Der 1834 zum Priester geweihte Friderici (geb. 1808) stammte aus Heinsberg. Seine erste Stelle war die des 2. Kaplans an St. Laurentius in Elberfeld, einer blühenden Gemeinde, die bei Fridericis Amtsantritt als erster Pfarrer 1843 aus über 9000 Seelen bestand, 1883 bei seinem Tode auf 25.000 angewachsen war. Zu Beginn seiner vierzigjährigen Amtszeit hatte Friderici einen Kaplan an seiner Seite, der später weltberühmt werden sollte: Der Sozialreformer Adolph Kolping wirkte von Mai 1845 bis März 1849 als Kaplan an der Pfarrei Laurentius. (Zu seinen Ehren sind Reliquien und Gedenktafeln in Laurentius angebracht.)
Aber nicht an erster Stelle der Klerus, sondern die katholische Laienbewegung war es, die damals in sozialen Belangen entscheidende Akzente setzte und Mitte des 19. Jahrhunderts das katholische Vereinswesen auf Vordermann brachte: Mädchenverein, Lehrlingsverein, Frauen-Verein, die Gesellschaft „Parlament“ oder der Katholisch-Kaufmännischen-Verein wurden gegründet. Beteiligt war an diesen Prozessen die bekannte katholische Wuppertaler Persönlichkeit Johann Gregor Breuer als Initiator und Motor. Friderici wusste um den Wert solcher Bemühungen, die er unterstützte; er konnte am Ende seiner 40järigen Amtszeit eine stolze Bilanz ziehen: aus zwei katholischen Schulen waren acht geworden, die Zahl der katholischen Vereine war von Null auf 15 gestiegen.
Durch Studium und Weiterbildung hatte sich Pfarrer Friderici einen Ruf als Experte für Schulfragen erworben und wurde bei den zuständigen Behörden ein gefragter Mann, der es zum Schulinspektor und Mitglied in verschiedenen Schulkommissionen brachte. So konnte man im sich ausweitenden Bildungssystem katholischen Einfluss geltend machen. - Unter den St.-Laurentius-Pfarrern wird er laut Pfarrarchiv auch als „der Aristokrat“ bezeichnet.