St. Mariä Heimsuchung in Marialinden


Geschichte unserer Kirchengemeinde

Die Katholische Kirchengemeinde St. Mariä Heimsuchung liegt im Südosten des Pfarrverbandes Overath. Sie erstreckt sich auf dem Höhenrücken zwischen Aggertal und Nafbachtal und umfasst die Ortschaften Marialinden und Federath sowie die umliegenden Weiler. Der Kirchengemeinde gehören derzeit 2.339 Katholiken an.

Kirchliches Leben in Marialinden ist erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1515 überliefert:

 

„Vor einigen Jahren ist im Gemeindebezirk Overath in der Ortschaft Marialinden, die früher Siebenlinden hieß, durch die Lenkung des allmächtigen Gottes und seiner gebenedeiten Mutter Maria erstlich ein Heiligenhaus, danach eine Kapelle zu Ehren derselben Maria der Mutter Gottes, gebaut worden. Seit langer Zeit und auch jetzt noch spenden dafür gute Leute ihr Almosen zum Besuch und zur Verehrung der Mutter Gottes.“

(aus: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Depositium 2161, Nesselrode-Ehreshoven; zitiert nach Pütz, Werner, Katholische Pfarrkirche „St. Mariä Heimsuchung“ Marialinden, Overath, ohne Jahresangabe).
 

 

Der Legende nach wurde eine Marienfigur, als Pieta verfasst, in einer alten Linde gefunden. Aus der Legende heraus erklärt sich auch der Ortsname Marialinden. Die Pieta wurde an ihrem Fundort zunächst in einem Heiligenhaus, später in einer Kapelle aufbewahrt. Eine Pieta aus dem Jahr 1400 bis 1420, bei der es sich um die Pieta aus der Legende handeln soll (was nicht nachgewiesen ist), ist heute in einer Nische im rechten Seitenschiff der Kirche ausgestellt.

Die Kirchengemeinde Marialinden gehörte ursprünglich zur Pfarrgemeinde Overath. Seit 1789 war in Marialinden eine Vikarie errichtet. Seit dem verfügte Marialinden über einen eigenen Pfarrer als Seelsorger. 1857 wurde die Vikarie in Erwägung der „...weite[n] Entfernung von der Pfarrkirche zu Overath und die gebirgige Beschaffenheit der Gegend...“ und „...in fernerer Erwägung, dass die Wirksamkeit des Seelsorgers in der Person eines Pfarrers den religiösen Bedürfnissen in geeigneter Weise Befriedigung verschafft...“ zur eigenständigen Pfarrgemeinde erhoben (Urkunde über die Erhebung der Nebenkirche zu Marialinden zu einer Pfarrkirche N.10.185; zitiert nach Pütz, Werner, Der Pfarrer ist tot, Marialinden dazumal, Overath, Selbstverlag, ohne Jahresangabe).

Seit 2009 ist die Kirchengemeinde Marialinden Bestandteil des Pfarrverbandes Overath.

Zu der Kirchengemeinde gehören die Katholische Pfarrkirche St. Mariä Heimsuchung im Ortszentrum von Marialinden sowie die 1927 errichtete Filialkirche St. Michael in der Ortslage Federath. In beiden Kirchen finden regelmäßige Gottesdienste statt. Zur Kirchengemeinde gehört eine Katholische Kindertagesstätte mit drei Gruppen. Die Katholische Kindertagesstätte ist als Familienzentrum NRW zertifiziert und Mitglied im Netzwerk katholisches Familienzentrum Overath.

Das Gemeindeleben wird gestaltet durch zwei Kirchenchöre (Marialinden und Federath), einen Kinderchor, einer Gruppe der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, 40 aktiven Messdienern und einer Offenen Jugendgruppe (JaM). Zu der Kirchengemeinde gehört eine Katholisch Öffentliche Bücherei im Jugendheim. Daneben sind viele Gemeindemitglieder engagiert in der Kommunion- und Firmvorbereitung, der den Gremien (Pfarrgemeinderat, Ortsausschuss des Pfarrgemeinderates, Kirchenvorstand), der Kinder- und Jugendarbeit, der Gottesdienstvorbereitung und Gottesdienstgestaltung sowie der Pflege der Kirchen und Andachtsorte.

 

Einen lebendigen Einblick in die Geschichte des Ortes und der Kirchengemeinde Marialinden bieten die beiden Bücher „Der Pfarrer ist tot, Marialinden dazumal“ sowie „Kirche im Dorf lassen, Ein Kulturspiegel 1900 bis 2007“ von Werner Pütz. Die Bücher sind im Selbstverlag erschienen und über den örtlichen Buchhandel zu beziehen.