„Der Herr ist nahe.“ heißt es im Philipperbrief (4,5), der am dritten Adventssonntag als Lesung in unseren Gottesdiensten zu hören ist. Mit großen Schritten gehen wir also dem Weihnachtsfest entgehen. Das Fest der Menschwerdung Gottes steht nahe bevor, es dauert nicht mehr lange. Gott steht sozusagen vor der Tür.

Ja, Gott steht vor der Tür. Nicht nur im Hinblick auf jenes Fest, das wir auf Hochglanz poliert haben, obwohl es doch seinen Ursprung in einem einfachen Stall hat. Gott steht vor der Tür und klopft an. Nicht unbedingt umgeben von einem Engelheer, das sich mit lautem Getöse kenntlich macht, sondern in schlichtem Gewande.

Sage, wo ist Bethlehem?

Wo die Krippe? Wo der Stall?

Musst nur gehen, musst nur sehen

Bethlehem ist überall.

Dieses Weihnachtslied mit dem Text von Rudolf Otto Wiemer sagt es uns ganz deutlich: Das Kommen des Herrn geschieht immer wieder, mitten unter uns... wo ein kranker, einsamer, verzweifelter, ängstlicher, armer, hilfloser oder trauriger Mensch vor der Tür meines Herzens steht, anklopft und um Einlass bittet.

„Der Herr ist nahe“ – Hörst Du IHN schon? siehst Du IHN vor Dir stehen?

Gesegneten dritten Advent,

Ihr Pfarrer Michael Eichinger

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