenklang vernehmen. Künden unsere Glocken doch stets im wahrsten Sinne des Wortes was „die Stunde geschlagen hat" und begleiten uns auf allen unseren Lebenswegen, sei es zur Verkündigung unserer Taufe, zur Erstkommunion, zur Firmung, als „Hochzeitsglocken" zur Vermählung, aber auch nach unserem Ableben verkünden sie unseren Heimgang zum himmlischen Vater. Ebenso rufen uns die Glocken zur Feier der gemeinschaftlichen Gottesdienste und rufen uns zu: „Komm!"
Die St. Lambertuskirche verfügt über ein Geläut mit 6 Bronzeglocken, mit den Schlagtönen c' – es' – f – as' – b' – c'' und ist dem Beuroner Glockenmotiv ähnlich. Am 1. Juni 1994 wurden 5 neue Glocken, die der ältesten Glocke von 1539 angepasst sind, durch den Erzbischof Joachim Kardinal Meissner geweiht. Diese Glocken wurden von der Firma Mabilon in Saarburg am 13. und 18. Mai 1994 gegossen und tragen im unteren Rand die Inschrift: ST. LAMBERTUS BEDBURG 1994.
Die erste neue Glocke ist den hl. Petrus und Paulus geweiht, hat einen Durchmesser von 155 cm, wiegt 2350 kg, hat den Ton c' und trägt die Inschrift: HL PETRUS UND PAULUS, BITTET FÜR UNS
Die zweite neue Glocke ist der hl. Maria, „Mutter vom Guten Rat" geweiht, hat einen Durchmesser von 130 cm, wiegt 1320 kg, hat den Ton es' und zeigt im Guss ein ovales Bildnis der Mutter vom guten Rat, sie trägt die Inschrift: MARIA, MUTTER DES GUTEN RATES, ERTEILE UNS GUTEN RAT
Die dritte Glocke ist dem Pfarrpatron, dem hl. Lambertus geweiht und stammt aus Jahr 1539, hat einen Durchmesser von 122 cm, wiegt etwa 1000 kg, hat den Ton f, gegossen von Tilman van Straelen. Mit Inschrift in gotischen Minuskeln: s(an)ctus lamberdus vocor, tilmanus stralen mefecit, anno d(omi)ni m ve xxxix, dazwischen zweimal Gießermarke mit verschlungenen Buchstaben ap vm ja,darüber Blattfries.
Die vierte neue Glocke ist dem hl. Augustinus geweiht, zur Erinnerung an das Leben und Wirken der Augustiner-Eremiten in Bedburg, hat einen Durchmesser von 96 cm, wiegt 525 kg, hat den Ton as' und trägt die Inschrift: HL. AUGUSTINUS, BITTE FÜR UNS
Die fünfte neue Glocke ist den hl. Schutzengeln geweiht, hat einen Durchmesser von 86 cm, wiegt 380 kg, hat den Ton b' und trägt die Inschrift: HL. SCHUTZENGEL, BITTET FÜR UNS
Die sechste neue Glocke ist der hl. Anna, der zweiten Pfarrpatronin geweiht, hat einen Durchmesser von 76 cm, wiegt 270 kg, hat den Ton c'' und trägt die Inschrift: HL. MUTTER ANNA, BITTE FÜR UNS
Hermann-Josef Oster