Woche 16.02.2025 - 23.02.2025

16.02.25, 08:00
  • Wort zur Woche
Pfarrer Dr. Bruno Kurth, leitender Pfarrer

"Selig sind die Armen"

"In göttlichem Erbarmen liebt Christus alle gleich; die Reichen und die Armen beruft er in sein Reich." So singen wir in einem bekannten Kirchenlied (s. Gotteslob 477, 2. Str.), etwas trügerisch. Gewiß, die Sendung Jesu galt allen Menschen; Gottes Liebe verkündete er Allen, dem reichen Zachäus und dem armen Lazarus. Aber neutral ist Jesus nicht gewesen. Die Armen standen ihm besonders nahe. Das hören und lesen wir deutlich und klar im Lukas-Evangelium dieses Sonntags in Versen aus der Feldrede (bei Matthäus entspricht dem die Bergpredigt). "Die kommende und bereits in die Gegenwart einbrechende Gottesherrschaft", die Jesus begründet, "schafft eine neue Wertordnung. Die Maßstäbe der gängigen Ordnung werden durchbrochen: Die nach diesen Maßstäben Deplatzierten und Deklassierten werden seliggepriesen… Die Seligpreisung der Armen ist das Gericht über die Reichen und der Ruf zu ihrer Umkehr, also Gericht im Sinne der Richtigstellung." (Bischof Franz Kamphaus) In unserer Zeit, in der sich Reiche und Mächtige in besonderer Weise wieder verbünden, um die Welt zu beherrschen, rufen die Worte Jesu besonders zur Umkehr hin zu Gott. Sie rufen in eine neue Ordnung und zu einem radikal anderen Umgang mit dem Reichtum in dieser Welt, auch mit den Gütern, die uns gehören. Nutzen wir sie zum Dienst an den Armen, praktizieren wir mit ihnen Solidarität. Möglich wird das, wenn wir mit und wie Jesus Gottes Liebe als Reichtum des Herzens entdecken. Dann haben wir Teil an der Seligkeit des Evangeliums, die Jesus verheißt.