Partnerschaft mit Haiti

 

 
 

Die Entstehungsgeschichte

 
der Partnerschaft zwischen der Gemeinde St. Maria Goretti in
Chambellan, Haiti, und den Gemeinden St. Johannes der Täufer in Erkrath und St. Mariä Himmelfahrt in Unterbach

 

 

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1993

Bischof Willy Romelus aus der Diözese Jeremy, Haiti, besucht Erkrath und
hält in St. Johannes der Täufer einen Gottesdienst, in dessen Verlauf
er der Gemeinde vorschlägt, Kontakt zur Gemeinde St. Maria Goretti in Chambellan aufzunehmen.

 

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Der rote Punkt südlich von Jérémie zeigt die Lage Chambellans


1994

Der Pfarrgemeinderat beschließt die offizielle Aufnahme der Partnerschaft. Der Kontakt zu Pfarrer Jean-Parnel Lundy wird aufgenommen, Briefe werden geschrieben und erstmals ein Teil des Pfarrfesterlöses nach Chambellan transferiert.



1996

Am 26. 02. 1996 beschließt die Schulkonferenz der katholischen Johannesschule in Erkrath mit der Kath. Grundschule St. Maria Goretti in Chambellan, Haiti, die sich im Aufbau befindet, eine Partnerschaft einzugehen, um die Kräfte von Pfarre und Schule zu bündeln und gemeinsam die Entwicklung der Partnergemeinde zu unterstützen.

1998

Pfarrer Jean Parnel Lundy bittet um Unterstützung der Neubauten von Kirche und Schule in Chambellan.
Die alte Kirche in Chambellan, die zugleich auch als Schulgebäude diente. In jeder Ecke war eine Klasse untergebracht. Die fünfte Klasse lernte in einem Pavillon neben dem Pfarrhaus; eine sechste gab es noch nicht. Haiti hat das französische Schulsystem mit sechs Grundschulklassen übernommen.

 

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Die alte Kirche in Chambellan, die zugleich auch als Schulgebäude diente.In jeder Ecke war eine Klasse untergebracht.
Die fünfte Klasse lernte in einem Pavillon neben dem Pfarrhaus; eine sechste gab es noch nicht.
Haiti hat das französische Schulsystem mit sechs Grundschulklassen übernommen.

 


14.bis 19. September 2000

Pfarrer Lundy besucht Erkrath.
Er ist Gast auf dem Pfarrfest, nimmt an der Weihe des Autobahnkreuzes teil und besucht Schule und Kindergärten.

 

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Besuch in der Johannesschule

 

 

09. bis 21. Oktober 2001

Pastor Ernst, Cäcilie Meves, Bernd Roland und Marc Auguste fahren im
Oktober zu einem Gegenbesuch nach Chambellan.

 

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Besuch der Schulkinder in der alten Kirche, die zugleich als Schulgebäude diente

 

25. September bis 8. Oktober 2003

Eine fünfköpfige Delegation mit Vertretern der Jugend, der Leitungsgremien
der Frauengemeinschaft und der Lehrerschaft unter Leitung von Pfarrer Lundy
besucht die Gemeinde und die Johannesschule in Erkrath.

 

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Obere Reihe von links:
Bernd Roland (Kirchenvorstand); Pfarrer Jean Parnel Lundy; Marie-Benette Léon; Cäcilie Meves (Schulleiterin); Winfried Hoffmann (Haiti-Kreis);
Jean Dénord Michel (Pfarrgemeinderat); Annette Adelskamp (Haushälterin); Pfarrer Günter Ernst;
vorn: Youry Jules mit Pfarrers Katze Keki (Jugendleiter); Robert Jean-Gilles (Lehrer); Youveline Bien-Aimé (Jugendleiterin)

 

 

2004/2005

Der Schulneubau wird im Schuljahr 2005/2006 abgeschlossen. Im Schuljahr 2004/2005 besuchen 254 Schülerinnen und Schüler die Schule; im neuen Schuljahr 2007/2008 sind es schon 450 Kinder!

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2006

Die Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Unterbach entschließt sich zu Beginn des Jahres 2006, das Haitiprojekt zu unterstützen.

 

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Die neue Kirche soll am 7. Juli 2008 eingeweiht werden.


1. Juni 2006

Père Jean Parnel Lundy wird in eine andere Gemeinde mit Namen „Pestel“ versetzt. Sein Nachfolger wird Père Alick Revange.

