Die Orgel der Kirche „Christi Verklärung“ in Köln Heimersdorf
Die erweiterte Orgel als ComputeranimationDie von der Firma Orgelbau Peter in Köln Mülheim erbaute, und am 28. März 1974 geweihte Orgel wurde von der Orgelmanufaktur Klais in Bonn gereinigt, technisch erneuert und erweitert. Ein Glücksfall für unsere Gemeinde, dass unsere Orgel in den Händen einer der größten, und weltweit renommiertesten Orgelbauwerkstätten landete. Mit finanzieller Unterstützung des Erzbistums konnten die klanglichen Defizite und Einschränkungen durch Ergänzung zweier Pfeifenreihen beseitigt werden. Das besondere daran: man kann durch das sogenannte „Multiplex-System“ aus jeder dieser Reihen mehrere Register gewinnen. Hierdurch erhält die Orgel nicht nur ein tiefes klangliches Fundament, welches ihr bisher fehlte, sondern auch eine riesige Fülle von neuen Klangfarben. Hohe handwerkliche Kunst, ausgefeilte Ideen und technisches Knowhow haben in unserer Gemeinde nichts geringeres als die zur Zeit modernste Orgel Kölns entstehen lassen. Das Gute der historischen Peter-Orgel wurde in verantwortungsvollem Umgang mit der Substanz bewahrt, und durch sinnvolle Ergänzungen in die Zukunft fortgeschrieben. Durch ihr Beleuchtungssystem ist die Heimersdorfer Orgel einzigartig im Rheinland. Hier wurde aus einer kleinen Idee dank eines Sponsors und der kreativen Experimentierfreudigkeit der Firma Flaxxlite ein revolutionäres Beleuchtungssystem für Kirchenorgeln.
Technische Information:
- 46 Register (inkl. Auszügen und Transmissionen) verteilen sich auf drei Manuale und Pedal. Insgesamt besitzt die Orgel 1.781 Pfeifen (vorher 1.655)
- Steuerung durch das Bussystem „SINUA Castellan“
- MIDI Funktionen und Anschlüsse integriert.
- Anschluss von Expandern und Midi-fähigen Instrumenten möglich.
- Die Setzeranlage bietet eine unbegrenzte Anzahl an Setzern.
- Freie Koppeln: selbst definierbare Koppeln je Kombination oder im Nutzerprofil: intelligente Melodie- und Basskoppeln, Koppelbereiche, Transposition
Nutzerprofile:
- berührungslose Authentifizierung/Einschaltung der Orgel
- Frei belegbare Tasten mit Display für direkten Zugriff auf eigene Koppeln und Zusatzfunktionen
- Tremulantengeschwindigkeit je Kombination und im Nutzerprofil einstellbar
- setzbare Schwellerposition
- Registerfessel, Tastenfessel
- Funkfernbedienung für MIDI, Setzer und Intonationshilfe
- Konfiguration per Webinterface ohne spezielle Software
- Einzeltonregister (multiplexfähig)
Sonstiges:
- Die zusätzlichen Gehäuse sind aus massivem Mahagoni gefertigt.
- Die Orgelbank wurde aus Eiche bei der Firma Klais hergestellt.
- Der Spieltisch steht auf dem alten, fahrbaren, von der Firma Klais überarbeiteten Eichenpodest.
- Der Spieltisch ist aus massiver Eiche und Mahagoni gearbeitet, und konnte dank eines großzügigen Sponsors neu erstellt werden.
- Das Pedal (Tasten für die Füße) ist aus Eichen- und Ebenholz hergestellt, die Manuale (Tastenreihen für die Hände) aus Ebenholz und Holztasten mit Knochenbelag (als Elfenbein-Ersatz).
- Die Register werden mit belegten und gravierten „Klais-Wippen“ aus Grenadill bedient.
- Die Manuale besitzen eine einstellbare Druckpunktsimulation und sind bei Bedarf anschlagsdynamisch spielbar.
- Jalousie-Schweller (für die beweglichen Plexiglas-Türen)
- Registerschweller
- Windschweller. Durch den Windschweller kann das Register „Cor-Anglais“ mittels einer Winddrossel in der Lautstärke verändert werden.
LED Beleuchtung der Firma Flaxxlite 25 Meter LED-Streifen lassen sich in 86 Steuergruppen individuell in Farbe und Helligkeit regeln. Steuerung über zwei „Touch-Panels“ vom Spieltisch aus, oder fernbedienbar.
Bedienung und Programmierung über Computer und Lichtpult möglich.
