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Feierlich-schmerzlicher Abschied

Die Mutterhaus-Kapelle des Ordens der Cellitinnen am "Severinsklösterchen" muss aufgegeben werden, das Gebäude wird abgerissen – ein schmerzlicher Abschied. Martin von Bongardt von der Pfarrbriefredaktion war dabei, als in einem besonders gestalteten Gottesdienst anlässlich der Profanierung* dieser Abschied begangen wurde.
<em>Abschiedsgottesdienst in der Mutterhaus-Kapelle ©Ann-Christin Kuklik</em>
Abschiedsgottesdienst in der Mutterhaus-Kapelle ©Ann-Christin Kuklik  

Hell schien die Sonne durch die farbenfrohen Fenster der Mutterhaus-Kapelle an der Severinstraße, in der sich viele Schwestern und Gläubige am 10.09.2018 zum letzten Gottesdienst versammelt hatten.

Das freundliche Sonnenlicht beschien einen Raum, der schon ganz auf Abschied eingestellt war: Das Orgelgehäuse stand bereits leer auf der Empore. Das große silberne Altarkreuz mit emaillierten Enden des Kölner Künstlers Hanns Rheindorf war neben dem Altar an die Wand gelehnt. Zuvor hatte es den ganzen Raum beherrscht.

 

Schäden am Bau, die eine sehr kostspielige Sanierung bedeutet hätten, machten für die Schwestern den Entschluss notwendig, die 1951 errichtete Krankenhauskapelle schweren Herzens aufzugeben.

<em>Anne Corazolla, Gerd Schmidt und Peter Conradi (v. l.) begleiteten die Messe musikalisch mit Violine, Orgelpositiv und Querflöte. ©Ann-Christin Kuklik</em> Anne Corazolla, Gerd Schmidt und Peter Conradi (v. l.) begleiteten die Messe musikalisch mit Violine, Orgelpositiv und Querflöte. ©Ann-Christin Kuklik

Die von Pfarrer Michael Bock mit Pfarrer Volker Weyres und Pater Johannes Ambach zelebrierte Messe wurde feierlich musikalisch gestaltet von Gerd Schmidt, Peter Conradi und Anne Corazolla. Zum Abschluss des Gottesdienstes dankte die Generaloberin Schwester M. Prema Packumala allen, die die Kapelle über Jahre hinweg gepflegt und sich für sie eingesetzt hatten.


Der Altar wurde zum Schluss des feierlichen Gottesdienstes abgeräumt, der Tabernakel geleert und das Ewige Licht gelöscht.
Nach der Verlesung des Profanierungsdekrets des Erzbischofs zog die Gottesdienstgemeinde mit dem Allerheiligsten zur kleinen Rita-Kapelle auf der anderen Hofseite. Dort wurde der Schlusssegen erteilt.


Beim anschließenden Empfang konnten noch einmal Erinnerungen ausgetauscht werden. Anwesend war auch die Tochter von Hubert Schaffmeister, der die Glasfenster der Kapelle 1965 gestaltet hatte. Diese werden nun ausgebaut und eingelagert.
Die Orgel hat bereits eine neue Heimat im Bergischen Land gefunden. Das Kreuz und der ebenfalls von Hanns Rheindorf geschaffene Tabernakel finden einen Platz in Polen.


Die Schwestern, die hier im Krankenhaus – im Severinsklösterchen – über viele Jahre ihren Dienst am Nächsten versehen haben, werden aus Altersgründen in eine Niederlassung des Ordens in Zülpich-Hoven wechseln.

Hier in Köln wird das Ordensleben mit anderen Schwestern unter Leitung der Generaloberin Schwester M. Prema Packumala und der Hausoberin Schwester M. Ancilla Hoven fortgeführt.

Als Ersatz für die abzubrechende große Kapelle wurde bereits im Mutterhaus eine kleinere Kapelle für etwa 50 bis 70 Personen eingerichtet.


* Wenn eine Kirche – oder ein anderer heiliger Ort – Weihe oder Segnung verliert, geschieht durch diese Profanierung das Gegenteil der (Kirch-)Weihe. Angeordnet wird eine solche Entwidmung durch ein Dekret des Diözesanbischofs, das im Allgemeinen in einem letzten Gottesdienst verlesen und damit wirksam wird. Dadurch wird dann das Gotteshaus dauerhaft profanem Gebrauch überlassen.

 

 
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