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Singen Sie?

Auf diese Frage gaben uns Menschen aus unserem Veedel Auskunft:

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Ahrabhi K., Studentin, wohnt im Schmittmann-Kolleg
Ich bin eine grausame Sängerin, früher bin ich aus dem Schulchor rausgeflogen, aber ich singe trotzdem gern, und am liebsten singe ich mit anderen zusammen. Ich treffe die Töne nicht besonders gut, aber bei den Karnevalsliedern, die ich besonders gern zusammen mit Freunden singe, fällt das nicht so auf.
Wenn ich mal so vor mich hin trällere, dann kriege ich meistens ein Stirnrunzeln der Umgebung. Ganz viel Spaß macht mir "Singstar" (ein Play-Station-Spiel) – das ist so ähnlich wie Karaoke, da singt man mit jemand anderem zusammen.

Olaf S., Chef des Cafe/Restaurant "Haptilu" im Veedel
Wenn ich Stress habe hinter der Kaffee-maschine, dann singe ich – das hilft! Was ich da singe? Das ist verschieden, kommt drauf an, mit wem ich gerade zusammenarbeite. Mal können das Songs von Helene Fischer sein (lacht!), es können aber auch alte Lieder sein so aus den Zwanzigern oder Dreißigern, Charleston- oder Foxtrott-Melodien zum Beispiel. Und morgens unter der Dusche singe ich gern, wir haben immer Radio an im Bad, und ich schmettere lauthals die Songs mit – so lange bis alle wach sind.

Bergit F., Redakteurin und Schwerbehindertenvertreterin – wohnt seit kurzem im Severinsviertel
Ich war gerade bei einem Mitsingkonzert, das hat mir großen Spaß gemacht – und wunderbar finde ich es, von einer Klangwolke umgeben zu sein. Regelmäßiges Singen im Chor ist schön, aber leider zur Zeit für mich terminlich nicht machbar. Als Kinder haben wir viel gesungen, beim Abwaschen zum Beispiel, und meine Eltern haben zu zweit gesungen, das gehört zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen. Mit meinem Sohn habe ich viel gesungen: Volkslieder, Spirituals, Friedenslieder... In der Schule habe ich leider sehr wenig Musikunterricht gehabt, deshalb habe ich keine guten Notenkenntnisse, aber ich lerne schnell durchs Zuhören. Bei manchen Krankenhausaufenthalten habe ich gesungen mit alten oder dementen Menschen, mit denen ich das Zimmer teilte. Das war eine besondere Erfahrung.

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Roland P., Ingenieur – wohnt gemeinsam mit Rainer und Hündin Lori im Schatten der Severinstorburg. Roland ist ein aktiver Pfarrbriefverteiler
Vor 26 Jahren brachte mich mein Mann zum Chorsingen in seinem Chor in Aachen unter, in dem er selber als Bass-Stimme Mitglied war. Und ich merkte sehr schnell: Singen macht glücklich!
Meine "Solisten-Karriere" begann dann vor Jahren bei den Rosa Funken als Singmariechen. Der Hauptsänger war für einen Auftrittsabend ausgefallen, und ich schlug unserem Korps voller Übermut vor, mir den Gesangsteil zu überlassen. Da man mich noch nie bei den Auftritts-Proben, geschweige denn auf der Bühne, singen gehört hatte, waren alle – auch ich – sehr gespannt. Aber diese Spannung schlug auf der Bühne und mit den Festgästen in lautstarke Begeisterung und Zugabewünsche um. Ein schier überwältigendes Glücksgefühl rauschte in mir auf. Wie gesagt: Singen macht glücklich – bis heute!

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Birgit W., Dipl.-Sozialarbeiterin, arbeitet in der Beatmungspflege St. Severinus

Ich singe gern, aber nicht mehr so viel wie früher, da habe ich im Chor gesungen, auch mal solo, deshalb habe ich ein ziemlich breites Repertoire. Ich singe, vor allem wenn ich mich freue oder auch wenn ich dankbar bin. Dann fallen mir Stücke aus Oratorien ein, ganz besonders liebe ich Mendelssohn …
Ich bin mit Musik aufgewachsen. Meine Mutter war Kirchenmusikerin – wir hatten nicht viel zu Hause, aber es gab ein Klavier, das war wichtig, und es wurde gesungen.

Małgorzata G., Organistin der polnischen Gemeinde an St. Paul
Singen ist für mich Beten in Melodien. Wenn ich singe, stellt sich bei mir schnell das Gefühl von Zusammengehörigkeit und der Verbindung mit anderen Singenden sein. Das Singen gibt uns mehr Raum für innere Ergriffenheit und erleichtert den Zugang zum liturgischen Geschehen. Zum Glück gibt es in unserer Gemeinde viele Menschen, die sich in Schola und Chören engagieren und durch ihren Gesang für die musikalische Einfassung vieler Feste sorgen. Dafür bin ich sehr dankbar.

 

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Iris B., Integrationshelferin, leitet das Wohnheim Ankerstraße, in dem 72 alleinstehende geflüchtete Männer aus 24 Nationen leben.
Ich gehe gerne pfeifend durch das Haus, damit man merkt, dass ich da bin. Es ist mir wichtig, dass ich für die ausschließlich männlichen Bewohner nicht überraschend auftauche. Damit erspare ich allen eventuelle Peinlichkeiten. Ich pfeife "Hänschen klein" manchmal auch "Freude schöner Götterfunken", das liebe ich besonders. Singen kann ich überhaupt nicht – wenn ich meinen Kindern früher Schlaflieder gesungen habe, dann wollten sie, dass ich sofort aufhöre, damit sie einschlafen können. Dass jemand von den Menschen hier im Haus singt, das kommt so gut wie nie vor.

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Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt
Leider bin ich, was das Singen betrifft, nicht talentiert, aber ich singe trotzdem, wenn mir danach ist. Ich singe sehr gerne auf dem Fahrrad, ganz besonders, wenn ich den Rhein entlangfahre. Das hat den Vorteil, dass ich dann auch weitersinge, wenn mir Menschen begegnen. Ich bin ja mit dem Rad schnell an ihnen vorbei. Sehr gerne singe ich auch, wenn ich wandere oder Boot fahre, gern auch mit anderen, wenn wir zusammen in der Natur unterwegs sind, egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Boot oder Kanu.
Wenn mich ein Lied in der Kirche packt, vor allem wenn ein Chor und die Orgel mit dabei sind, dann singe ich auch sehr gerne mit. Manche gute Karnevalslieder kann ich auswendig, und die singe ich natürlich fast immer mit.
Am liebsten singe ich Lieder, die in der "Mundorgel" stehen. Singen lässt immer meine Seele flattern.

 

 
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