Kein menschliches Leben wird von Krankheit, Leid und Belastungen verschont. Sie
sind Zeichen unserer Geschöpflichkeit, Erfahrungsräume unserer Endlichkeit, Vorboten des
abnehmenden Lebens, des Sterbens und des Todes.
Die Gemeinschaft der Kirche hat von ihrem Beginn an – getreu dem Schicksal ihres Herrn
und Meisters Jesus Christus – diese Erfahrungen im Licht des Glaubens gedeutet. Und zwar im
Sakrament der Krankensalbung.
Lange Zeit war dieses Sakrament als letzte Ölung nahe an die Todesgrenze gerückt und damit
als Kräftigung für den Übergang in eine andere Existenz gedeutet. Heute wird die Krankensalbung in
Zeiten schwerer Erkrankungen gefeiert. Heilung, Stärkung und Bewälti-gung der schwierigen Situation
sind frohe Botschaft dieses Sakramentes, in dem Gott als Freund der Kranken und Jesu heilendes
Wirken vergegenwärtigt werden.