Ein Jubiläumsjahr – mit guten Gründen
In der katholischen Kirche in Wuppertal feiern wir den 200. Geburtstag von Johann Gregor Breuer. Ein Jahr vor dem denkwürdigen Datum vom 26.11.2021 beginnen wir das Jubiläumsjahr zu seinen Ehren. Dabei geht es darum, ihn – den Christen, Pädagogen, Netzwerker und Visionär – in Erinnerung zu bringen. Diese Erinnerung soll ermutigen, selbst ein sinnstiftendes und engagiertes Leben aus dem Glauben zu führen.
Segensreich für Wuppertal
Über 43 Jahre hat Breuer segensreich in und für Wuppertal gewirkt. Am nachhaltigsten wirkt sicherlich die „Erfindung“ und Gründung des ersten Gesellenvereins. Aus diesem erwuchsen unter der Führung von Adolph Kolping die Kolping-Gesellenvereine, heute das internationale Kolpingwerk. Und Breuer tat viel mehr als das! Er hatte vor allem die Not der Bevölkerung im Blick. Er war ein begnadeter Netzwerker und agierte aktiv auf die sozialen Fragen seiner Zeit. Er gründete zahlreiche Vereine und katholische Initiativen. Heute noch finden sich seine Spuren in Wuppertal. Als Beispiele:
Die von ihm gegründete Gesellschaft „Parlament“ hat immer noch Bestand.
Das von ihm initiierte erste Krankenhaus in Elberfeld, das St. Josef-Krankenhaus, ist unter dem Namen „Kapellchen“ bei der Bevölkerung bekannt und beliebt.
Die bergische Volksbank geht in einer ihrer Wurzeln auf den von Breuer ins Leben gerufenen Spar- und Darlehensverein für Arbeiter zurück.
Der Kirche seiner Zeit voraus
Als die „Mitwirkung von Laien am kirchlichen Leben“ dem Begriff nach noch unbekannt war, lebten Breuer und seine Gefährten bereits aktiv ihre Berufung als Christen in Gesellschaft und Kirche. Sie gestalteten das soziale Leben in Stadt und Pfarrei, nicht ohne Reibungspunkte mit der Geistlichkeit.
Im Jubiläumsjahr erinnern wir an all das und noch viel mehr. Unter dem Motto „Wir breuern das!“ möchten wir im Jubiläumsjahr anregen, im Sinne Breuers zu handeln. Wir sind gespannt auf vielseitige Projekte – Projekte, die aus Nächstenliebe gestartet, Antworten geben auf unserer Zeit.
Stadtdechant Pfarrer Dr. Bruno Kurth