Judas Thadäus
Dieser Apostel ist sorgfältig von Judas Iskariot zu unterscheiden. Im Johannesevangelium fragt
er Jesus bei seinen Abschiedsreden, was er ihnen noch offenbaren wollte. Sonst wird er im Neuen
Testament, außer in den Apostellisten, nicht eigens erwähnt.
Oft wurde er in Legenden mit anderen Personen verschmolzen. Er wird als Helfer in schwierigen
und aussichtslosen Notfällen verehrt.
In Köln wird er besonders in St. Georg am Waidmarkt verehrt. Viele Menschen aus allen
Schichten kommen dorthin, zünden ein Licht an und bitten ihn um seine Hilfe. Von seiner Hilfe
künden dort viele Danktäfelchen.
Fest: 28. Oktober
Joh 14,22
Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und
nicht der Welt?
Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater
wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.
Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt
nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.
Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin.
Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird
euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Paulus
wurde um 10 n. Chr. in Tarsus in der heutigen Türkei geboren. Er erhielt jüdische Erziehung in
einer kulturreichen hellenistischen Stadt als römischer Bürger. Nach Jesu Tod kam er nach
Jerusalem, um seine Schriftstudien zu vollenden. Als junger, glühender Pharisäer verfolgte er die
Christen, bis ihn vor Damaskus eine Christuserscheinung bekehrte. (1) , (2) Nach seiner Taufe zog
er sich nach Arabien zurück.
Er besuchte Petrus in Jerusalem und kehrte in seine Heimat zurück. Um 44 n. Chr. holte ihn
dort Barnabas zur Mitarbeit nach Antiochien (3). Von dort wurden beide ausgesandt zur
Heidenmission.
Auf dem Apostelkonzil erreichte Paulus die Befreiung des Christentums von der jüdischen
Gesetzlichkeit. Ohne diese Entscheidung wäre eine Gewinnung der Nichtjuden für Christus nicht
vorstellbar.
Seine erste Missionsreise führte ihn durch die Türkei, die zweite und dritte nach
Griechenland. In einem Prozess vor dem römischen Prokurator, in den er auf jüdische Anklage hin
verwickelt wurde (4), appellierte er als römischer Bürger an den Kaiser und kam so nach Rom (5).
Hier hören die Quellen auf.
Nach frühchristlichem Zeugnis ist er nach dem Prozess noch nach Spanien gereist, bevor er in
der ersten Christenverfolgung unter Nero etwa im Jahr 67 in Rom den Martyrertod durch Enthauptung
erlitt.
Fest: 29. Juni,
zusammen mit dem des hl. Petrus.
* (lat. = der Kleine, Geringe; sein jüdischer Name war Saulus. Er besaß von Geburt an beide
Namen, verwendete aber wohl später, in griech.-röm. Umgebung, nur noch den röm. Namen Paulus)