 

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Père Alick Revange

 

18. bis 26. März 2007

Pére Alick besucht die Gemeinden St. Johannes der Täufer und St. Mariä Himmelfahrt vom 18. bis 26. März 2007.

Er besucht auch die Kindergärten, die Johannesschule, den Laden für Haiti und informiert sich über Bienenzucht.

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Gottesdienst am Sonntag

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Projekttag in der Johannesschule

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Abschiedsfeier

Ein Gegenbesuch aus Erkrath/Unterbach wird sicher zur Einweihung des Kirchneubaus in Chambellan am 6.Juli 2008 stattfinden!


(Bericht & Bilder: Cäcilie Meves vom Freundeskreis Haiti)

 


Bericht des Père Alick vom 1. Dezember 2007 über Chambellan:

 

Die Menschen hier in Chambellan können so gerade eben ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie führen ein Leben, das hart am Elend vorbeistreift. Denn Chambellan ist sehr arm. Der Ort hat nichts besonderes zu bieten, auch keine eigenen Produkte, die etwas zum Lebensunterhalt aller beitragen könnten. Daher schleppt sich das Leben der Leute so langsam und gemächlich dahin. Sie sind abhängig von der Landwirtschaft, die wiederum von der Regenzeit  beeinflusst wird. Es gibt kein künstliches Bewässerungssystem. Andere wiederum betreiben ein kleines Geschäft. Aber was ist das für ein Geschäft? Manchmal sind es Pfandleihen bei einem Wucherer.  Das alles bringt nichts.

Die Menschen leben so von einem Tag in den anderen. Selten hat jemand mal eine Stelle bei der öffentlichen Verwaltung. Das ist schon etwas für Chambellan.!!

In Chambellan gibt es keine großen Warenhäuser, nicht einmal große Läden. Hier gibt es nur jeden Donnerstag  -  am  Markttag der Gemeinde  -  die kleinen  Auseinandersetzungen der fliegenden Händler.

Wir haben hier auch eine Gesundheitsstation. Die Angestellten der Station  sind über die ganze Gegend verteilt im Einsatz. Wer krank ist, kommt nach Chambellan. Das größere Krankenhaus befindet sich anderthalb  Stunden von Chambellan entfernt, in Jérémie,

Hier sind es im Augenblick 28 Grad Celsius und sonnig. Es weht ein frischer Wind und  bald wird es winterlich. Aber das ist kein Winter wie in manch anderen Ländern.

Die Wirbelstürme haben Chambellan bisher verschont. Aber es hat hier in dieser Zeit heftig geregnet. Größere Sachschäden gab es Gott sei Dank nicht.

Gebete in besonderer Meinung halten wir  jeden Sonntag (Gnadengebete) und an jedem ersten Freitag ( Anbetung des Allerheiligsten). Jeden Morgen lesen wir eine Messe in der Kirche.

Ich hoffe, dass diese Informationen Ihnen helfen werden, sich ein realistischeres Bild von Chambellan machen zu können. Für mich persönlich haben die Erziehung der Kinder und Jugendlichen, dann ein besonderes Programm für die Erwachsenen, ein ertragreicher Handel, eine ergiebige Landwirtschaft, ein  Lese- und- Rechtschreibprogramm sowie Bürgerkunde eine vorrangige Bedeutung.

Ich freue mich sehr über den Meinungsaustausch mit Ihnen. Viele herzliche Grüße an jeden einzelnen in der Gemeinde.

Auch an Pfarrer Ernst einen brüderlichen Gruß.

In Christo

 

Père Alick


 

 

Reisebericht: Einweihung der Kirche St. Maria Goretti in Chambellan  am  5. Juli 2008

 

Am 5. Juli 2008 wurde die Kirche St. Maria Goretti in Chambellan eingeweiht, einen Tag vor dem jährlichen  Patronatsfest am 6. Juli.

Als Vertreter unserer Pfarre reisten Marc Auguste und ich nach Haiti.

 

Geschenke

der Pfarre: Vortragekreuz und zwei Glocken für die Messdiener;

des Bürgermeister Arno Werner: Grußworte und Zinnteller der Stadt Erkrath,

der Johannesschule: bronzene Schulglocke, zwei Uhren (eine für die haitianische Zeit; eine für die deutsche Zeit) und ein Gästebuch,

der Gemeinde: Glück- und Segenswünsche; Grüße und Gebete.

