Wirtschaftsaufschwung und Kommerz (1949)
Wie schnell sich die Zeiten änderten, zeigt ein Vergleich der Jahre 1946 und 1949. Nach der Währungsreform ein Jahr zuvor war der wirtschaftliche Aufschwung unverkennbar. Geschäftsleute versuchten die Wallfahrer in ihre Läden zu locken. Beim Einzug der Prozession drängten sich die Fotografen an den geeigneten Stellen. Sie machten Aufnahmen von den Pilgern, in der Hoffnung, so erfolgreich Umsätze zu erreichen.
Die Meinung des Chronisten hierzu sei zitiert:
"Wallfahrtsorte sollen doch von derartigen Einflüssen unberührt bleiben, wer will diesen Zustand jedoch ändern?"
Zahlte der Pilger vor dem Krieg für eine Tasse Kaffee ein paar Pfennige und für eine Übernachtung ein paar Groschen, musste er jetzt in harter DM tief in die Tasche greifen. Weil somit de Fußwallfahrt mit großen finanziellen Kosten verbunden, das Geld allerdings noch sehr knapp war, nahmen 1949 trotz eines "Sponsorings" durch Schlössers Grietche nur 53 Personen teil.
Auch in anderer Hinsicht hat sich die Zeit geändert. War die Wallfahrtskirche 1945 zum Zwecke eines Durchgangslagers für Flüchtlinge (Auslanddeutsche) und das Priesterheim für die Besatzung beschlagnahmt, wurden 1949 beide Gebäude ihrer eigentlichen Bestimmung zurückgegeben.
Neben diesen Veränderungen, die für alle Pilger von Bedeutung waren, gab es eine Neuerung speziell für die Königshovener. Die für den Transport des Gepäcks bis dahin unentbehrliche Pferdekraft wurde durch einen Traktor ersetzt, den Kaspar Wirtz zur Verfügung stellte. Ob das ein Grund war, dass auf dem Rückweg so viele Fußkranke den Wagen aufsuchten, sei dahin gestellt.
Den Höhepunkt des Tages in Kevelaer erlebten die Beteiligten in der Abenddämmerung auf dem Kapellenplatz, wo in einer Feierstunde durch Gebet und Gesang aller gedacht wurde. Exemplarisch soll der Programmablauf dargestellt werden:
Chor:....................................."Makellose Himmelrose" von Grau
Gebet:..................................."Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria"
Volksgesang:.................... ....."Gegrüßet seist du, Königin"
Gebet:.................................."Sei gegrüßt, o Königin"
Chor:...................................."Wenn ich ein Glöcklein wär" von Engelbert
............................ ..............(Sopran und Altsolo gesungen von G. Brabender und M. Fußangel)
Volksgesang:................. ........"Wir grüßen dich heute mit frohem Sinn"
Gebet:...................................Drei "Ave" für unser und der Kirche Anliegen
Solo:....................................."Ave Maria" von Schubert (gesungen von Hans Müller)
Volksgesang:......... ..............."Maria breit den Mantel aus"
Gebet:.................................."Der Engel des Herrn"
Volksgesang:........................."Großer Gott wir loben dich"
Zu ersten Mal nach dem Kriege war kein Geistlicher mitgegangen. Das spürte man besonders des Morgens in Wankum und auf dem Rückweg in Grefrath. Deshalb bemühte man sich, in Süchteln der Sonntagspflicht nachzukommen. Dadurch trat eine Verzögerung ein, die es nötig machte, dass die Fußpilger von Mönchengladbach bis Odenkirchen mit der Straßenbahn fuhren.
Die Meinung des Chronisten hierzu sei zitiert:
"Wallfahrtsorte sollen doch von derartigen Einflüssen unberührt bleiben, wer will diesen Zustand jedoch ändern?"
Zahlte der Pilger vor dem Krieg für eine Tasse Kaffee ein paar Pfennige und für eine Übernachtung ein paar Groschen, musste er jetzt in harter DM tief in die Tasche greifen. Weil somit de Fußwallfahrt mit großen finanziellen Kosten verbunden, das Geld allerdings noch sehr knapp war, nahmen 1949 trotz eines "Sponsorings" durch Schlössers Grietche nur 53 Personen teil.
Auch in anderer Hinsicht hat sich die Zeit geändert. War die Wallfahrtskirche 1945 zum Zwecke eines Durchgangslagers für Flüchtlinge (Auslanddeutsche) und das Priesterheim für die Besatzung beschlagnahmt, wurden 1949 beide Gebäude ihrer eigentlichen Bestimmung zurückgegeben.
Neben diesen Veränderungen, die für alle Pilger von Bedeutung waren, gab es eine Neuerung speziell für die Königshovener. Die für den Transport des Gepäcks bis dahin unentbehrliche Pferdekraft wurde durch einen Traktor ersetzt, den Kaspar Wirtz zur Verfügung stellte. Ob das ein Grund war, dass auf dem Rückweg so viele Fußkranke den Wagen aufsuchten, sei dahin gestellt.
Den Höhepunkt des Tages in Kevelaer erlebten die Beteiligten in der Abenddämmerung auf dem Kapellenplatz, wo in einer Feierstunde durch Gebet und Gesang aller gedacht wurde. Exemplarisch soll der Programmablauf dargestellt werden:
Chor:....................................."Makellose Himmelrose" von Grau
Gebet:..................................."Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria"
Volksgesang:.................... ....."Gegrüßet seist du, Königin"
Gebet:.................................."Sei gegrüßt, o Königin"
Chor:...................................."Wenn ich ein Glöcklein wär" von Engelbert
............................ ..............(Sopran und Altsolo gesungen von G. Brabender und M. Fußangel)
Volksgesang:................. ........"Wir grüßen dich heute mit frohem Sinn"
Gebet:...................................Drei "Ave" für unser und der Kirche Anliegen
Solo:....................................."Ave Maria" von Schubert (gesungen von Hans Müller)
Volksgesang:......... ..............."Maria breit den Mantel aus"
Gebet:.................................."Der Engel des Herrn"
Volksgesang:........................."Großer Gott wir loben dich"
Zu ersten Mal nach dem Kriege war kein Geistlicher mitgegangen. Das spürte man besonders des Morgens in Wankum und auf dem Rückweg in Grefrath. Deshalb bemühte man sich, in Süchteln der Sonntagspflicht nachzukommen. Dadurch trat eine Verzögerung ein, die es nötig machte, dass die Fußpilger von Mönchengladbach bis Odenkirchen mit der Straßenbahn fuhren.