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Was uns den Himmel offen hält...

.... oder das fünfte Element.

Viele von euch werden den Film „Das fünfte Element" schon einmal gesehen haben. In diesem Film steht der fast aussichtslose Kampf von Gut gegen Böse im Vordergrund und es scheint, als ob das Gute immer einen Schritt zu spät kommt.

Der Film spitzt sich immer mehr zu, und in einer beeindruckenden Schlusssequenz befinden sich die Hauptdarsteller (Milla Jovovic als Alien Lula; Bruce Willis als Corben Dallas, Ein Priester und sein Schüler und ein Entertainer) in einem sakralen Raum. In diesem Raum befinden sich vier Säulen mit rätselhaften Zeichen und ein Altar in der Mitte des Raumes mit freiem Blick in den Himmel. Durch Zufall entdecken die Darsteller, dass die vier Säulen die vier Elemente Erde, Luft, Wasser und Feuer symbolisieren und wie sie sich aktivieren lassen. Man muss nämlich die Elemente mit der Säule in Verbindung bringen und schon steht sie als Energiequelle zur Verfügung.....

Die Ausserirdische wurde dazu erschaffen, die Erde vor dem Bösen zu beschützen. Sie ist ein Geschöpf, das nur die Liebe kennt und keinerlei feindliche Gefühle. Sie hatte bei ihrem kurzen Aufenthalt jedoch viel böses gesehen, vor allem die Geschichte, in der so viel schreckliches passierte, dass sie fast verzweifelte und ihrem Auftrag nicht nachkommen konnte.

In letzter Sekunde gesteht der Hauptdarsteller ihr seine Liebe und dadurch kann sie an ihre Aufgabe gehen. Sie bündelt die Energieströme, die aus den Säulen hervorkommen, auf sich selbst und strahlt einen gewaltiegne Licht- und Kraftstrom in den Himmel und bringt damit den Todesstern des Teufels in allerletzter Sekunde zum Stillstand und zum Erkalten.

Wie passt diese Story nun mit unserem Thema zusammen?

* Ich denke, es geht zum einen ja um den offenen Himmel, der seit Jesus Tod und Auferstehung für uns Menschen erst wieder erreichbar geworden ist.
* Außerdem ist da Gottes Sohn, der dadurch, dass er für uns gelitten hat und gestorben ist, mit einem gewaltigen Kraftakt die Macht des Bösen besiegt hat und durch seine Auferstehung und Himmelfahrt unsere Erde wieder mit Licht und göttlicher Kraft erfüllt hat....
* Und in unserem täglichen Glaubensleben gibt es auch vier Säulen und einen Altar....

1. Säule: Der Segen (Wasser vom Himmel)

Zum Nachdenken: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät mit Segen, der wird auch ernten im Segen. (2. Kor. 9,6)

Wir betrachten diese vier Säulen heute abend aus dem Blickwinkel der Juden, die als Erntedank ja das Laubhüttenfest feiern zum Gedenken an den Einzug ins gelobte Land. Dabei hatte jeder erwachsene Jude eine Laubhütte nach bestimmten Regeln zu bauen, bei der eines offensichtlich war: Das Dach war durchlässig für den Regen und für den Blick nach oben zu Gott. Damit wird eben auch ausgesagt, dass wir selbst durchlässig sein müssen für Gottes Wort, Gottes Handeln und Gottes Segen.

Wir haben auch erfahren, was das Wort Segen tatsächlich bedeutet, nämlich: „Den König auf den Knien um etwas bitten, damit dieser dem Wunsch voller Liebe und Erbarmen entspricht".

Fazit: Die Säule des Segens entfaltet in unserem Leben ihre Kraft, wenn wir uns vor IHM klein machen, wenn wir für Gottes Wort und Tat durchlässig sind und IHM vertrauen.

2. Säule: Die Heilige Schrift (Nahrung aus der Erde)

Zum Nachdenken: Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt. (2. Tim. 3,14-17)

Wie schaffen wir es, unseren Körper mit Nahrung zu versorgen? Und wie schaffen wir es als Christen, unsere Seele mit Nahrung zu versorgen?

Viele von uns betätigen sich dabei wie Esau als Jäger und Sammler. Wenn wir hungrig sind nach Nahrung, ziehen wir aus, erlegen einen Hasen, eine Wildsau oder einen Hirsch, suchen sich Beeren und Kräuter zusammen und schlagen sich anschließend den Bauch voll. Vielleicht werden die Reste noch gedörrt als Notration für unterwegs. Das wars dann aber schon.

Von Gott für unsere Seele Nahrung aus der Erde zu erhalten, bedeutet aber eher, systematisch das Land zu bearbeiten, Felder zu roden, Stümpfe und Steine entfernen, zu nassen Boden entwässern, zu trockenen bewässern, pflügen, säen, Unkraut jäten, alles wachsen lassen und dann zum richtigen Zeitpunkt ernten. Schließlich werden die Früchte vom Abfall getrennt, Saatgut zurückbehalten und das Erntegut richtig aufbewahrt.