 

Am Flughafen in Jérémie holte Père Alick uns ab.  Eine Stunde dauerte die Fahrt mit dem

Jeep nach Chambellan, vorbei an Hütten, die nur einen Raum haben und in denen es weder

Strom noch Wasser gibt; entlang des Flusses ‚La Grande Anse’ mit schönen Landschaftsansichten.

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La Grande Anse

Die Menschen auf dem Lande in und um Chambellan leben wesentlich besser als die Menschen, die in den Slums von Port-au-Prince leben müssen, es gibt Wasser und eine noch recht grüne Umgebung.

Da hatte sich seit unserem Besuch im Jahr 2001 nicht viel verändert!

Verändert hatte sich allerdings die Ansicht auf Kirche und Pfarrhaus, als wir in die

Kirchstraße in Chambellan einbogen!

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Kirche und Pfarrhaus

 

In karibischen Farben bemalt- allerdings nur von vorn für die Straßenansicht-

mit rotem Dach, halb hoher Mauer mit Geländer, schönem schmiedeeisernem Eingangstor,

mit aufgeräumtem und bepflanztem Gelände präsentierte sich die Kirche. Die Kirchstraße war

im Gegensatz zur Hauptstraße in Chambellan asphaltiert – anders wäre der Transport von

Baumaterialien auch nicht möglich gewesen!

Von der Terrasse des Pfarrhauses, wo wir untergebracht waren, konnten wir beobachten, wie die Menschen am Nachmittag zu ihrer neuen Kirche strömten. Viele Frauen schmückten den Innenraum und den Eingang der Kirche festlich für die Einweihung am nächsten Tag.

 

 

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Geschmückt zur Einweihung

 

Mehr und mehr Menschen kamen, um zu schauen, sich zu unterhalten, zu trommeln, zu tanzen; man holte schließlich Bänke heraus, um Platz zu nehmen. Kurzum: Die Menschen nahmen Besitz von ihrer Kirche!

 

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Am Tag vor der Einweihung
 
Am nächsten Morgen sollte um 8 Uhr die Messe beginnen. Einige Priester aus den

umliegenden Gemeinden waren schon am Vorabend gekommen, einige trafen wie Bischof

Romelus am frühen Morgen ein. Nach einem Frühstück im Pfarrhaus formierte man sich zum

feierlichen Festzug vom Pfarrhaus in die Kirche. Zu den Gesängen des Chors zogen

Majoretten, Messdiener, der Chor, viele Priester, der Bischof und die Gläubigen in die Kirche

ein.

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Einzug der Gläubigen

 

Die Messe, die vom Bischof zelebriert wurde, dauerte bis 12 Uhr; Marc und ich überbrachten

der Gemeinde die Grüße der Gemeinden in Erkrath und Unterbach und des Bürgermeisters

Werner. Es war eine Freude, teilnehmen zu dürfen, die rhythmischen, melodischen Gesänge

des Chors und der Gemeinde zu hören; die auf Bongos, Trommeln, Schlagzeug und anderen

Instrumenten begleitet wurden; die Überreichung der landestypischen Opfergaben in einem

Tanz mit zu erleben und den Friedensgruß, der wie eine Welle durch die gesamte

Pfarrgemeinde wogte.

Auch am nächsten Tag gab es eine feierliche Messe zum Patronatsfest; wieder kamen am Morgen Bischof Romelus aus Jérémie und viele Priester und Gäste aus den Nachbargemeinden, Ordensschwestern, Ehrengäste wie der Bürgermeister, der Abgeordnete des Kreises, der Architekt und Bauingenieur, Majoretten, viele, viele Pfarrangehörige, um die vierstündige Messe mit Chor und Musikgruppe mitzufeiern.

 

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Kirche mit Empore

 

Im Anschluss an die Messe traf sich die Geistlichkeit zum Mittagessen im Pfarrhaus, für die Gläubigen gab Brot und Reis im Pavillon. Das Fest ging weiter: Frauen und Männer tanzten zu den Klängen von Trommeln und Bongos; wir wurden eingeladen, vor der Kirche Platz zu nehmen und man achtete peinlichst darauf, dass uns der Blick von anderen Zuschauern nicht verstellt wurde!

