"Warum stand im (Oster-)Pfarrbrief gar nichts zum Thema Corona?" – Die etwas vorwurfsvolle
Leserfrage ist einfach zu beantworten: Der Pfarrbrief ist kein tagesaktuelles Medium; von der
ersten Reaktionssitzung bis zum gedruckten und zugestellten Produkt vergehen annähernd drei Monate.
Der Osterpfarrbrief entstand, als Corona noch ein chinesisches Problem war.
Sollten wir in dieser Zeit der schnellen und unvorhersehbaren Veränderungen überhaupt einen
Sommer-Pfarrbrief wagen, der zwangsläufig nicht aktuell sein und auch Termine nur unter Vorbehalt
liefern kann?
Ja, denn wir wollen mit dem an alle katholischen Haushalte verteilten Pfarrbrief ein Zeichen
der Präsenz setzen und auch dadurch "Als Glaubende den Menschen im Veedel nahe sein" – wie es im
Seelsorgekonzept unserer Gemeinde heißt.
Mut schien uns ein Thema dieser Zeit zu sein. Mut, um Entscheidungen zu treffen, etwas zu
wagen, was unsicher oder angstbesetzt ist, Mut auch als Zuversicht, Stärke, Kraft und Hoffnung, die
es braucht, um Herausforderungen des Lebens zu bestehen. Mit unterschiedlichen Menschen wollten wir
auszuloten, was sie zu solchem Handeln bewegt oder stärkt; wir fanden: Einen Jugendlichen mit einer
bewegten Fluchtgeschichte, eine Lehrerin, die behinderte Jugendliche unterrichtet, eine Nonne, die
ihren Orden verließ, einen couragierten Priester, einen Angestellten, der die Selbstständigkeit
wagt.
Und Sie erfahren, was sich im pfarrlichen Lockdown getan hat. Wir haben Stimmen eingefangen
zur Frage, was in dieser Zeit besonders vermisst wurde, aber auch, was es an Gewinn gab.
Bleiben Sie gesund und mutig! Aber werden Sie bitte nicht übermütig, auch wenn es manchmal
scheint, als wäre Corona schon Vergangenheit.
Wir laden als Redaktion ja immer ein, uns an Ihren Gedanken und Einsichten zu den Themen unseres
Pfarrbriefs teilhaben zu lassen. Diesmal tun wir es noch nachdrücklicher:
Bitte schreiben Sie der Redaktion, wie es Ihnen in den letzten Monaten unter den diversen
Bedingungen von Corona ergangen ist, was sie vermisst haben und was gar nicht, was sie bedrückt hat
oder angenehm überrascht, wie Sie sich selber oder anderen helfen konnten, wie sich Ihre Gefühle
und Gedanken entwickelt, verändert haben.
Wir sind davon überzeugt, dass Ihre Antworten auf diese oder auch auf hier nicht gestellte
Fragen einen höchst lesenswerten Beitrag im nächsten Pfarrbrief ergeben könnten.
Also, fassen Sie sich bitte ein Herz, schreiben Sie uns ein paar Sätze auf einem Blatt, einer
Postkarte, als E-Mail oder auf Facebook.