Die Lesungen des zweiten Adventssonntags erinnern uns daran, dass Gott aus hoffnungslosen Situationen neues Leben schenken kann und Einheit stiften, wo Spaltung herrscht, und Verwandlung bewirken kann, wo Herzen bereit sind, sich zu ändern.
Johannes der Täufer war in jeder Hinsicht eine ungewöhnliche Persönlichkeit, von seiner Kleidung bis zu seinen Essgewohnheiten. Er verbrachte viel Zeit in der Wüste, fernab der Menschen. Als er den Menschen begegnete, rief er alle zur Umkehr auf, um sie auf das Kommen des Messias vorzubereiten. Er forderte alle Bevölkerungsschichten heraus, niemand wurde verschont. Nicht einmal die einfachen Leute waren ausgenommen. Das gilt nun für uns alle; keiner von uns ist frei von Sünde. Johannes der Täufer war intolerant gegenüber Sünde und er hatte noch weniger Geduld mit Heuchlern. Seine Einladung an uns heute ist einfach: Äußerliche Zeichen genügen nicht; wahre Buße muss Früchte hervorbringen (Liebe, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Frieden usw.), die sichtbaren Zeichen der Verwandlung und Beweise der Gerechtigkeit sind.
Die Kirche stellt uns Johannes den Täufer in dieser Adventszeit als Vorbild vor. Johannes lehrt uns, dass die Erwartung der Wiederkunft Christi nicht nur freudige Erwartung ist, sondern auch sorgfältige Vorbereitung. Sie erfordert die Bereitschaft, die Welt für alle gerechter zu gestalten. Sie bedeutet, die Strukturen der Sünde und Unterdrückung furchtlos in Frage zu stellen. Oft heißt es, sich mutig gegen missbräuchliche Macht zu stellen. Vor allem aber verlangt sie, dass unser Leben in jedem Augenblick die Fülle des Evangeliums Christi widerspiegelt. Wenn es Wunden zu heilen, Gewohnheiten zu ändern oder Menschen zu vergeben gibt, ist jetzt die Zeit, mit einem erneuerten Herzen zu leben.
Möge uns dieser Advent nicht nur zu einem schönen Fest, sondern zu einer wahren Verwandlung führen.
Gott segne und behüte uns alle, liebe Schwestern und Brüder in Christus unserem Herrn.