Hosanna filio David!
Es ist der barmherzige Gott, der sich immer wieder den Menschen zuwendet und der uns nun in Jesus auf einem Esel begegnet. Nicht mit Prunk auf einem Streitross, sondern auf einem kriegsuntüchtigen(!) Lastentier. Wir hörten von diesem Herrscher bei Jesaja: "…man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens." (Jes. 9, 5b) Was für eine Verheißung.
Und was für ein Wahnsinn, in den sich viele Mächtige der Welt verstricken, die mehr denn je für die fragwürdigen Ziele von Macht und Reichtum nur ihrem eigenen Ego dienen und dabei im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen. Wir können das im Großen nicht ohne Weiteres verhindern. Es lohnt sich aber sicher, dass wir uns immer wieder neu auf den Herrn hin ausrichten und versuchen mit seiner Hilfe unser persönliches Leben im Spiegel der frohen Botschaft zu leben.
Die Kirche, in der wir als Getaufte zusammengerufen sind, kann uns dabei helfen, in seiner Spur zu bleiben. Mit der nun beginnenden Karwoche können wir eine Verdichtung ihrer sakramentalen Grundlage erfahren. Die Annäherung an den Weg Jesu beinhaltet die Erkenntnis, dass Gott uns mitten in Ausweglosigkeit und Tod zu einem neuen Leben ruft. Die heiligen Öle (Chrisam, Katechumenenöl und Krankenöl) werden in allen Bischofskirchen zur Stärkung auf diesem Weg neu geweiht, die Einsetzung der Eucharistie wird am Gründonnerstag besonders hervorgehoben, im Sakrament der Versöhnung dürfen wir umkehren und die Taufwasserweihe in der Osternacht hebt auch unsere eigene Taufe hervor.
Diese Zeichen sind Geschenke Gottes. Sie sollen uns auf unserem Lebensweg stärken, damit wir die Kraft zur Nachfolge haben. Eine segensreiche heilige Woche!