ERZBISTUM KÖLN

Heiliges Jahr - Jubiläumsjahr 1950

Das Jahr 1959 war, was die Marienverehrung betrifft, ein ganz besonderes. In Rom wurde am Allerheiligentag das Dogma von der leiblichen Himmelfahrt verkündet.

Der Start in Königshoven verlief eher unerfreulich. In der Nacht kam ein heftiger Sturm auf, der bis zum Morgen andauerte. Kaum hatte die Pilgermesse um fünf Uhr begonnen, fiel durch das Unwetter bedingt der Strom aus, so dass nur die Kerzen spärliches Licht spendeten.

Als man sich nach dem Auszug aus der Kirche gerade auf freier Strecke vor der "Windmühle" befand, setzte ein lang anhaltender Sprühregen ein, der die meisten bis auf die Haut durchnäßte. Erst gegen Mittag hellte der Himmel auf, was natürlich der Stimmung guttat.

Kurz vor Süchteln überholte eine Gruppe von Königshovener Schülern auf Fahrrädern unter Führung von Lehrer Weidenbrück die Fußgruppe. Die Jungen, die anfangs Kevelaer nur als Durchgangsstation angesehen hatten, faßten kurz entschlossen den Wallfahrtsort nun doch als Hauptziel ins Auge.

Die Ankunft der Königshovener Gläubigen fiel auf das Fest "Mariä Geburt". Der Wallfahrtsort war mit Fahnen und Girlanden besonders festlich geschmückt. Große Menschenmengen strömten aus allen Himmelsrichtungen herbei, selbst Holländer, die man nach dem Krieg selten sah, waren darunter. Auch weilten einige Bischöfe aus skandinavischen Ländern in Kevelaer. Durch diesen Andrang war die Quartiersuche besonders schwierig, doch wurden schließlich alle zufriedenstellend untergebracht.

Im Königshovener Jubiläumsjahr (125. Wallfahrt nach damaligem Kenntnisstand) kamen zusätzlich zu den 54 Fußpilgern etwa 150 Gläubige mit Bus und Fahrrad. Gemeinsam zog man in feierlicher Prozession auf den Kapellenplatz.

In der Chronik wurde besonders die Ansprache des Königshovener Pfarrers hervorgehoben:

Boenner
Pfarrer Bönner mit der Prozession im Jahre 1950

"In der Predigt von Pastor Bönner wurde Maria hervorgehoben als stets helfende Mutter, deren Hilfe auch in den vergangenen 150 Jahren nie ausgeblieben sei. Im Gedenken an alle Opfer des letzten Krieges stellte er den Leidtragenden die "Mater dolorosa", die "Mutter der Schmerzen" gegenüber, die selbst durch unsägliches Leid geprüft wurde und so zur Trösterin aller Betrübten geworden ist."

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