Durch die Neuansiedelung des rasch wachsenden Bayer Werkes (1866) im Elberfelder Westen und der damit verbundenen, rasanten Zunahme von Einwohnern am Nützenberg zeigte sich sehr bald die Notwendigkeit, nach allen anderen Stadtteilen, auch diesen Bereich seelsorgerisch auf eigene Beine zu stellen. Im Mai 1903 gründete sich der „St. Josefs Kirchenbauverein“ unter Vorsitz von Pfarrer Neuman aus St. Laurentius. Am 15. Mai 1909 erfolgte der erste Spatenstich, dem am 1. August 1909 die Grundsteinlegung folgte.
Bereits am 30. April 1911 nahm Weihbischof Dr. Josef Müller die Konsekration vor und am 1. April 1913 wurde St. Joseph vom Rektorat zur eigenständigen Pfarre erhoben.
St. Joseph wurde im neugotischen Stil als dreischiffige Hallenkirche mit einseitigem, linkem Querschiff errichtet. Ursprünglich beherrschten ein großer, neugotischer Flügelaltar und eine prachtvolle, handgeschnitzte Kanzel den Innenraum der Kirche. Im Laufe der Jahre wurde der Altar immer weiter zurückgebaut bis er, bei der großen Renovierung 1967, ebenso wie die Kanzel, völlig verschwand und die Kirche ihre heutige Gestalt annahm.
Bei einem Luftangriff auf Elberfeld am 24.01.1943 wurden, bis auf die 5 Fenster im Hochchor, alle Fenster zerstört und erst in mehreren Etappen durch die heutigen Fenster ersetzt. Von den fünf Originalfenstern zeigen drei Stationen aus dem Leben des Hl. Josef und zwar seine Vermählung mit Maria, die Geburt Christi und Josef als Zimmermann.
Die Orgel ist ein Instrument aus der Werkstatt Veith in Paderborn. 1924 von der Stiftskirche in Dortmund Hörde als gebrauchtes Instrument erworben, wurde sie im Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Während der ersten Großrenovierung 1967 wurde sie von der Firma Seifert, Kevelar generalüberholt und mit einem neuen Spieltisch ausgestattet.
Das Geläut besteht aus 6 Glocken mit einem Gesamtgewicht von 5180 kg. Es sind bereits die dritten Glocken nachdem in beiden Weltkriegen, bis auf eine 1942, alle anderen eingezogen und als Rohstofflieferant zu Kriegszwecken missbraucht wurden. Die heutigen Glocken wurden am 23.03.1962 geweiht.
Durch die problematischen Bodenverhältnisse am Nützenberg (Dolinengelände) zeigten sich immer wieder Schäden am Gebäude, was dazu führte, dass 1967 und 2001 sehr umfangreiche und aufwändige Sanierungsmaßnahmen, bis hin zur Gewölbeerneuerung und dem Einfügen von Zugankern durchgeführt werden mussten.
Seit 1961 beherbergt St. Joseph die spanische Mission Wuppertal und auch die italienische Gemeinde nimmt, zum Beispiel am Palmsonntag, aktiv am Gemeindeleben teil.
S.F.