Liebe Gemeinde,
von einem Abschied, der zum Leben dient so könnte das heutige Evangelium gelesen werden.
Noch einmal ist Jesus beisammen mit seinen Freunden und seinen letzten Abend verbringt er gemeinsam mit ihnen. Er schaut zurück und er schaut voraus.
Er schaut voraus auf seinen Abschied. Jesus weiß, was seine Freunde, was seine Jünger brauchen. Trost brauchen sie, genauer einen Tröster. Einen, der bei ihnen bleibt. Einen, der sie nicht verlässt. Bei einem bleiben, schon darin steckt fast alles, was einen Tröster einen guten Tröster ausmacht. Er bleibt. Er läuft nicht weg. Er hört. Er schweigt. Er ist so bei einem, dass alle Fremdheit sich verflüchtigt. Der Tröster wird „in euch sein“. Es ist auch zu lesen, „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ Obwohl er von seinem Tode spricht, spricht Jesus von einem Leben, das durch den Tod nicht einfach beendet wird, von einem Leben, das durch den Tod zu einem ewigen Leben wird, zu einem Leben im Geist, zu einem Leben im Geist der Wahrheit. Denn „der Geist“, der „Geist der Wahrheit“ – das ist der andere Name jenes Trösters dessen Kommen Jesus seinen Jüngern verspricht. Es gibt eine Gegenwart des Geistes, eine Geistesgegenwart, die den Tod überwindet. Jesus geht weg. Er geht hinein in die dunkle Nacht der Vernichtung. Und dennoch kehrt er wieder und bleibt da. Wir gehen auf das Pfingstfest zu. Es ist ein Fest der Geistesgegenwart. Und in diesem Geist ist Jesus gegenwärtig. Dieser Geist der Wahrheit wird an Jesus erinnern, er wird immer wieder große Erwartungen wecken, die sich auf Jesus richten - und er wird wirken. Er wird wirken durch die Taten der Liebe. Taten, durch die Jesus unter uns ganz lebendig wirkt, heute wie damals.