Die Mappe zu Pfarrer Flamm im Pfarrarchiv ist deutlich dünner als die seiner Amtsbrüder, was mit seiner kurzen Zeit an St. Laurentius zusammenhängt. Flamm wurde 1835 in Schleiden geboren, studierte in Bonn und besuchte das Kölner Priesterseminar. Als er 1865 nach Wuppertal-Sonnborn kam, setzte er große Anstrengungen in den Bau einer Kirche, im aufkommenden Kulturkampf kein leichtes Unterfangen, das aber 1879 erfolgreich abgeschlossen wurde.
Fünf Jahre war St. Laurentius verwaist, erst nach der Neuordnung der Zuständigkeiten infolge des erwähnten Kulturkampfes wurde Flamm 1888 der Gemeinde als Pfarrer zugeteilt. Wie seine Vorgänger unterstützte er besonders die sozial ausgerichteten Organisationen wie den Vinzenz- und Elisabeth-Verein oder die Bruderschaft christlicher Mütter. Auch die katholische Publizistik, im Zeichen der gesellschaftlichen Modernisierung eine unverzichtbare Stütze im Kampf um die Köpfe, lag Flamm am Herzen und er durfte sich 1894 über die Fusionierung zweier rivalisierender katholischer Zeitungen zum „Wupperthaler Volksblatt“ freuen. Beim goldenen Jubiläum der Gesellschaft Parlament gehörte Flamm 1895 zu den besonderen Gratulanten des Vereins und seines Initiators J.G. Breuer, des einzigen noch Lebenden der Gründergeneration. Auch erlebte der zeitlebens kränkelnde Pfarrer kurz vor seinem Tod noch die Konsekration der neuen Filial-Kirchen von St. Marien und Herz-Jesu, die Stadt Elberfeld war noch weiter gewachsen.