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Die Mutmacher Gottes

"Nur Mut" – so lautet der Titel dieses Pfarrbriefes in Coronazeiten. Der letzte davor erschien zu Ostern zum Thema "Wunder" – geschrieben "vor Corona" und zumindest teilweise verteilt "in Corona".
So geschockt wir am Wochenende 13.-15. März waren, als der Lockdown begann und wir sogar keine Gottesdienste mehr feiern durften, so wenig haben wir zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass dieses Virus uns so lange beschäftigen würde – und ein Ende ist nicht absehbar. 


Während ich diese Zeilen schreibe (24. Juni), müssen wir z.B. gerade den "Hotspot" in der Fleischfabrik Tönnies und die damit verbundenen Sanktionen für die Kreise Gütersloh und Warendorf verkraften. Genau durch diese beiden Kreise sollte eigentlich die mittlerweile abgesagte Fußwallfahrt von Bielefeld nach Münster gehen …


Da kommt ein ermutigender Pfarrbrief gerade zur rechten Zeit. Er wird die momentane Kluft zwischen "Vorsichtigen" und "Öffnungsdränglern" nicht aufheben. 
Aber indem er uns Einblick gibt in Lebenserfahrungen und Lebensschicksale von Menschen in schwierigen, manchmal aussichtslos erscheinenden Situationen und Einblick in die Wege, wie sie damit umgingen, kann er vielleicht unseren Mut, unsere Geduld, unser Vertrauen stärken.


Die Bibel ist voll von aufbauenden, ermutigenden und stärkenden Worten. Meine Lieblingsstelle ist ein Prophetenwort an die Kinder Israels, hineingesprochen in die ausweglos erscheinende Situation des babylonischen Exils: "Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott … Er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. 
Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Wassern. Die vom Ewigen Befreiten kehren zurück und kommen zum Zion mit Frohlocken." (aus Jesaja 35)
Diesen Gedanken greift Jesus bei der sog. "Stillung des Sturmes auf dem Meer" auf: "Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!"


Nur Mut, habt Vertrauen, fürchtet euch nicht, traut Eurer eigenen Courage – dies könnte eine der wichtigsten Botschaften sein, die wir als Christinnen und Christen in unsere Gesellschaft heute einbringen, indem wir sie so leben, wie wir es zu tun vermögen.


Pastor Johannes Quirl

   

  <em>Jesus gebietet dem Sturm auf dem See (Markus-Evangelium, Kapitel 4, Verse 37–40) - Bild: falco / pixaby.com</em> Jesus gebietet dem Sturm auf dem See (Markus-Evangelium, Kapitel 4, Verse 37–40) - Bild: falco / pixaby.com

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