Eucharistie und Erstkommunion
Die Eucharistie ist für Katholiken das höchste Sakrament. Neben der Taufe und der Firmung zählt sie zu den Einführungssakramenten. Das Wort „Eucharistie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Danksagung“. Wer Eucharistie feiert, sagt Gott Dank.
„Eucharistie“ heißt „Danksagung“. Wer Eucharistie feiert, sagt Gott Dank.
Es gibt tausend Gründe, Gott immer wieder Dank zu sagen: für das Leben dieser Welt, für Essen und Trinken, für Brot und Wein.
Gott aber schenkt uns unendlich viel mehr als das alles. Er schenkt uns Jesus, unseren Heiland. Und in Jesus schenkt uns Gott sich selbst. Jesus hat sein Leben für uns hingegeben, damit wir das ewige Leben erlangen. Das ist das tiefe „Geheimnis des Glaubens“. Dieses Geheimnis feiert die Kirche in der Eucharistie.
„In der Nacht, da er verraten wurde, …“: Auf dem Höhepunkt jeder Heiligen Messe erinnert der Priester, wenn er das Hochgebet betet, an das leidvolle Ende des Lebens Jesu, das zu einem neuen Anfang geworden ist, dem Anfang unendlicher Freude. Es geschah am Paschafest, dem Fest der Befreiung Israels aus Ägypten und der Hoffnung auf endgültige Erlösung.
Das Letzte Abendmahl ist kein Mahl wie alle anderen. Jesus feiert es mit den Jüngern im Wissen um seinen Tod und in der Vorfreude seiner Auferstehung. Jesus opfert sein Leben zum Heil der Welt. Dieses Opfer feiert die Kirche im Glauben an die Auferstehung Jesu von den Toten.
Jesus dankt Gott, dem Vater, für Brot und Wein: die Gaben des Schöpfers, die Frucht der Erde, des Weinstocks und der menschlichen Arbeit.
Aber beides verwandelt Jesus beim Letzten Abendmahl. Er macht das Brot, das er den Jüngern bricht, und den Wein, den er ihnen gibt, zur Nahrung für das ewige Leben. „Wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit“ (Johannesevangelium 6,58).
Die Verwandlung geschieht mit zwei Worten und zwei Gesten. Jesus bricht das Brot und sagt: „Das ist mein Leib“. Er gibt den Wein und sagt: „Das ist mein Blut“. Beides bedeutet: „Das bin ich“. „Leib“ und „Blut“ stehen in der Sprache der Bibel nicht für einen Teil des Menschen, sondern für sein ganzes Leben.
In Brot und Wein des Letzten Abendmahles ist Jesus selbst gegenwärtig. Er gibt den Jüngern Anteil an seinem eigenen Leben. Brot ist Brot – und wird zum Leib Christi gewandelt; Wein ist Wein – und wird zum Blut Christi gewandelt. Dies geschieht durch Jesus Christus selbst, in dessen Namen der Priester die Wandlungsworte spricht. An der realen Gegenwart Jesu Christi unter den Zeichen von Brot und Wein hängt die Heilsbedeutung der Eucharistie. Deshalb spricht die katholische Kirche von einer Wesensverwandlung („Transsubstantiation“).
In der Eucharistie der Kirche ist Jesus selbst gegenwärtig – in der ganzen Feier, aber auf einzigartige Weise unter den Zeichen von Brot und Wein. Die Gegenwart des Herrn hängt nicht von der Einbildungskraft der Menschen ab, sondern von Jesus Christus selbst. Brot und Wein einer jeden Eucharistiefeier sind nichts anderes als Leib und Blut Christi. Das ist eine ganz frühe Einsicht des Glaubens: „Ein Brot ist es; darum sind wir vielen ein Leib; denn wir alle haben Teil an dem einen Brot“ (1. Korintherbrief 10,17). Der heilige Augustinus hat dies so verdeutlicht: „Empfangt, was ihr seid: Leib Christi, damit ihr werdet, was ihr empfangt: Leib Christi.“
Die Kirche feiert Eucharistie nicht nach eigenem Ermessen, sondern gemäß dem Auftrag Jesu Christi.Deshalb steht der Eucharistiefeier ein geweihter Priester vor, der in der Vollmacht Jesu Christi den Geist Gottes auf die Gaben von Brot und Wein herabruft, „dass sie uns zu Gaben des ewigen Lebens werden“. Nur wer getauft ist und zur Kirche gehört, kann die Eucharistie im Vollsinn mitfeiern. Die Gemeinde feiert die Eucharistie in Gemeinschaft mit der „einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche“. Die Kirche selbst ist der Leib Christi (1. Korintherbrief 12,12-27; Römerbrief 12,4f).
Die katholische Kirche kennt in Ausnahmefällen Eucharistiegemeinschaft mit der Orthodoxie, nicht aber mit den Protestanten. Der wesentliche Grund liegt darin, dass die gemeinsame Feier der Eucharistie nach katholischem wie nach orthodoxem Verständnis eine Kirchengemeinschaft voraussetzt, die zwischen Katholiken und Protestanten nicht besteht. Auch kann die Eucharistie nur von einem geweihten Priester gefeiert werden, durch den Jesus, der Hohepriester, handelt; die evangelische Theologie jedoch kennt keine Priesterweihe im katholischen Sinn. Ökumenische Gespräche sollen diesen Gegensatz überwinden.
In der Eucharistie ist Gottes Sohn auf einzigartige Weise gegenwärtig. Diese Gegenwart ist nicht vorübergehend, sondern bleibend. Deshalb steht in den katholischen Kirchen ein Tabernakel, in dem das gewandelte Brot – die geweihten Hostien – aufbewahrt werden. Ein ewiges Licht brennt davor, als Zeichen dafür, dass der Leib des Herrn gegenwärtig ist. Zur katholischen Frömmigkeit gehören die Verehrung und Anbetung der im Tabernakel aufbewahrten Hostien, darüber hinaus der sakramentale Segen und die Fronleichnamsprozession.
Deshalb ist die Eucharistie, wie das Zweite Vatikanische Konzil sagt, die Quelle und der Gipfel des kirchlichen Lebens. Aus diesem Grund gibt es auch das Kirchengebot, dass alle Gläubigen jeden Sonntag die Heilige Messe mitfeiern.
Die Eucharistie ist die Feier des Glaubens auf dem Weg durch die Zeit. Wie Jesus beim Letzten Abendmahl blickt die Kirche auf das Reich Gottes, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Deshalb sagt der Apostel Paulus: „Sooft ihr von diesem Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“
(1. Korintherbrief 11,26).
Quelle: http://www.erzbistum-koeln.de
Weitere Informationen: Handreichung "Eucharistie" (Hrsg.: Erzbistum Köln)