Nach der umfassenden Renovierung von St. Severin (2014–2017) steht nun die Generalsanierung
einer weiteren Kirche der Pfarrgemeinde bevor:
St. Paul.
An den Gerüsten im Chorbereich ist bereits zu erkennen, dass die Arbeiten seit einigen Wochen
begonnen haben.
Wie auch an St. Severin handelt es sich bei dieser größten Baumaßnahme nach dem Wiederaufbau
der Kirche in der Nachkriegszeit keineswegs um eine Luxussanierung, denn bei genauem Hinsehen
stellen die Fachleute schnell erhebliche Bauschäden fest: ausgewaschene Fugen im Außenbereich, die
zu gefährlichem Steinschlag führen können, zu gering dimensionierte oder marode Wasserabflüsse, von
Rost befallene Stahlträger bei den Betondecken im Turmbereich – um nur einige zu nennen.
Die Baumaßnahmen werden sich wahrscheinlich bis ins Jahr 2025 hinziehen, und für diese Zeit
muss St. Paul ab dem 9. Januar 2023 geschlossen werden.
Die kalkulierten Kosten belaufen sich auf etwa 6,1 Mio. Euro, die vollständig vom Erzbistum
Köln übernommen werden, unterstützt durch einen kleinen Zuschuss aus Denkmalfördermitteln des
Landes NRW.
Auch wenn die Kirchengemeinde formal Bauherrin bleibt, werden keine eigenen finanziellen
Mittel der Gemeinde aufgewendet, wie Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand in Wahrnehmung ihrer
pastoralen Verantwortung und mit Blick auf die sinnvolle Verwendung finanzieller Ressourcen
einstimmig beschlossen haben. Der Grund hierfür: St. Paul wird zum weit überwiegenden Teil von der
polnisch- und der portugiesischsprachigen Gemeinde genutzt und soll in klarer Zusage auch künftig
vorwiegend fremdsprachigen Gemeinden Beheimatung bieten. Daher hat sich das Erzbistum nach längeren
Überlegungen zur Kostenübernahme entschlossen.
Ungeachtet der immensen, bei solchen historischen Kirchengebäuden aber nicht unüblichen
Kosten enthalten die Planungen allerdings auch einen schmerzlichen Spareffekt: Von einer
notwendigen, aber aufwändigen Instandsetzung der Orgel wurde abgesehen, auch weil der derzeitige
Standort aus bauphysikalischen Gründen so ungünstig ist, dass wieder neue Schäden entstanden
Sanierung der Kirche St. Paul wären. Daher fiel die Entscheidung, auf die große Kirchenorgel ganz
zu verzichten und künftig lediglich eine kleinere Truhenorgel zum Einsatz zu bringen.
Dennoch wird man sich schon heute auf das Ende der Arbeiten freuen können, denn nicht zuletzt
sollen die in den 1960er Jahren grau übertünchten Natursteinpartien freigelegt werden, wodurch der
Kirchenraum sehr gewinnen wird.
Vor Schließung der Kirche haben am
Sonntag, 8. Januar 2023, die drei an St. Paul beheimateten Gemeinden um 13.00 Uhr
zu einem feierlichen Abschiedsgottesdienst mit anschließendem Abschiedsfest eingeladen.
Einen Rückblick auf diesen Tag finden Sie hier.
Die polnische und die portugiesische Gemeinde ziehen für die Zeit der Sanierung in andere Kölner
Kirchen um, während die deutschsprachigen Gottesdienste (Samstagvorabendmesse um 17.30 Uhr und der
Gottesdienst mittwochabends um 18.00 Uhr) nach St. Severin verlegt werden.