Disposition
2011 Orgelbau Klais, Bonn, III/46
(1974 Willi Peter, Köln-Mülheim, II/23)
1. HAUPTWERK C-g3
Pommer 16'
Principal 8'
Rohrflöte 4'
Octave 8'
Flöte 4'
Superoctave 2'
Sesquialter II 2 2/3'
Mixtur IV-V 1 1/3'
Trompete 8'
Tremulant
2. SCHWELLWERK C-g3
Domgedeckt 8'
Englische Gambe 8'
Vox coelestis 8'
Principal 4'
Nachthorn 2'
Quinte 1 1/3'
Scharf III-IV 1'
Oboe 8'
Tremulant
3. AUXILIARWERK C-g3
Flöte + 16'
Konzertflöte + 8'
Quintflöte + 5 1/3'
Konzertflöte + 4'
Terzflöte + 3 1/5'
Quintflöte + 2 2/3'
Flöte + 2'
Terzflöte + 1 3/5'
Quintflöte + 1 1/3'
Septimflöte + 1 1/7'
Piccoloflöte + 1'
None + 8/9'
Cor anglais # 16'
Cor anglais # 8'
Cor anglais # 4'
Tremulant
PEDAL C-f1
Subbass 1 6'
Bassflöte + 16'
Quintflöte + 10 2/3
Principalbass 8'
Flöte + 8'
Gedecktbass 8'
Terzbass 6 2/5'
Septimbass + 4 4/7'
Choralbass 4'
Tenorflöte 4'
Posaune 16'
Cor anglais # 16'
Horn 8'
Cor anglais # 8'
KOPPELN
II – I
III - I
III - II
I – II
I - III
II - III
P – I
Sub I - I
Super I - I
Sub II - I
Super II - I
Sub III – I
Super III - I
Sub II – II
Super II - II
Sub III - III
Super III - III
I – P
II - P
III - P
Super III - P
Im Jahr 2009 begann das Projekt zur Reinigung und Renovierung der Orgel in Christi Verklärung: „Ein neuer Klang, ein neuer Glanz.“ Wie bei jedem Kunstwerk oder Gebäude ist von Zeit zu Zeit eine gründliche Reinigung oder Renovierung fällig.
So auch beim größten Kunstwerk in unseren drei Kirchen, der Peter-Orgel in Christi Verklärung (Die Orgel wurde von der Kölner Orgelbauwertstatt Willi Peter, Köln-Mülheim erbaut).
Normalerweise findet alle 20 Jahre eine große Reinigung statt. Diese wurde auch turnusgemäß in St. Brictius in Merkenich durchgeführt. Hierbei werden neben dem gründlichen Reinigen aller Pfeifen, der Pfeifenstöcke, des gesamten Orgelinneren, auch die Dichtungen überprüft bzw. erneuert, Motor und Windkanäle gereinigt und die Orgel neu intoniert.
Unter Intonation versteht man das klangliche Gleichgewicht der Register untereinander, und deren Anpassung an den Raum. Seit der Orgelweihe in Christi Verklärung 1974 waren nun schon 37 Jahre vergangen. Immer wieder verschoben, war es höchste Zeit etwas zu tun. Neben den gerade beschriebenen Maßnahmen wurde aber an der Peter-Orgel noch mehr getan: Nach so langer Zeit mußte z.B. die Elektrik und Steuerung der Orgel komplett erneuert werden. Weitere technische Überarbeitungen waren fällig.
Die Orgel wurde zudem erweitert. Da das Instrument schon 1974 aus Kostengründen für den Raum zu klein dimensioniert war (laut dem damaligen Orgelsachverständigen, Domorganist Prof. Zimmermann) und es an der Grundtönigkeit mangelt, wurde dies mit finanzieller Unterstützung des Bistums nun ergänzt.
Dies geschah durch zwei zusätzliche Pfeifenreihen unter den beiden seitlich auskragenden Gehäusekästen. Ein dezent zurückspringendes Untergehäuse, damit das optische Bild der Orgel weitgehend bewahrt bleibt.
Einige Spender haben neben ihren großzügigen Spenden zur Renovierung noch Geld für drei weitere Maßnahmen gegeben: Die Orgel erhält eine digitale Erweiterung die ihre klanglichen Möglichkeiten bereichert. Ein anderer Spender hat die sinnvolle Erweiterung der Orgel um ein drittes Manual ermöglicht, und weitere Spender für diese Ergänzung gewinnen können. Dadurch wird dann auch der grundlegend Spieltisch überarbeitet.
Und als drittes erhält die Orgel eine Beleuchtung, um sie in ihrer relativ dunklen Umgebung hervorzuheben, und um sie als Kunstwerk in neuem Licht erscheinen zu lassen.
Hierfür sei dem Spender herzlich gedankt, zumal er sich auch noch bei den Renovierungskosten großzügig beteiligt hat.
Allen Spendern, die durch kleine und große Gaben die Renovierung erst ermöglicht haben, sei hier sehr herzlich gedankt!
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