Nothelferkapelle im Westbau
Die katholischen und orthodoxen Christen rufen Heilige als Fürbitter in Notlagen und Zeiten der
Sorge an. Das Vertrauen auf das Gebet der Heiligen ist Vertrauen darauf, dass Gott seinen Gläubigen
auch in ihren irdischen Nöten nahe ist. Die Heiligen waren Menschen wie wir, die durch Gottes Kraft
an ihren irdischen Aufgaben gereift sind. Gott hat sie vollendet; und so dürfen wir in ihnen das
Bild unseres eigenen, oft bedrängten Lebens erkennen. Die Zusammenstellung zur Gruppe der
„Vierzehn Nothelfer" erfolgte im 14. Jahrhundert im Bamberger und Regensburger Raum und
verbreitete sich bald im deutschen Sprachgebiet und darüber hinaus.
St. Aposteln in Köln hatte eine eigene Nothelferkapelle, die bis zum Abbruch der
Stiftsgebäude zu Beginn des 19. Jahrhunderts am Südflügel des Querhauses angebaut war. Im 18.
Jahrhundert wurden vierzehn Figuren gesammelt, die aus verschiedenen Stilepochen vom 15. bis zum
18. Jahrhundert stammen. Sie wurden um 1898 restauriert; die Farbfassungen stammen größtenteils aus
dieser Zeit. Kriegs- und andere Schäden machten 1979-1983 eine erneute Restaurierung erforderlich.
In der neugestalteten Heiligenkapelle stehen sie jetzt zusammen mit Maria, der Königin der
Heiligen, stellvertretend für alle Heiligen:
„Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen, Stämmen und Sprachen; niemand
konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen
Palmzweige in den Händen. Sie riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf
dem Thron sitzt, und von dem Lamm." (Offb 7, 9)
Texte: Pfarrer K. G. Peusquens
Fotos: Wolfgang Seul
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