 

 

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Tanz am Patronatsfest

 

Die Kirche ist nun eingeweiht und sie wird für vielfältige Veranstaltungen und Gruppen genutzt. Aber sie ist noch nicht fertig. Dringend notwendig sind

 

 

  • - ein Estrich auf dem Betonfußboden
  • - Geländer für die Empore und die Treppen
  • - ein Dach für den Glockenturm
  • - Lamellenfenster für die 28 Fensteröffnungen auf der Empore und
  • - die elektrische Versorgung, evtl. durch eine Solaranlage.

 

 

Bericht und Fotos: Cäcilie Meves

 


 

2009 – Geländer für Treppen, Balustrade und Altarraum der Kirche

 

Marc Auguste kümmerte sich  im Auftrag des Freundeskreises bei seinen Besuchen in Chambellan um Kostenvoranschläge für die Geländer an den Treppen, der Balustrade, um den  Altarraum in der Kirche und um die Auftragserteilung.

 

16. August 2009 – Einführung des neuen Pfarrers  Pierre-Roland Bien-Aimé

 

 

2009 gab es einen Wechsel: Pfarrer Alick Revange entschloss sich, ein Sabbatjahr zu nehmen. Grund dafür waren u. a. notwendige Augenoperationen. Er verabschiedete sich mit dankbaren und freundlichen Worten von den Gemeinden Erkrath und Unterbach.

Sein Nachfolger wurde  Père Pierre-Roland Bien-Aimé, der am 16. August 2009 von Bischof Romelus in sein Amt eingeführt wurde.

 

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Neuer Pfarrer : Père Pierre-Roland Bien-Aimé

 

 

 

 

26. November 2009 - Priesterweihe  von Youry Jules, der 2003 unser Gast war

 

Youry Yules, bei seinem damaligen Besuch in Erkrath noch Student der Theologie, wurde am 26. November in Jérémie zum Priester geweiht.

Marc Auguste nahm an der Primizfeier in Chambellan teil und überbrachte in unserem  Auftrag Glückwünsche und ein Geschenk der Pfarre.

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Père Youry bei der Primizfeier

 

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Youry Jules, Marc Auguste und Pfarrer Pierre-Roland Bien-Aimé

 

 

 

 

 

 

Inzwischen hatte auch die Montage der Geländer in der Kirche begonnen.

 

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Treppe mit Geländer                                               Muster

 

 

 

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Geländer an der Chorseite

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Altargeländer, festlich geschmückt zur Primizfeier

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Festtagstorte zur Primiz

 

Bericht: Cäcilie Meves; Fotos: Marc Auguste

 


 

2010 :  Erdbeben, Tod des Pfarrers, Orkan, Cholera

 

12. Januar 2010: Erdbeben mit Zentrum in der Hauptstadt Port-au-Prince

 

Zwar war Chambellan  durch das Erdbeben nicht direkt  betroffen, Kirche und Schulgebäude stehen noch.

Die Flüchtlingsströme mit den damit entstandenen Problemen waren jedoch nicht so einfach zu bewältigen. Außerdem gibt es kaum eine Familie, die nicht ein oder mehrere Familienmitglieder verloren  oder dauerhafte körperliche Schäden von Familienmitgliedern zu verkraften hat.

 

17. Januar 2010: Gründung des Erkrather Aktionsbündnisses „Erdbebenhilfe“

 

Brief von Pere Pierre Roland vom 19.1.2010

...Wir durchleben zur Zeit  die schwierigsten Augenblicke in unserer Geschichte. Mir fehlen die Worte, um dieses Erdbeben zu beschreiben. Es ist so als seien wir im Krieg, es hat die Auswirkungen einer Atombombe.

Seit meiner Amtseinführung in diese Pfarre, am 16.April 2009, haben  wir nur schreckliche , empörende und alarmierende Augenblicke kennen gelernt. Der ehemalige Pfarrer hat keinen einzigen Bericht hinterlassen. Wir arbeiten mit ganz geringen Mitteln und jetzt sind wir am Ende. Wir beabsichtigen sogar , das Personal des Pfarrhauses zu entlassen. Die Pfarre kann  nicht einmal mehr das Allernotwendigste aufbringen.

Das Erdbeben hat den Glockenturm unserer Kirche zerstört, das Pfarrhaus hat Risse, einige Häuser in der Pfarrei sind zerstört. Das Leben in Chambellan  ist wirklich  beschwerlich, zumal jetzt auch noch Leute aus Port-au-Prince wie in einem Exodus zu uns kommen. Das ist schlimm, denn sie verlangen von uns Nahrung oder auch Geld , was wir ihnen beides nicht geben können. Es ist tief traurig!

