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Die ersten 100 Tage in St. Severin

Der neue Verwaltungskoordinator Christian Türnich im Gespräch mit Michael Wissen von der Pfarrbriefredaktion.

Herr Türnich, Sie sind jetzt schon einige Zeit bei uns als Verwaltungskoordinator tätig. Uns interessieren Ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen mit der Arbeit hier vor Ort. Aber vielleicht zuerst ein paar Worte zu ihrer Person.


Ich komme aus dem Westen von Köln – genauer aus dem schönen Kerpen – wo ich vor 39 Jahren geboren wurde und heute, nach einigen beruflichen Ortswechseln, auch wieder mit meiner Frau, unseren 3 Kindern und einem Hund lebe.

 

Sie haben also schon einige berufliche Stationen hinter sich?


Ja, ich bin gelernter Koch und habe meine Ausbildung im Hotel Maritim abgeschlossen. Allerdings habe ich direkt nach der Ausbildung noch einen Betriebswirt draufgesattelt. In der Kombination Koch/Betriebswirt habe ich dann über mehrere Jahre in verschiedenen Hotels und Club-Anlagen – u.a. in Österreich – im Food & Beverage Management gearbeitet. Also letztlich war ich verantwortlich für die Organisation der gesamten Lebensmittel- und Getränkeversorgung der Gäste.
2008 habe ich eine Stelle als "Herbergsvater" beim DJH (Deutsches Jugendherbergswerk) angenommen und eine Jugendherberge in Winterberg übernommen. Auch hier bin ich mit der Zeit aufgestiegen und war als Regionalkoordinator der DJH-Region "Südl. Sauerland" verantwortlich für die zentrale Versorgung mehrerer regionaler Jugendherbergen.
Seit 2015 war ich beim Katholischen Jugendverband DPSG in der Rolandstraße als Projektmanager/Organisationsmanagement mit einer halben Stelle befristet beschäftigt. Dabei habe ich über Projektarbeit in diesem Bereich auch die kirchlichen Verwaltungsstrukturen und spezifischen Anforderungen kennengelernt.

 

Nach so einem Werdegang – was hat sie bewogen oder vielleicht auch gereizt, sich auf die Verwaltungsleitung hier in Severin zu bewerben?


Grundsätzlich hat mich das neue Konzept der Verwaltungsleitungen vor Ort in den Gemeinden schon länger fasziniert. Es zeigt, dass die Veränderungen und die neuen Herausforderungen in der Kirche angenommen werden. Ich bin jemand, der gerne daran mitarbeitet, dass eine funktionierende Gemeinde auch in Zukunft aktiv bleibt und sich dabei weiterentwickelt. Das ist für mich etwas Sinnvolles und macht mir auch noch Spaß. Ich verstehe meine Aufgabe hier als eine Art "Ermög-lichungsmanager".

 

Wie war denn Ihr Einstieg? Was hat Sie in den ersten 100 Tagen bewegt oder beeindruckt?


Während meiner ersten Tage hier vor Ort hat es in der direkten Nachbarschaft der Gemeinde den schweren Brand in einem Mehrfamilienhaus gegeben. Neben dem Entsetzen über das Geschehen war ich aber auch fasziniert und sehr beeindruckt von dem spontanen Einsatz der Mitarbeiter und Ehrenamtler. Es war gelebte Kirche vor Ort, wie konkrete praktische Hilfe und seelsorglicher Beistand für die Betroffenen schon in der Brandnacht und in den darauffolgenden Tagen und Wochen organisiert und koordiniert wurden.
Meine ersten regulären Arbeitstage waren dann aber wie ein Sprung in ein sich schnell drehendes Rad. Die Übergabe durch Frau Ollig – meine Vorgängerin – fand im laufenden Tagesgeschäft statt, und ich habe direkt Aufgaben von ihr in voller Verantwortung nach kurzer Übergabe übernommen. Diese Zeit war schon sehr stressig. Aber dadurch waren die Tage äußerst kurzweilig – kein Tag war bisher wie der andere.
Geprägt war die Zeit natürlich besonders von meiner Aufgabe als Personalverantwortlicher gegenüber den Mitarbeitern und der Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Gremienvertretern des Kirchenvorstandes. Zeit für den Einzelnen nehmen, zuhören, schauen, was bewegt mein Gegenüber, und dann überlegen, wie gemeinsam die Arbeit vor Ort sinnvoll für alle organisiert und gestaltet werden kann – das war bisher mein Arbeitsstil, und so möchte ich es auch in Zukunft gerne halten.

 

Was wünschen Sie sich für die kommende Zeit?


Ich finde Kirche vor Ort, so wie sie hier existiert, wichtig. Ich wünsche mir, dass es uns gemeinsam gelingt, die Herausforderung anzunehmen, wie wir dies in Zukunft erhalten und weiterentwickeln können.

 

 
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