ERZBISTUM KÖLN  Pfarrverband Dünnwald-Höhenhaus

Kirche St. Hermann Joseph

Nach dem Krieg bemühte sich die Dünnwalder Bevölkerung, einen Kirchenneubau errichten zu können. 1957 erfolgte der erste Spatenstich für die neue Pfarrkirche in der Ortsmitte.

 

Bereits im November 1958 wurde die Kirche, die vom Kölner Architekten Joseph Bernard entworfen worden war, eingeweiht. Der Architekt sollte in seinem Entwurf sowohl die Verbundenheit mit der alten romanischen Klosterkirche und der Dorftradition, als auch zu dem als Pfarrpatron ausgewählten Prämonstratensermönch Hermann-Joseph berücksichtigen. An die alte Pfarrkirche erinnern vor allem die kleinen Höfe und die Verbindungsmauer mit dem Pfarrhaus, die die Anlage klösterlich erscheinen lassen. An den Pfarrpatron, der einer Legende nach einige Zeit im Dünnwalder Kloster gelebt und auf seinen Reisen häufig Uhren repariert haben soll, spielen die vier übergroßen Zifferblätter an, die den Turmhelm wie eine Krone umfassen. Der hohe Turm sollte gleichzeitig ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Dünnwalder Pfarrei sein. An der Westwand der Kirche hängt außen ein kupfergetriebenes Passionskreuz.
In die Kirche gelangt man über eine große, einladende Freitreppe, die in einen offenen Vorraum im Turm mündet. In diesem Vorraum befindet sich eine schwere Kassetten-Eichenholztüre in einem Basaltsteingewände. Beides wurde von T. Heiermann gestaltet und erinnert außen an den arbeitsreichen Alltag und innen an den Weinberg Gottes. Hinter der Türe liegt das sogenannte Paradies mit einem Weihwasserstein von H. Gernot und dem Blick in ein kleines immergrünes Gärtchen. Die glatten, weißen Wände des einschiffigen Hauptraumes tragen eine Lärchenholzdecke. Entsprechen der Liturgiereform wurde die Kirche nach dem 2. Vatikanischen Konzil im Jahre 1967 umgestaltet. Sie hat jedoch ihren ursprünglichen klaren Stil aus den 50ger Jahren bis heute bewahrt und beschränkt sich auf die immer wieder kehrenden Formen „Kreis“ und „Quadrat“.
Quadratisch sind z.B. die Fensteröffnungen, von denen sich in der Nord- und Südwand jeweils 6 große und in der Südwand sich 11 kleine befinden. Die kleinen Fenster zeigen Szenen aus dem Lobgesang der Jünglinge im Buch Daniel.
Sechs große Fenster von 1958 zeigen die Tore des himmlischen Jerusalem mit einigen Namen der 12 Stämme Israels und der 12 Apostel. Sechs, bis dahin farblose und einfach verglaste Fenster wurden zwischen 1979 und 1987 durch neue ersetzt. Drei der neuen Fenster zeigen Szenen aus dem Alten Testament (Szenen aus den Büchern Hiob, Moses und Jesaja), die anderen drei Fenster Szenen aus dem Neuen Testament. Aus dem Neuen Testament sind Glasmalereien zu den Themen „Auferstehung“ und „Pfingsten“ und die Vision des Johannes „Neuer Himmel, neue Erde“ dargestellt. Alle Fenster in der Kirche stammen vom Leverkusener Künstler P. Weigmann.
Der schlichte Altarstein im Zentrum des leicht erhöhten Altarbezirks ist aus schwedischen Granit gemeißelt.
Über dem Altar hängt ein großes silbernes Kruzifix von H. Rheindorf aus dem Jahr 1969 an einem dunklen Holzkreuz mit vier Bergkristallen an den Enden. Vom selben Künstler stammt auch die goldene Monstranz mit sechs Emaillebildern, die Szenen aus der Schöpfungsgeschichte zeigen.
Ein Kreis aus aufgetragenem Blattsilber mit stilisiertem Weinlaub umgibt das Kreuz und schmückt die Altarwand.
Der Name der alten Gemeinde ging am 1. Dezember 1953 auf die neu errichtete Rektoratspfarre, die aus der alten Mutterpfarre herausgelöst wurde, über. Diese Gemeinde erhielt den Namen St. Nikolaus, weil in ihrem Gebiet die alte
St. Nikolauskirche liegt.
Für die 1957/58 erbaute neue Pfarrkirche wählte man als Pfarrpatron den ehemaligen Prämonstratensermönch Hermann-Joseph aus. Da dieser jedoch zum Zeitpunkt der Kirchweihe noch nicht heiliggesprochen war, konnte er nur als zweiter Patron zum bisherigen Pfarrpatron St. Joseph hinzugenommen werden. Heute nennt sich die Pfarrkirche St. Hermann-Joseph und die Pfarrei St. Joseph.
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