Endlich, nachdem sie wegen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden musste, konnte die
Wallfahrt unter dem Motto "Grüß Gott! In Franken!" (3. bis 11. Oktober) stattfinden. Wenige Tage
danach sind die Eindrücke noch lebendig, und ich zehre von dem Erlebten und Gesehenen.
Wir haben die Stadt Würzburg bei traumhaftem Herbstwetter in kurzweiligen und sehr interessanten
Führungen kennengelernt. Dabei war ein Highlight die Domführung durch den ehemaligen Erzbischof von
Würzburg und Kölner Weihbischof Hofmann. Er hat uns sehr anschaulich und persönlich die
ungewöhnliche Verbindung alter und neuer Kunst im Dom nahegebracht.
Sehr beeindruckt hat uns alle der Besuch der Augustinerkirche – die Messfeier mit Pater Alfons
und das anschließende Gespräch, in dem er uns das Konzept der Seelsorge in dieser Kirche
erläuterte. Diese Kirche ist bedingungslos offen für alle Menschen mit ihren Anliegen, Ängsten und
Sorgen, bietet ihnen Gespräche an. Die Offenheit zeigt sich besonders durch die Gestaltung des
Innenraums. Schon am Eingang wird man mit dem Wort des hl. Augustinus begrüßt "Ich will, dass du
bist". Dahinter lädt der "ZwischenRaum" zum Anzünden einer Kerze ein, um seiner Trauer, Sorge oder
Wut einen Raum zu geben. Die goldene Wand, vor der die Kerzen stehen, symbolisiert die Zuwendung
Gottes und den Wert jedes Menschen für ihn.
Nach fünf abwechslungsreichen Tagen ging es weiter nach Bamberg. Auch dort wurden wir – nach dem
gemeinsamen Besuch der Sonntagsmesse im Dom - kompetent und unterhaltsam durch den Dom und die
wunderschöne Altstadt geführt.
Nachdem wir viel über die Werke von Tilmann Riemenschneider und Balthasar Neumann gehört hatten –
an diesen Namen kommt man in beiden Städten nicht vorbei – haben wir gemütlich die Tage bei einem
Glas fränkischen Bier oder Weins ausklingen lassen.
Aber auch die spirituellen Erfahrungen sind in bleibender Erinnerung geblieben. Wir haben
zusammen gebetet, gesungen und Messe gefeiert. Wir haben in diesen neun Tagen eine gute
Gemeinschaft erlebt und viele gute Gespräche geführt. So haben selbst diejenigen, die zum ersten
Mal an einer Gemeindewallfahrt teilgenommen haben in der Schlussrunde sagen können, dass sie sich
wohl gefühlt haben. Das finde ich besonders schön.