Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft … ©SilviaBins
Ich mache schon seit Jahren Besuche im Krankenhaus und bringe die Grüße und Genesungswünsche der
Pfarrgemeinde mit einer schönen Blumenkarte– jetzt in den Coronazeiten darf ich es leider nicht.
Ich vermisse das, denn ich bekomme bei den Besuchen so viel zurück. Ich freue mich an der Freude,
die ich machen kann. Natürlich gibt es auch belastende Erfahrungen, wenn jemand sehr schwer krank
ist, aber auch und gerade dann spüre ich, wie wichtig mein Besuch ist.
Eine Begegnung im "Severinsklösterchen" ist mir ganz besonders in Erinnerung. Helga lag mit
anderen zusammen im Zimmer, als ich kam. Obwohl ich gerade wenig Zeit hatte, weil so viele weitere
Besuche anstanden, und ich nur kurz mit ihr sprechen konnte, spürte ich sofort und spontan meine
Sympathie für sie. Sie erzählte mir später, dass es ihr genau so ging.
Wir sind uns dann im Viertel immer mal wieder begegnet, haben uns freundlich gegrüßt und
irgendwann beschlossen, einen Kaffee miteinander zu trinken. Daraus ist inzwischen eine wunderbare
Freundschaft geworden. Wir sind in ähnlichem Alter, teilen viele Interessen, treffen uns
regelmäßig. Wie schön, wenn einem das im Alter geschenkt wird! Aber man muss auch aus der Hütte
gehen, damit man diese guten Erfahrungen machen kann.
Auch wenn ich als "Abgesandte" der Pfarrgemeinde Seniorinnen und Senioren zum Geburtstag
gratuliere, gibt es ganz besondere Begegnungen. Es ist einfach schön zu erleben, wie viel Freude
man auslöst. Besonders schön war kürzlich der Besuch bei einer 85-Jährigen, die ganz
karnevalsverrückt ist und mich mit ihrer lebendigen Begeisterung angesteckt hat.
Viele kenne ich schon, weil ich jedes Jahr hingehe, und die warten dann schon auf mich. Ich
hoffe, dass ich diese Besuche noch lange machen kann, immerhin bin ich auch schon 80 Jahre alt und
bin dankbar, dass ich dieses Alter erreicht habe.
Christel S.