Wir schreiben  Ihnen diese Mail, damit Sie sich eine Vorstellung von unserer augenblicklichen Lage machen können.

Ich möchte nochmals all unseren geliebten Freunden in Erkrath meine tiefe Zuneigung aussprechen. 

Mit freundlichen Grüßen,

Pere Pierre Roland Bien-Aime

 

 

21. Mai 2010: Tod des Père Pierre-Roland Bien-Aimé

 

Im Mai erreichte uns eine weitere schlimme Nachricht aus Chambellan: Père Pierre-Roland war  tot – gestorben am 21. Mai. Er starb qualvoll an einem Hirntumor mit nur 32 Jahren. Pfarrer Roland Bien-Aimé war sehr beliebt in der Gemeinde, die Menschen hatten  große Hoffnungen auf ihn gesetzt. Bis zur Ernennung des neuen Pfarrers stand das Pfarrhaus in Chambellan leer.

 

Juli 2010

Seit Juli gibt es nun wieder einen neuen Pfarrer in Chambellan: Père Bertrance Lafleur.

 

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Père Bertrance Lafleur

 

 

Hier Auszüge aus unserem Schriftverkehr:

 

 

August 2010

 

„...Die Gemeinde St. Maria Goretti in Chambellan  sollte problemlos die Partnerschaft mit der Gemeinde St .Johannes der Täufer in Erkrath fortsetzen können. Ich hoffe, dass wir in einer vertraulichen und offenen Atmosphäre zum Wohle aller Menschen in Chambellan zusammenarbeiten werden.

Monseigneur Bertrance Lafleur,

Bischöflicher Vikar der  Diözesanmission und Pfarrer der Gemeinde St. Maria Goretti in Chambellan“

 

10. November 2010

 

Der Orkan Thomas hat die südlichen Küsten Haitis verwüstet. Wir wurden durch diesen zerstörerischen Orkan schwer heimgesucht. In Chambellan sind die Gärten, unsere Bäume, die meisten Häuser- besonders in den Außenbezirken (chapelles) - durch den Orkan Thomas zerstört worden.

 

17. Januar 2011

 

Die Cholera hat viele Menschen getötet, besonders viele in den Außenbezirken (chapelles).

 

Wir hoffen auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm und den Mitgliedern der Gemeinde.

 

November 2011

Noch immer hat sich die aktuelle Situation Haitis nicht grundlegend verändert. Warum? Der Grund dafür ist zunächst in der  langwierigen Suche nach einem neuen Ministerpräsidenten zu suchen.

Am 14. Mai 2011 übernahm der neu gewählte Staatspräsident Haitis, der frühere Sänger Michel Martelly, sein Amt. Da er über keine eigene Mehrheit verfügt, benötigte er fünf Monate zur Regierungsbildung. Haitis Parlamentarier einigten sich im Oktober im dritten Anlauf auf einen neuen Ministerpräsidentenden Arzt Garry Conille.

Garry Conille arbeitete unter anderem für den US-Sondergesandten für Haiti und früheren US-Präsidenten Bill Clinton. Am 18. Oktober 2011 hielt der neue haitianische Premierminister seine Antrittsrede in Port-au-Prince. Er versprach, seine Regierung werde das Land "wiederbeleben". Er forderte seine Landsleute auf, Vertrauen in die Zukunft zu haben. Doch die Aufgaben, die auf den Premierminister warten, sind immens! Die Cholera grassiert nach wie vor; noch immer sind große Teile der Hauptstadt Port-au-Prince ein Trümmerfeld; etwa 700.000 Menschen leben noch in Notunterkünften; es gibt keine anerkannten Grundstücksgrenzen, es gibt für Investoren noch keine Sicherheit, es gibt noch keine klare politische Grundlage für den Aufbau.

Während eines Besuchs Anfang Juli in Spanien beklagte Staatspräsident Michel Martelly, dass es unter seinem Vorgänger Préval keine Kontrolle über die Ausgaben der internationalen Hilfsgelder gegeben habe: „Ich habe heute als Haitis Staatspräsident ein Problem: Ich kann kein einziges Projekt identifizieren. Ich weiß nicht, was man mit dem Geld gemacht hat.“(SpiegelOnline)

Wie sieht es nun in Chambellan aus?

