Liebe Gemeinde,

„Freut euch“, ruft der 3. Adventsonntag uns zu. Worüber? – „Gott ist in deiner Mitte, er erneuert seine Liebe zu dir!“ (1. Lesung) „Freut Euch! Der Herr ist nahe!“ (2. Lesung)

Der Herr ist nahe, Gott in deiner Mitte: ‚Mitten unter uns’, so lautet auch das Motto der Adveniat-Aktion 2012. Der Herr nahe, mitten unter uns, woran spürt man das?

„Eure Güte werde allen Menschen bekannt“, sagt Paulus. 

„Was sollen wir tun?“ fragen die Leute den Täufer.  Es geht um’s Tun, nicht um schöne Reden! Was sollen wir tun, wir als Gemeinde? - In unüberschaubar großen Gemeinden fühlt sich der einzelne verloren. In überschaubar kleinen Gruppen entsteht Gemeinschaft. Schon „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter euch.“ Unsere Bischöfe weisen hin auf das Beispiel der „Basisgruppen“ in der Kirche Lateinamerikas. Auch in unseren großen Gemeinden finden sich längst Menschen in überschaubaren Gruppen zusammen. Welche kennen Sie, an welche könnten Sie denken …., aber könnten es nicht noch mehr geben? Könnten Sie selbst eine neue Gruppe gründen: z.B. mit Freunden, Nachbarn gemeinsam die Heilige Schrift lesen und bedenken bzw. Ihren Glauben mit dem Glauben anderer teilen?

Nicht gefragt wird: ‚Was müssen wir tun?’ –  als ob Jesus uns zwinge und uns der Freiheit beraube. Nicht gefragt wird: ‚Was belieben wir zu tun?’ – Die Frage lautet: Was sollen wir tun?  -  Gott zwingt nicht: Gestaltungsmöglichkeit und Entscheidungsfreiheit sind belassen. Johannes rät je nach Lebenssituation: Hast du eine Machtposition inne, verzichte auf Machtmissbrauch! Bist du berechtigt, Forderungen zu stellen, reduziere auf das rechte Maß! Bist du gut situiert, teile mit den Bedürftigen! –  Mit den Bedürftigen zu teilen gibt es viele Gelegenheiten, z.B. die Lebensmittelausgabe, nicht zuletzt aber auch die Kollekte Adveniat, um die uns die Bischöfe bitten.

Liebe Gemeinde, auch ich möchte Ihnen zurufen: Freut euch: Der Herr ist mitten unter euch. Und darum werde Eure Güte allen Menschen bekannt!

P. Franz Hoffmann