Gehen wir so systematisch mit der Bibel um? Wie viel Zeit brauchen wir; arbeiten wir mit dem Wort Gottes, damit sein Wort auch gedeihen kann? Oder sind wir eher die Gelegenheitsjäger?

Wenn dann die Ernte eingefahren ist, dann dürfen wir auch vom Erarbeiteten essen und satt werden. Da die Bibel aber geistige Vollwertkost ist, muss auch alles sehr gut und ausführlich durchgekaut werden. Alles im Herzen hin- und hergewendet werden, damit sein Wort für die Seele auch verdaulich ist.

3. Säule: Das Gebet (den Atem Gottes spüren)

Zum Nachdenken: So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1. Tim. 2, 1-4)

Wie kann ich den Atem eines Menschen spüren? Wenn ich ihm ganz nah bin, fast Angesicht zu Angesicht. Diese Nähe kann ich aber auch nur bei solchen Menschen erfahren, die mir lieb sind. Verwandte, meine Frau, meine Kinder, gute Freunde.

Und unser Gott sieht uns als seine Familie. Deswegen will er, dass wir ihm nahe sind, seinen Atem spüren. Am besten spüre ich das, wenn ich ins Gebet gehe, mich klein mache, ihm sage, dass ich ihn liebe, dass ich ihn brauche, dass Christus mein Retter ist....

Aus so einem intensiven Gespräch heraus, das wir täglich suchen sollen, können wir dann seinen geliebten Heiligen Geist spüren, seinen Atem, seine Liebe....

4. Säule: Wallfahrt (Feuer in den Schuhen)

Zum Nachdenken: Ein Wallfahrtslied. Wohlan, lobet den HERRN, alle Knechte des HERRN, die ihr steht des Nachts im Hause des HERRN! Hebet eure Hände auf im Heiligtum und lobet den HERRN! Der HERR segne dich aus Zion, der Himmel und Erde gemacht hat! (Psalm 134)

Ich denke da immer gerne an die erste zeit meiner Freundschaft zu Karin zurück. Sobald die Arbeit beendet war, zog es mich zu ihr hin. Zu der Zeit arbeitete sie in Bonn und ich hatte kein Auto. Ein Besuch konnte da schon beschwerlich sein mit Bus und Bahn, bei Hitze, Kälte, Nässe oder Schnee. Aber es brannte mir sozusagen in den Schuhen....

Bei den Juden war es ja so, dass sie das zentrale Heiligtum in Jerusalem hatten und jeder erwachsene Jude pilgerte drei Mal im Jahr dorthin – zum Pesach, zum Versöhnungsfest und zum Laubhüttenfest. Wir haben es da etwas einfacher, da Gottes Wohnung ja in jeder Kirche, ja sogar bei jeder Versammlung von uns Christen ist.

Trotzdem gibt es Stätten, wo wir SEINE Anwesenheit besonders spüren können, wo wir ihm besonders nah sein können wie Liebende ihrem Partner. Und dann nehmen wir eben viele Beschwernisse auf uns, um unseren Geliebten zu besuchen.

Und es gibt eine weitere Dimension. Eine Wallfahrt ist eine Zeit der Neubesinnung. Wir können uns neu auf Gott einstellen, damit wir uns bewusst machen, dass wir auf dem Weg sind zum Vater, zum ewigen Leben. Und wenn wir uns auf den Weg machen zu IHM, ist ER bei uns wie bei den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus.....

5. Element: Eucharistie feiern

Zum Nachdenken: Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. (Joh. 6, 48b-51)

Gottes Liebe ist das bezeichnende an seiner Eucharistie, denn durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er uns vom ewigen Tod befreit und die Macht des Bösen gebannt. Und SEINE Liebe ist so groß, dass er uns sich selbst in Wein und Brot als Speise und Trank geschenkt hat. Welche Bedeutung hat das für uns?

Stell Dir mal vor: An jedem Tag, zu jeder Stunde des Tages wird irgendwo auf der Welt Eucharistie gefeiert....

Jesus ist dann auf dem Altar zugegen. Er hat gesagt, dass er das Brot ist, das vom Himmel kommt. Dazu muss der Himmel offen sein..... Und wenn der Himmel sich zu jeder Messe, zu jeder Stunde des Tages, jeden Tag des Jahres öffnet, dann ist der Himmel tatsächlich für uns schon geöffnet....

Wir sehen den Himmel zwar nur wie durch einen Schleier, aber Jesus hat ihn wirklich für uns geöffnet, jetzt schon! Und so hat auch das durchlässige Dach der Laubhütte seinen Zweck – soll uns den Blick zu Jesus nicht verstellen.....

Fazit: Gottes Liebe zu uns, zu seiner Familie ist wunderbar groß, unendlich groß. Und mit Segen, SEINEM Wort, Gebet und Wallfahrt können wir SEINE Gegenwart erfahren und in SEINER Eucharistie steht uns der Himmel offen und ER ist wirklich da!


 
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