TikTok Teilen
Sophie W. – neue pädagogische Fachkraft, die das Jugendleitungsteam in St. Severin begleitet und Rebekka Ń., Mitglied dieses Teams, lassen teilhaben an ihren Erfahrungen mit dem Teilen in Social Media.Sophie W.
Wenn ich an das Thema Teilen denken, kommen mir direkt unterschiedlichste Dinge in den Sinn, die
ich in meinem Alltag teile. Ich teile mein Essen mit meinen Kommilitonen in der Uni, und meine Zeit
mit Menschen, die mir wichtig sind. Dies sind alles materielle Dinge, die ich besitze und mit
anderen Menschen teilen kann; alles offensichtliche Dinge, die ich anderen geben kann. Aber auch
immaterielle Dinge können geteilt werden.
In den Sozialen Netzwerken geschieht dies rund um die Uhr: von Fotos aus dem Urlaub, über
Nachrichten, bis hin zu Kochrezepten, alles wird geteilt. Jede*r postet die Bilder und Inhalte, die
für einen persönlich Relevanz haben, um sie mit Familie, Freunden oder einer breiten Öffentlichkeit
zu teilen.
Ich teile Erinnerungen am liebsten mit meinen Freunden und mit meiner Familie. Mir macht es
Freude, schöne Momente und Erfolgserlebnisse mit anderen zu teilen. Sei es der bestandene Bachelor,
die Geburtstags-Überraschungsparty oder das leckere Essen. Und gleichzeitig habe ich große Freude
daran, die Inhalte von anderen, mir bekannten oder auch unbekannten,
Menschen anzuschauen. Ich genieße es, die schönen Momente von überall mit meinen Freunden und
meiner Familie teilen zu können, da dies auch über Stadt- und Ländergrenzen hinaus möglich ist.
Jede*r ist frei, dass zu posten was sie oder ihn erfreut, begeistert oder traurig macht. Es
werden Gedanken, Gefühle, Meinungen und Ansichten miteinander geteilt. Dabei sind der Kreativität
und der Individualität keine Grenzen gesetzt. In Social Media ist es möglich, neue Kontakte zu
knüpfen, alte Kontakte zu pflegen und sich über diverse Themen zu informieren und
auszutauschen.
Es geht darum andere Menschen teilhaben zu lassen: Ich lasse andere Menschen an meinen Leben
und andere Menschen und Organisationen lassen mich an ihrem Alltag teilhaben.
Natürlich gibt es auch negative Seiten des Teilens in Social Media, da dort verzerrte
Wahrnehmungen und falsche Schönheitsideale vermittelt werden können. Neid und Mobbing sind in den
Sozialen Medien leider ebenso vertreten, wie im realen Leben. Besonders die schönen Momente werden
geteilt, das Leben wirkt auf Instagram oft unbeschwert und leicht, daher sollte immer im Kopf
bleiben, dass hier nur ein ganz kleiner Ausschnitt und nicht das ganze Leben gezeigt wird.
Es gilt die Dinge stets kritisch zu hinterfragen und mit einer gewissen Distanz zu
betrachten, denn ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch genauso gut und von Gott gewollt
ist, wie er oder sie ist.
Für mich ist klar, Teilen und teilhaben lassen ist etwas Schönes, Buntes und Erfüllendes. Sei
es im realen Leben oder in der digitalen Welt.
Rebekka N.
Warum teilt man Dinge auf Social Media und warum auch nicht?
Social Media war lange Zeit eine kleine Parallelwelt zur Realität, aber jetzt ist es schon
gar nicht mehr aus unseren Köpfen und vor allem das Smartphone aus unseren Händen wegzudenken.
Etwas dort zu teilen heißt, sich selbst zu präsentieren und die Möglichkeit zu haben, zu
kontrollieren was andere von einem sehen. Man errichtet sich dort selbst eine Plattform, ebenso wie
Social Media eine Art sein kann, Menschen an einer besonderen Reise teilnehmen lassen zu
können.
Doch steckt auch viel Druck und vielleicht auch Neid hinter den Sozialen Medien.
Ein Druck, immer erreichbar zu sein, ständig alles mitzubekommen und vor allem meistens nur
die besten Seiten von Menschen zu sehen. Denn gerade das macht von Sozialen Medien so abhängig,
dass ständig was Neues da ist und man sich mit anderen austauschen kann.
Trotz alldem, was gefährlich an Social Media ist (es können zum Beispiel Süchte dadurch
gefördert werden) – und das sollte man nicht totschweigen – gibt es auch Momente, in denen man sich
weiterbilden kann und in denen man Erfahrungen von Leuten liest, mit denen man wahrscheinlich nie
gesprochen hätte. Ein richtiger rund kompetenter Umgang ist also besonders wichtig.