Das Sakrament der Taufe

Die Taufe ist das grundlegende Sakrament des Heils. Mit der Taufe werden nach christlicher Lehre die persönlichen Sünden und die Erbsünde abgewaschen. Sie verbindet mit Jesus Christus und gliedert den Täufling in die Kirche Jesu Christi ein.

 

Nach dem Matthäusevangeliums erteilt der auferstandene Jesus Christus seinen Jüngern den Auftrag: „Geht hin zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch geboten habe." (28,19-20). Damit beginnt die christliche Mission.

 

Jesus selbst hat sich von Johannes im Jordan taufen lassen. Das ist ein „Ausdruck seiner Solidarität mit Menschen, die schuldig geworden sind" (Benedikt XVI.). Johannes spendet die Taufe mit Wasser; er verheißt die Taufe mit dem Heiligen Geist. Diese Verheißung macht Jesus wahr: in seinem Leben, seinem Tod und seiner Auferstehung.

 

Von der Zeit der Apostel an hat die Taufe grundlegende Bedeutung für die Kirche. Was die christliche Taufe ist, lässt sich am besten den Worten des Apostels Paulus aus dem Römerbrief entnehmen, die in der Liturgie jeder Osternacht verkündet werden. „Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben" (Römerbrief 6,3-4).

 

Die Taufe ist das grundlegende Sakrament des Heils.

  • In der Taufe werden die persönlichen Sünden abgewaschen. Zugleich werden die Getauften von „Erbsünde" befreit: Sie werden aus dem Unheilszusammenhangheraus genommen, der von Adam an, seit den Anfängen der Menschheit, auf ihr lastet.

  • Die Taufe ist „neue Schöpfung" (2. Korintherbrief 5,17), das „Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist" (Titusbrief 3,5). Die Taufe verbindet mit Jesus Christus: „Ihr habt Christus als Gewand angelegt" (Galaterbrief 3,27; vgl. Römerbrief 13,14).

  • Die Taufe gliedert in den Leib Christi ein, die eine Kirche Jesu Christi (1. Korintherbrief 12,13; Galaterbrief 3,26ff).

  • Die Getauften werden zu „lebendigen Steinen", zu „einem geistigen Haus", „zu einer heiligen Priesterschaft" (1. Petrusbrief 2,5) und erhalten Anteil am gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen.

 

Die Bedeutung der Taufe erschließt sich im Ritus der Tauffeier. Dabei wird der Täufling vom Taufspender dreimal ins Wasser getaucht oder sein Kopf dreimal mit Wasser übergossen. Dies geschieht unter Anrufung der Heiligsten Dreifaltigkeit, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das Eintauchen in Wasser ist gleichsam ein Sinnbild des Todes und der Reinigung sowie der Wiedergeburt und Erneuerung. Der Täufling wird mit seinem Namen angesprochen, nach dem Prophetenwort: „Ich habe dich beim Namen gerufen, du bist mein" (Jesaja 43,1).

 

Die feierliche liturgische Spendung des Taufsakramentes obliegt den kirchlichen Amtsträgern. Im Notfall aber kann jeder Mensch taufen, sofern er nur die Absicht hat, das zu tun, was die Kirche tut, Wasser über den Kopf des Täuflings gießt und die Worte spricht: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."

 

In der Taufe wird besiegelt, dass der Getaufte auf immer zur christlichen Gottesverehrung geweiht ist. Denn Gottes Ja zum Menschen ist unwiderruflich. Wegen dieses Siegels kann die Taufe nicht wiederholt werden. Wohl aber ist es gut, sich immer wieder an die Taufe zu erinnern und die Taufgnade zu erneuern.

 

Die Taufe ist ein Sakrament des Anfangs. Sie ist wie ein Eingangstor, das auf den Weg des Glaubens in der Nachfolge Jesu Christi führt, und wie ein Fundament, das diesen Weg befestigt.

 

Die Taufe bildet die Grundlage der ökumenischen Gemeinschaft des Großteils aller Christen, denn „die Taufe begründet also ein sakramentales Band der Einheit zwischen allen, die durch sie wiedergeboren sind"
(Zweites Vatikanisches Konzil, Ökumenismusdekret 22).

 

Die Anerkennung und Gültigkeit der Taufe bei einem Wechsel der Konfession wurde 1996 zwischen der Evangelischen Kirche im Rheinland und den katholischen Bistümern in Köln, Aachen, Essen, Münster und Trier vereinbart. Auch die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zusammengeschlossenen Kirchen haben sich - unbeschadet der Sondertradition mancher Gemeinschaften, die auf einer bewussten Glaubensentscheidung des Täuflings als Voraussetzung jeder Taufe bestehen - für die gegenseitige Anerkennung der Taufe ausgesprochen. Nachdrücklich verweisen sie darauf, dass die Taufe ein einmaliges Geschehen ist und nicht bei einem Übertritt in eine andere Konfession wiederholt werden kann.

 

In den Kirchen des christlichen Ostens ist das Sakrament der Taufe immer mit der Myronsalbung (bei uns: Firmung) und dem Empfang der ersten Heiligen Kommunion verbunden. Alle drei Sakramente bilden eine untrennbare Einheit. Sie werden auch als „Initiationssakramente"

 

Quelle: http://www.erzbistum-koeln.de

 

Weitere Informationen: Handreichung "Taufe" (Hrsg.: Erzbistum Köln)