Woche 14.09.2025 - 21.09.2025

14.09.25, 08:00
  • Wort zur Woche
Ludger Ganschinietz, Pfarrer

"Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst!" – so beginnen wir die Betrachtungen eines jeden Bildes beim Kreuzweg. Am heutigen Sonntag, dem 14. September, feiert die Kirche das Fest der Kreuzerhöhung Jesu. Nach der Kirchweihe der Jerusalemer Auferstehungskirche wurde einen Tag später, am 14. September 335, durch Kleriker das "wahre" Kreuz Jesu, das kurz zuvor von der heiligen Helena gefunden wurde, auf eine Anhöhe getragen, dort aufgerichtet, und den Gläubigen gezeigt. Jährlich wiederkehrend wiederholte sich diese Prozedur. Seit wenigstens 690 ist dieses Fest in Rom bekannt.

Das Fest Kreuzerhöhung ist keine Verehrung des Leides, sondern Zeichen der Hoffnung und Zuversicht. Das Kreuz gehört untrennbar zur Auferstehung Christi. Am Karfreitag steht das Kreuz im Mittelpunkt der Liturgie. Die Liebe des Vaters aber belässt den Sohn nicht im Tode, sondern führt ihn zur Auferstehung. Das Kreuz gehört in den unterschiedlichsten Ausprägungen zu uns Menschen, sei es Krankheit, Scheitern, Verlust, Krieg und Terror, Naturkatastrophen oder andere – die Nachrichten sind voll davon. Wenn ich schon in meinem Leben das Leid nicht ausschließen kann, dann darf ich wenigstens auf die Liebe Gottes vertrauen, der seinen Sohn zur Auferstehung geführt hat. Nicht Leid und Tod haben im Leben das letzte Wort, sondern die Liebe des Gekreuzigten und Auferstandenen. So hat es Sinn, dass wir in der Eucharistiefeier als letzte Geste den Segen im Zeichen des Kreuzes geben.