Auch in Chambellan geht es nur langsam mit der Entwicklung unserer Projekte weiter. Der Freundeskreis hatte im April 2011 auf Grund vorliegender Kostenvoranschläge aus Haiti beschlossen, den Auftrag zum Einbau der Fenster in der Kirche zu erteilen. (Kosten: ca 4100 Euro)

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Kirche im März 2011, noch ohne Fenster

Eine Firma in Port- au- Prince wurde beauftragt, insgesamt 14 Jalousettenfenster  (28 Teile) aus Aluminium für die obere Etage der Kirche in Chambellan zu erstellen. Sie sind nun fertig und werden in diesem Monat nach Chambellan transportiert .  Monteure einer in Jérémie ansässigen Firma, die auch die Geländer für Schule und Kirche in diesem Jahr fertig gestellt hat, werden sie einbauen. Während der Montagezeit wird Pfarrer Lafleur die Monteure im Pfarrhaus unterbringen. Transport – und Montagekosten belaufen sich auf ca. 1100 Euro.

Zwei Baufortschritte hat es dann diesem Jahr gegeben:

 

  • Endgültige Fertigstellung der Geländer für die Empore, den Altarbereich und die Treppen in Kirche und Schule (Kosten 6300 €, teilweise schon im Vorjahr bezahlt)
  • Fertigstellung der Fenster für die Kirche (Kosten incl. Montage: 5200 €)

Durch die Besuche unseres Freundeskreismitgliedes Marc Auguste  in Haiti und Chambellan, durch seine persönliche Vorsprache bei Firmen und durch die Unterstützung unseres haitianischen Freundes Youry Jules, der 2003 Gast in unserer Pfarre war und inzwischen selbst zum Priester geweiht wurde, ist es möglich, Ihre Spenden ohne einen Euro Verlust unseren Projekten zu Gute kommen zu lassen. Ein herzlicher Dank gilt allen Spenderinnen und Spendern!

 

Für den Freundeskreis

C. Meves

 

 

2011 - Der Freundeskreis Haiti

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von links:

Theo Meyer, Michael Stephan, Karin Mayack, Gertrud Mühlemeyer-Osthoff, Elisabeth Bayer,

Hannelore Hess, Alfons Melles, Erika Weill, Pfarrer Günter Ernst, Marc Auguste, Cäcilie Meves, Angelika Anker

 

Neues Projekt in Haiti        28. März 2012

 

Seit 1996 haben Sie, die Mitglieder der Erkrather Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt, mit Ihren Spenden die Gemeinde St. Maria Goretti in Chambellan, Haiti, unterstützt, seit 2004 auch den Neubau und die Ausstattung  von  Kirche und  Schule, außerdem Renovierungsarbeiten an beiden Gebäuden.

Der Freundeskreis für Haiti hat sich nun nach mehr als 15 Jahren der Förderung der o. gen. Projekte entschlossen, sich aus Chambellan zurückzuziehen und sich nach einem neuen  Projekt umzusehen.

Begründung:

Beide Bauobjekte in Chambellan sind fertig gestellt , die Menschen in Chambellan haben sie seit langem in Gebrauch genommen. Darauf können Sie als Spender stolz sein.

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Bei der Entwicklung der Partnerschaft sind wir auf die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Pfarrer angewiesen. Mit dem  Nachfolger des früh verstorbenen Pfarrers Roland Bien-Aimé, Père Bertrance Lafleur (seit eineinhalb Jahren im Amt), kommt es jedoch immer wieder zu Kommunikationsschwierigkeiten, eine vertrauensvolle Kooperation ist nicht möglich.

Aus Verantwortung für die gespendeten Gelder haben der Freundeskreis und der Pfarrgemeinderat ihre Entscheidung getroffen. Mit Unterstützung der Hilfsorganisationen Adveniat und den Salesianern suchen wir nach einem anderen Objekt in Haiti, möglichst in  der Hauptstadt Port-au-Prince, die durch das Erdbeben besonders gelitten hat. Sobald wir uns für ein geeignetes Objekt entschieden haben, informieren wir Sie unverzüglich.

Natürlich werden wir  auch Chambellan nicht vergessen, die Menschen dort liegen uns nach wie vor am Herzen, in besonderen Notsituationen werden wir auch in Chambellan weiter helfen.

Cäcilie Meves