"Ich möchte eine heilige Messe bestellen."
Mit dieser Bitte kommen häufig Gläubige ins Pastoralbüro. Was bedeutet das eigentlich?
Bei jeder Messfeier wird das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung Jesu begangen. Im Hören des Wortes Gottes und im Opfermahl der Eucharistie werden die Gläubigen mit Christus und miteinander verbunden. Als "Glieder eines Leibes" (1 Kor 12,26) tragen sie Not und Sorgen des Einzelnen mit, stimmen aber auch mit ein in seine Freude und seinen Dank. Ob es nun das Gebet für verstorbene Angehörige ist, die Bitte um Frieden in der Welt oder in der eigenen Familie, die Sorge um die Kinder oder der Dank für ihre Liebe, jeder kann seine Anliegen der Gemeinde mitteilen und sie bitten, mit ihm zu beten. Sinnvollerweise sollte derjenige, der ein Anliegen benennt, auch möglichst an der Messfeier teilnehmen, in der in seiner Meinung gebetet wird.
Statt des unpassenden Ausdrucks "Ich möchte eine Messe bestellen" sollten wir uns angewöhnen zu sagen: "Ich möchte um das Gebet der Gemeinde in meinem Anliegen bitten."
Damit die einzelnen Gebetsanliegen auch wahrgenommen werden und nicht in einer unübersichtlichen Menge von Namensnennungen untergehen, haben wir die Anzahl der in einer Messfeier genannten Anliegen in der Regel auf höchstens fünf begrenzt.
"Was kostet das?"
Im Zusammenhang mit der Bitte, ein Gebetsanliegen in die Feier der heiligen Messe mit hineinzunehmen, ist es üblich einen kleinen Geldbetrag zu bezahlen. Früher diente dieser als materielle Grundlage für die Feier (zur Bezahlung von Messwein, Kerzen usw.) und für den Lebensunterhalt des Geistlichen. Als diese Ausgaben durch die Kirchensteuer gedeckt wurden und die Geistlichen bei uns ein Gehalt bekamen, behielt die Geldgabe zeichenhafte Bedeutung: Wer sich in der Feier der Eucharistie von Gott beschenken lässt, weiß sich selbst verpflichtet zur Gesinnung der Hingabe in der Nachfolge Christi. Dies ist jedoch auf vielerlei Weise möglich: durch konkrete Hilfe für einen Mitmenschen, um den sich niemand kümmert, durch einen Besuch bei einem Kranken oder durch ein Wort der Entschuldigung, wo wir andere verletzt haben usw.
Bitte helfen Sie mit, dass das Mess-Stipendium (die Geldgabe) nicht zu einem bequemen Ersatz wird für die Hingabe und den Dienst am Mitmenschen. Halten wir die Messe heilig als unbezahlbare Begegnung mit Christus, der uns mit sich und untereinander verbindet und uns füreinander in Dienst nimmt!
Das Mess-Stipendium kann ein Zeichen unserer Bereitschaft sein, an den Aufgaben der Kirche mitzuwirken und die Not der Bedürftigen zu lindern, in denen der Herr seiner Kirche begegnet. Es kann und soll auch Zeichen sein für unsere Antwort liebender Hingabe auf das unbezahlbare Gnadengeschenk Gottes.
"Was passiert mit dem Geld?"
Da die Mess-Stipendien bei uns für den Lebensunterhalt der Priester in der Regel nicht gebraucht werden, verwenden es die meisten Priester nicht für sich persönlich, sondern nutzen es für caritative Zwecke.
Das Kirchenrecht verpflichtet den Priester, für jede Messfeier nur ein Stipendium anzunehmen. Bei uns werden zwar alle Ihre Anliegen in der jeweiligen Messe genannt (manchmal bis zu fünf Anliegen in einer gemeinsamen Messfeier). Jedoch verbleibt nur ein Stipendium in der Pfarrei. Die überzähligen Stipendien werden - wenn die Verpflichtung, entsprechend viele Messen in den gewünschten Anliegen zu feiern vor Ort auch zu einem anderen Termin nicht erfüllt werden kann - über das Erzbistum oder direkt an Missionare weitergeleitet. Sie lösen die Messverpflichtungen ein und leben weitgehend von den damit verbundenen Geldgaben. Es wird also für jedes einzelne Anliegen auch eine heilige Messe gefeiert.
In diesem Zusammenhang sei nachdrücklich betont, dass Bedürftige selbstverständlich auch ohne Geldgabe ihre Anliegen für das Gebet in der Messe nennen lassen können.
„Wo kann ich meine Mess-Intention abgeben, wenn ich nicht ins Büro kommen kann?“
In den Kirchen liegen an den Schriftenständen Formulare aus für die Aufnahme einer Messintention. Sie können es einfach ausfüllen und mit dem Intentionsgeld in einem an das Pastoralbüro adressierten Briefumschlag bei einer Messfeier in einer unserer Kirchen bei der Kollekte mit in das Körbchen legen oder nach der Messe dem Küster geben. Ihre Telefonnummer benötigen wir, um Sie zu informieren, falls Ihr Terminwunsch nicht zu erfüllen ist.
Natürlich können Sie Ihre Anliegen auch telefonisch durchgeben (Tel.: 02224-71550), wenn Sie nicht persönlich das Pastoralbüro oder die Kontaktbüros zu den Öffnungszeiten aufsuchen können.
In der Hoffnung, die Aufnahme von Messintentionen so möglichst einfach und auf vielerlei Wegen organisieren zu können, grüßt Sie herzlich
Ihr Pastor Arend