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Augen auf

Prävention fängt dort an, wo Menschen sich damit beschäftigen – davon ist Ruth Habeland überzeugt. Die Sozialarbeiterin, Familientherapeutin und Kinderschutzfachkraft führt die regelmäßigen Präventionsschulungen in unserer Pfarrgemeinde durch. Hier zeigt sie auf, warum diese Schulung wichtig und nötig ist.

Augen auf, hinsehen und schützen, so steht es auf der Broschüre zu den verpflichtenden Präventionsschulungen der NRW Bistümer, an denen alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter teilnehmen müssen.


Aber nicht jeder kommt freiwillig in die Schulung. Oft fragen mich Menschen: "Was soll ich hier?" Nach Jahren der ehrenamtlichen Tätigkeit wird nun geschult und zwar verpflichtend. Da kommen Personen, die selbst drei Kinder und schon vier Enkel haben oder Eltern, die ihre knappe Zeit der Kommunionvorbereitung zur Verfügung stellen. Alle sollen sich mindestens einen halben Tag mit dem Thema auseinandersetzen.
Viel verlangt, denn sexualisierte Gewalt ist ein schweres Thema. Was verbirgt sich dahinter und wie kann man reagieren, wenn man etwas bemerkt? Wo bekommt man Informationen und an wen kann man sich wenden?

 

Prävention sexualisierter Gewalt ist zum integralen Bestandteil der kirchlichen Arbeit geworden. Auch in unserer Gemeinde werden Katecheten, Jugendgruppen-leiter/innen, Mitarbeiter/innen der Kleinkindergottesdienste und der Bücherei und viele mehr geschult – jedes Jahr!

Ein Theaterstück – hier im Pfarrheim an St. Severin – greift das Thema kindgerecht auf und gibt wichtige Anregungen für Erwachsene.

In der Schulung erhält man grundlegende Informationen zum Themenbereich sexualisierte Gewalt, lernt vorbeugende Maßnahmen kennen, die im Institutionellen Schutzkonzept beschrieben sind. Man erfährt etwas von den Strategien der Täter/innen und den Folgen für die Betroffenen. Zudem werden Wege aufgezeigt, was im Falle eines Verdachts unternommen werden kann um effektiv zu handeln.


Aber noch etwas geschieht: Durch die Beschäftigung beginnen wir zu überlegen, wir erinnern uns vielleicht an unsere Kindheit und Jugend, wir denken an unsere eigenen Kinder, Neffen/Nichten, Nachbarn, und plötzlich wird klar, Prävention fängt dort an, wo Menschen sich damit beschäftigen. In unserer Gemeinde! Sensibilisierung für die Rechte der uns anvertrauten Kinder – so nennen wir Fachleute es.


Manchmal heißt es dann nach einer halbtägigen Schulung "die Schulung war so interessant, ich hätte glatt noch länger bleiben können". Vielleicht gibt es im Herbst ein Wiedersehen bei der nächsten Schulung und dann vielleicht sogar ganz freiwillig!

 
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