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Historie St. Maternus

Zusammengestellt von Stefan Dencker

Zeittafel Beschreibung
 1.3.1910 Gründung des Rektorats St. Maternus durch Abtrennung von St. Severin.
 15.7.1913 Erster Spatenstich zur Fundamentlegung
 3.5.1914 Grundsteinlegung  (3 Monate vor Ausbruch des 1.Weltkrieges)
Die  Basilika St. Maternus ist die letzte Kirche, die innerhalb der seit 1881 angelegten Neustadt entstand. Ihr Patrozinium erinnert an den ersten nachweisbaren Bischof von Köln, der zu Beginn des 4. Jh. lebte. Der Architekt Stephan Mattar, der 1906-08 bereits die Pläne für St. Paul erstellt hatte, plante eine Kirche, die romanische und byzantinische Formen mit Jugendstileinflüssen verbindet. Ihre Außenhaut ist abwechslungsreich gestaltet: Aus Tuff, Sandstein, Basalt und Backstein entstanden unterschiedlichste Ornamente und Gliederungsformen. Die auffällige Eingangsfassade besteht aus grob behauenen Steinen. Unten bilden Arkaden mit romanisierenden Kapitellen eine Vorhalle, darüber ist ein Rundfenster eingesetzt, alles bekrönt mit seitlichen Türmchen. Die Kirche ist eine symmetrische dreischiffige Basilika mit nur leicht heraustretendem Querhaus und halbkreisförmiger Apsis. Im Inneren sind die Seitenschiffe durch Rundbogenarkaden auf polierten Granitsäulen mit Jugendstil-Kapitellen vom auffallend breiten Mittelschiff getrennt. Die Decke des Mittelschiffs schloss der Architekt Mattar mit einer der ersten Stahlbetondecken im deutschen Kirchenbau.
 1915 Den Turm hat man schon in der Entstehungsphase nicht vollendet, da – abgesehen vom finanziellen Engpass – unter dem Eindruck des Krieges der Innenraumgestaltung Vorrang gegeben wurde.
Die Kirchenbänke gehören noch zur Erstausstattung, Sie wurden nach Entwürfen des Architekten in 3 Werkstätten in der Südstadt hergestellt: Kinderbänke bei Bruckmann & Lassleben, die Epistelseite bei Brüsgen und die Evangelienseite sowie die damaligen Altaraufbauten und den Sakristeischrank bei Viktor Böll & Polls, dem Vater Heinrich Bölls. Das Elternhaus des Schriftstellers liegt ganz in der Nähe der Kirche in der Teutoburger Straße 26.
 22.10.16 Konsekration  (Einweihung der Kirche)
 10.12.18 wird das Rektorat St. Maternus von St. Severin getrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben.
 1925/26 Errichtung der Pfarrhaus- und Wohnbebauung an der Kirche.
1926 wurde die Apsis von Augustin Kolb (Offenburg) expressionistisch ausgemalt mit einem zentral-monumentalen Christusbild, darüber Gottvater, umgeben von Sternbildern.
1934 folgte die Ausmahlung des Kirchenschiffes.
1937 wurden die Fenster der Seitenschiffe mit Darstellungen der Bischöfe erstellt.
28.10.44 Zerstörung der Kirche durch einen Bombentreffer im rechten Seitenschiff, die Gewölbe in Chor, Querschiff und rechten Seitenschiff stürzten ein.
02.03.45 Von den ursprünglichen Ausstattungsgegenständen ist nichts mehr erhalten.
10:00 Uhr Ein Bombentreffer im linken Türmchen zerstört durch die Druckwelle weitere Gebäudeteile, auch am Pfarrhaus.
1948-51 Nach der Währungsreform begann auch der erste Wiederaufbau der Kirche durch Herrichten der hinteren Kirche, während der zerstörte Chorraum und das Querschiff durch eine Zwischenwand abgetrennt wurden.
1962-64 Nach der Wiedererrichtung des Querhauses und des Chorraumes erfolgte die ornamentale Bemalung der Decke in weiß, silber & gold in der Vierung nach einem Entwurf von Prof. Gerhard Kadow aus Krefeld.
Die 2 Säulen im Pfarrgarten sind von der alten, hohen Orgelempore, welche zurückgebaut wurde und durch die heutige kleinere und niedrigere ersetzt ist.
1967
1969
Entsteht die Altar-Rundung aus Fichtelgebirgsgranit.
Der Altar und das Kreuz darüber sind Werke von Rudolf Peer aus Sürth.
1971-85 Ewig-Licht-Leuchter, die Altarleuchter sowie Ambo, Tabernakel und der Osterleuchter sind aus der Werkstatt von Albert Sous aus Würselen, ebenso die Sedilien.
1977 Die Göttinger Orgelbaufirma Ott, die bereits 1968 die Orgel der benachbarten Lutherkirche gebaut hatte, errichtete auch hier die Orgel. Sie besitzt 36 Register und drei Manuale.
1988-91

 

konnten schließlich die von Marga Wagner geschaffenen 22 Farbfenster in den Querschiff-Giebelwänden eingesetzt werden, rein aus Spenden finanziert.

Im linken Seitenschiff der „Lebens­baum“, in dem der Gekreuzigte als Stamm das Leben an die Äste weitergibt. Dieses Leben kommt vom Vater (oben mitte) und ergießt sich bis in die Anfänge der Menschheit (unten Adam + Eva), seitlich davon die Fußwaschung und Abraham, seinen Sohn Isaak opfernd. Von unten nach oben sprießen Zweige, Blätter und Blumen, den Abschluss bildet der Engel mit den Marterwerkzeugen, auf der anderen Seite der Regenbogen, Zeichen des Bundes, den Gott mit den Menschen geschlossen hat.

Im rechten Seitenschiff das Thema neues Leben – Auferstehung. Um die mittige Oster­sonne als Symbol des Auferstan­denen Motive zum Thema Leben:

Oben Engel und Adler, in der mittleren Reihe Mutter und Kind sowie die Heilung des Blinden, in der unteren Reihe Moses, der Wasser aus dem Felsen schlägt, eine Weinkelter und Thomas, der sich von der Auferstehung Christi überzeugen will.

~1980-86

Relief-Bilder  „St.Antonius“ von Werner Franzen, „St.Maternus“ von Theo Schrennen

8.2.2008 Das Bodenkreuz von dem schwarzwälder Künstler Prof. Franz Gutmann (*3.10.1928) wurde hierher verlagert, nachdem es in Groß St. Martin keine Verwendung mehr fand.
   

 


 
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